Auf dem Weg zu einem effektiven Asyl- und Migrationsmanagement , Datum: 03.11.2020, Format: Meldung, Bereich: Behörde , Virtuelle Jahreskonferenz des EMN

Knapp 300 Expertinnen und Experten aus dem In- und Ausland diskutierten bei der virtuellen Jahreskonferenz des Europäischen Migrationsnetzwerks (EMN) am 29. Oktober über die Herausforderungen der europäischen Migrationspolitik.

"Auf dem Weg zu einem effektiven Asyl- und Migrationsmanagement – Innovative Ansätze und Umsetzung in der Praxis" lautete der Titel der EMN-Jahreskonferenz, die in diesem Jahr aufgrund der COVID-19-Pandemie virtuell ausgerichtet wurde. Hierzu wurde wie schon bei der ersten großen virtuellen Veranstaltung im Rahmen der EU-Ratspräsidentschaft ein spezielles Studio in der Zentrale des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (BAMF) in Nürnberg eingerichtet.
Rund 300 Teilnehmende aus EU-Institutionen, den Mitgliedstaaten, Internationalen Organisationen, Zivilgesellschaft und wissenschaftlichen Einrichtungen sowie hochrangige Rednerinnen und Redner aus Politik, Praxis und Wissenschaft wählten sich in die Konferenz ein. Ziel der virtuellen Konferenz war es, die gemeinsamen Herausforderungen und praktischen Ansätze für ein effektives Asyl- und Migrationsmanagement zu erörtern.

BAMF-Vizepräsidentin, Andrea Schumacher, eröffnete die Konferenz und stellte in ihrer Rede die Bedeutung von Innovation und digitalem Datenaustausch in den Bereichen Migration und Internationales heraus. In dem Zusammenhang lobte die Vizepräsidentin die enge und ausgezeichnete Zusammenarbeit der nationalen EMN-Kontaktstelle im BAMF mit der Europäischen Kommission.

Stephan Mayer, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister des Innern, für Bau und Heimat, würdigte in seinem Redebeitrag die Arbeit des EMN und den Beitrag des Netzwerks innerhalb der Europäischen Union für eine qualitativ hochwertige Datenanalyse zum Thema Migration. Er ging explizit auf die Herausforderungen infolge der COVID-19-Pandemie ein, die eine verstärkte Notwendigkeit für flexiblere Prozesse geschaffen und dabei Innovationen und nachhaltige Entwicklung im Bereich des Migrationsmanagements begünstigt hätten.

Unter den geladenen hochrangigen Rednerinnen und Rednern waren auch EU-Innenkommissarin Ylva Johansson, die einen Impulsvortrag zum neuen Asyl- und Migrationspaket der EU hielt, sowie Eva Akerman Börje von der Internationalen Organisation für Migration (IOM), die zu Innovation und Veränderungsprozessen auf globaler Ebene im Migrationskontext sprach.

Konstruktiver und intensiver Austausch in drei Panels

Die Konferenz bot in drei Panels die Gelegenheit, praktische Strategien für ein wirksames Asyl- und Migrationsmanagement zu diskutieren.

  • Im Fokus des Panels I stand das Wissens- und Informationsmanagement im Migrationskontext. Es wurden die Rahmenbedingungen diskutiert, die erforderlich sind, um sicherzustellen, dass hochwertiges Migrationswissen ausgetauscht, harmonisiert und grenzüberschreitend leicht zugänglich gemacht wird. Katrin Hirseland, Leiterin der Forschungsabteilung im Bundesamt, moderierte das Panel. Diskutantinnen und Diskutanten waren Ward Lutin, Leiter des Asyl-Wissenszentrums im European Asylum Support Office (EASO), Dessislava Choumelova, Referatsleiterin "Demografie, Migration und Governance" in der Gemeinsamen Forschungsstelle der Europäischen Kommission und Jean-Christophe Dumont, Leiter der Abteilung Internationale Migration bei der OECD.
  • In Panel II wurden die Bedeutung, Herausforderungen und Innovationen des Datenmanagements im Asylverfahren erörtert. Moderiert wurde es durch Janne Grote, wissenschaftlicher Mitarbeiter der deutschen nationalen Kontaktstelle des EMN, zusammen mit Simona Spinelli, Vize-Präfektin beim italienischen Innenministerium, Hanne Beirens, Direktorin beim Migration Policy Institute Europe, und Roar Iost, Prozessberater im norwegischen Einwanderungsamt.
  • Im Mittelpunkt der Diskussion in Panel III stand insbesondere die Frage, wie die privat/gemeinschaftsfinanzierte Aufnahme von international Schutzberechtigten angesichts der COVID-19-Pandemie krisenfest erfolgen kann. Lena Riemer, Senior Protection Assistant beim UNHCR Deutschland, diskutierte mit Eibhlin Byrne, Direktorin beim Irish Refugee Protection Programme, der BAMF-Vizepräsidentin Andrea Schumacher und Giulio di Blasi, Europa-Direktor bei der Global Refugee Sponsorship Initiative. Dabei wurden auch unterschiedliche Community-Sponsoring-Programme in den Blick genommen.

Insgesamt bot die EMN-Jahreskonferenz für alle zugeschalteten Teilnehmenden die Möglichkeit, sich aktiv an den Diskussionen zu beteiligen sowie sich beispielsweise im Chat fachlich auszutauschen und zu vernetzen.

Konferenz in Bildern

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