Wissensmanagement im europäischen Rahmen , Datum: 02.12.2020, Format: Meldung, Bereich: Behörde

Am 24. November 2020 fand vor dem Hintergrund der deutschen Ratspräsidentschaft das "EASO Third Country Cooperation Network Meeting" in der Nürnberger Zentrale des Bundesamtes statt. Das Meeting beschäftigte sich mit dem Thema Wissensmanagement zur Verbesserung der Koordination zwischen den europäischen Mitgliedstaaten (EU MS) im Rahmen der internationalen Zusammenarbeit mit Drittstaaten.

Der Fokus der Veranstaltung lag auf dem Themenschwerpunkt "Ausbau des EASO External Dimension Networks zu einem auf Arbeitsebene optimierten Informationsnetzwerk". Ziel war es, den Informationsaustausch innerhalb des Netzwerks zu vertiefen und dadurch einen ganzheitlichen Ansatz zur Nachhaltigkeit der internationalen Projektarbeit auf EU- Ebene zu entwickeln.

Eine Frau sitzt hinter einem Redepult Projektleiterin Duygu Suat Altunay übernahm die Rolle der Redaktion und koordinierte die Fragen der Teilnehmenden. Quelle: BAMF

Die Idee zu diesem innovativen Vorhaben, die Möglichkeit das bereits vorhandene Wissen in den EU Mitgliedstaaten zu bündeln und darauf aufbauen zu können, entstand auf Initiative von Deutschland vor etwa zwei Jahren im Rahmen einer Netzwerksitzung auf Malta. Schnell wurde festgestellt, dass die teilnehmenden Mitgliedsstaaten vor ähnlichen Herausforderungen stehen. Aufgrund des Fehlens einer systematischen Absprache zur internationalen Zusammenarbeit wird ein Ineinandergreifen von aufeinanderfolgenden Projekten wesentlich erschwert. Dies könnte zu einer parallelen oder doppelten Umsetzung einzelner Projektinitiativen mit Drittstaaten führen. Alle Beteiligten waren sich darin einig, dass eine vertiefte Zusammenarbeit und ein engerer Informationsaustausch für eine erfolgreiche Durchführung von internationalen Projekten im Bereich Migration und Asyl entscheidend seien. Hierbei sei es notwendig, die Mitgliedsstaaten dazu zu motivieren, mindestens eine Ansprechperson zu benennen, die weiterführende Auskunft zu laufenden internationalen Projekten geben kann. Die Umsetzung dieser Idee, die mit einem einfachen Spreadsheet begann, entwickelte sich zu digitalen Tools mit vielfältigen Möglichkeiten.

Die gemeinsame Veranstaltung am 24. November 2020 war ein wichtiger Schritt für die Umsetzung der Projektidee. Zahlreiche Vertretende aus Ministerien / Behörden mehrerer Mitgliedsstaaten sowie der europäischen Generaldirektion Migration und Inneres (Home) der EU Kommission nahmen an diesem Meeting teil.

Nach Eröffnungsreden und einer Vorstellungsrunde der Teilnehmenden wurden die von EASO entwickelten Wissensmanagement-Tools vorgestellt. Anhand der vorgestellten Tools sollen folgende Ziele erreicht werden:

  • Vorbeugung der parallelen Umsetzung von ähnlichen Projekten
  • Bessere Abstimmung einzelner Projektinitiativen mit Drittstaaten
  • Sicherung der Nachhaltigkeit der internationalen Zusammenarbeit mit Drittstaaten
  • Schaffung von Synergien
  • Effizienter Einsatz von Ressourcen

Es fand ein reger Austausch über die essentielle Bedeutung eines Wissensmanagements und über die unterschiedlichen Funktionen der Tools statt. Die von EASO entwickelten Wissensmanagement-Tools wurden mit durchweg positivem Feedback aus dem Teilnehmerkreis belohnt.

Am Ende der Veranstaltung wurden die weiteren Schritte mit den Teilnehmenden besprochen. Mitgliedstaaten, die zum Teil zum ersten Mal an solch einem Netzwerktreffen teilnahmen, haben großes Interesse an einer künftigen Zusammenarbeit bekundet. Eine Kerngruppe, die sich im Rahmen der Initiative herausgebildet und die Idee aktiv vorangetrieben hatte, bekräftigte nochmals die Wichtigkeit der Tools und die große Bedeutung der engeren Kooperation mit allen Mitgliedsstaaten in der Erreichung der gemeinsamen Ziele.

Das Vorhaben soll in geplanten weiteren Sitzungen verfolgt und konkretisiert werden.