Operative Europäische Solidarität in der Praxis , Datum: 23.11.2020, Format: Meldung, Bereich: Behörde

Am 18./19. November 2020 fand das "EASO Asylum Intervention Pool National Contact Point Meeting" (NCP AIP Meeting) in der Nürnberger Zentrale des Bundesamtes statt. Die Konferenz beschäftigte sich mit der Optimierung von Experteneinsätzen und wie man seitens der Mitgliedsländer in der Zukunft noch flexibler und schneller auf die Personalbedarfe von EASO reagieren kann.

Ein Mann und eine Frau stehen hinter einer Veranstaltungstheke und werden live gestreamt BAMF-Moderator Alexander Weinberger und Anja Huhl, Leiterin des zuständigen Referates EASO-Kontaktstelle, EASO-Einsatzplanung und Koordinierung Quelle: BAMF

80 Teilnehmende aus den Mitgliedsstaaten, der EU-Kommission und des UNHCR erörterten virtuell in vier thematischen Workshops die Herausforderungen in der praktischen Zusammenarbeit und erarbeiteten Lösungsansätze.

Eine weitere Frage lautete: Wie können Sicherheits- und Hygienevorkehrungen der zu entsendenden Experten insbesondere in Zeiten von Corona optimiert werden.

Eine Frau steht hinter einer Veranstaltungstheke Anja Huhl, Leiterin des BAMF-Referates 91B (EASO Kontaktstelle, EASO-Einsatzplanung und Koordinierung) Quelle: BAMF

Aus den Workshops entstanden Impulse für die Aktivierung von mehr Engagement der Mitgliedsstaaten und eine transparentere und kooperativere Planung der EASO-Operationen in der Zukunft. Insgesamt bot die NCP-AIP Konferenz, trotz des digitalen Formates, für alle Teilnehmenden einen aktiven und zielorientierten Informationsaustausch.

"Die Arbeit in internationalen Teams ermöglicht es uns, Erfahrungen und Fachwissen auszutauschen, uns zu treffen und voneinander zu lernen," so Anja Huhl, Leiterin des im Bundesamt zuständigen Fachbereiches.

Das Bundesamt unterstützte im Rahmen der EU-Ratspräsidentschaft erstmals EASO bei der Ausrichtung der Konferenz, die sonst üblicherweise im EASO Hauptquartier auf Malta stattfindet. BAMF-Vizepräsidentin Andrea Schumacher dazu in der Begrüßung der Konferenz: "Die operative Unterstützung des EASO in Zypern, Griechenland, Italien und Malta bedeutet europäische Solidarität in der Praxis."

Eine Frau steht hinter einer Veranstaltungstheke und moderiert BAMF-Vizepräsidentin Andrea Schumacher begrüßt die Teilnehmenden der Konferenz Quelle: BAMF

Bei den Treffen in der maltesischen Hauptstadt Valletta kommen regelmäßig Teilnehmende aus den verschiedenen Asylbehörden der EU-Länder zusammen, um gemeinsam darüber zu beraten, wie die Entsendungspraxis von europäischen Asylexperten im Rahmen von EASO-Auslandseinsätzen weiter verbessert und gestaltet werden kann. Darüber hinaus bietet die Veranstaltung die Möglichkeit der Vernetzung zwischen EASO und den nationalen Kontaktstellen der einzelnen Mitgliedsländer.

Europäisches Unterstützungsbüro für Asylfragen

Das Europäische Unterstützungsbüro für Asylfragen (EASO) ist eine Agentur der Europäischen Union, die durch die Verordnung (EU) Nr. 439/2010 des Europäischen Parlaments und des Rates gegründet wurde. Das Unterstützungsbüro nimmt wesentliche Aufgaben im Hinblick auf die konkrete Umsetzung des Gemeinsamen Europäischen Asylsystems (GEAS) wahr. Es wurde eingerichtet, um die praktische Zusammenarbeit in Asylfragen zu fördern und die Mitgliedstaaten bei der Erfüllung ihrer europäischen und internationalen Verpflichtungen zum Schutz von schutzbedürftigen Menschen zu unterstützen. Das EASO fungiert als Kompetenzzentrum für Asylfragen und unterstützt zudem Mitgliedstaaten, deren Asyl- und Aufnahmesysteme besonderem Druck ausgesetzt sind.