"Auf diese Arbeit können Sie stolz sein" , Datum: 16.06.2022, Format: Meldung, Bereich: Behörde , BAMF-Präsident lobt "Kooperationsnetzwerk – Sicher Zusammenleben" - Muslime und Polizei im Dialog - Fachtagung in Fürth

Gegenseitiges Vertrauen und Wissen übereinander sind die Grundlage für eine gute Zusammenarbeit zwischen Polizeibehörden und muslimischen Organisationen in Deutschland. Das "Kooperationsnetzwerk – Sicher Zusammenleben" (KoSiZu) beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) bringt beide Seiten miteinander ins Gespräch. Die Initiierung, Stärkung und Förderung des Dialoges zwischen Sicherheitsbehörden und muslimischen Akteuren ist die zentrale Aufgabe des Netzwerks.

Diesem Ziel diente auch die bundesweite Fachtagung des "Kooperationsnetzwerkes – Sicher Zusammenleben" am 14. und 15. Juni 2022 in Fürth. 150 Kontaktbeamtinnen und -beamte, Migrations- und Integrationsbeauftragte der Polizei, Vertreterinnen und Vertreter von Bund, Ländern und Kommunen sowie von zivilgesellschaftlichen Vereinen und Verbänden kamen zu Diskussion, Austausch und Vernetzung zusammen.

Dr. Hans-Eckhard Sommer, Präsident des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge Quelle: BAMF

Dazu erklärte der Präsident des Bundesamtes, Dr. Hans-Eckhard Sommer, in seinem Grußwort an die Teilnehmenden:

"Ein gutes Vertrauensverhältnis zwischen Polizei und muslimischen Gemeinschaften ist Voraussetzung, um Bedrohungen für den gesellschaftlichen Zusammenhalt begegnen zu können: Sei es Muslimfeindlichkeit, religiös motivierte Radikalisierung und zunehmend auch der Rechtsextremismus. Das Kooperationsnetzwerk hat wichtige Impulse gesetzt: In die Beziehung zwischen Polizei und muslimischen Akteuren ist Bewegung gekommen. In vielen Städten ist ein partnerschaftliches Verhältnis zwischen muslimischen Gemeinschaften und der Polizei entstanden. Auf diese Arbeit können Sie sehr stolz sein.“

Inhaltlich widmete sich die Tagung unter dem Titel "Netzwerke im Wandel" der Neuausrichtung des KoSiZu und den Veränderungen in den Strukturen der Länder in Zusammenarbeit von muslimischen Organisationen und Polizeibehörden. Die Bundesländer können landeseigene Kooperationen und Strukturen interaktiv vorstellen. Dabei stehen Eindrücke von aktuellen Forschungsarbeiten und Praxiserfahrungen aus der Präventions- und Integrationsarbeit aus zivilgesellschaftlicher und polizeilicher Sicht im Fokus.

Bereits im Jahr 2008 beschloss die "Deutsche Islam Konferenz" die Einrichtung der "Clearingstelle Präventionskooperation" im BAMF, die seit ihrer Neuausrichtung 2020 als "Kooperationsnetzwerk – Sicher Zusammenleben" bezeichnet wird. Die Stelle hat die Aufgabe, ein bundesweites Netzwerk von Ansprechpersonen in Polizei und muslimischen Gemeinschaften aufzubauen.

Dilek Üsük moderierte die zweitägige Fachtagung. Quelle: BAMF

Das Netzwerk und die von ihm bearbeiteten inhaltlichen Schwerpunkte orientieren sich stets an praktischen und tatsächlichen Bedarfen und befinden sich daher in einem fortwährenden Wandel. Analog zu den gesellschaftspolitischen Entwicklungen und Diskursen sind neben der Prävention von Islamismus verstärkt Themen wie antimuslimischer Rassismus, Islamfeindlichkeit, Sicherheit von Glaubensgemeinschaften und -häusern sowie gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit in das Zentrum des gemeinsamen Diskurses gerückt.

Um dieser Themenvielfalt hinreichend gerecht zu werden, erfolgte eine Neuausrichtung und die bereits erwähnte Umbenennung der ehemaligen "Clearingstelle Präventionskooperation". Das KoSiZu ermöglicht nunmehr eine breitere inhaltliche Öffnung des Netzwerks und eine noch engere Orientierung an den Anliegen und Bedürfnissen regionaler Vertreterinnen und Vertreter von muslimischen Organisationen und der Polizei.