Erfolgsmodell: Erstorientierungskurse , Datum: 10.11.2023, Format: Meldung, Bereich: Integration , 10 Jahre Erstorientierungskurse – 10 Jahre wirksame Alltagsunterstützung

In München feierten Vertreterinnen und Vertreter des Landes Bayern, des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge sowie Träger von Erstorientierungskursen gemeinsam das runde Jubiläum der Kurse.

Es fing alles mit einem Modellprojekt in Bayern an. Um Asylsuchenden ein Kursangebot zu machen, das auf deren Lebensrealitäten zugeschnitten ist und einfache Deutschkenntnisse vermittelt, initiierte das Land Bayern 2013 ein Pilotprojekt, aus dem in Zusammenarbeit mit dem BAMF das Konzept "Erstorientierung und Deutschlernen für Asylbewerber" entstanden ist. Nachdem das Land mehrere Jahre lang Kurse nach diesem Konzept gefördert hatte, übernahm das BAMF den EOK und etablierte ihn 2017 bundesweit aus. Seitdem setzten EOK-Träger rund 8.000 Kurse um und unterstützten damit mehr als 200.000 Menschen dabei, in Deutschland Fuß zu fassen.

"Die Erstorientierungskurse für Migranten sind ein Erfolgsmodell, das in Bayern entstanden ist und schutzsuchenden und zugewanderten Menschen hilft, sich in ihrer neuen Alltagsumgebung zurechtzufinden", würdigte Sandro Kirchner, Staatssekretär im Bayerischen Staatsministerium des Innern, für Sport und Integration (StMI) bei einer Jubiläumsfeier in München den EOK. Zur Feier eingeladen hatte der Träger "Berufliche Fortbildungszentren der Bayerischen Wirtschaft" (bfz), der seit diesem Jahr als sogenannte Zentralstelle federführend die Erstorientierungskurse in Bayern koordiniert.

Warum der EOK so erfolgreich ist, wurde anschließend in der Rede des Präsidenten des Bundesamtes, Dr. Hans-Eckhard Sommer, deutlich: Das Konzept ist aus den Bedarfen der ankommenden Menschen entstanden und wird diesen gerecht. Niederschwellig und flexibel behandeln die Kurse die wichtigsten Themen für die erste Zeit in Deutschland. Und das nicht nur durch Unterricht im Klassenraum, sondern auch draußen bei Exkursionen, bei denen die Teilnehmenden z.B. gemeinsam die Bibliothek besuchen, Bus fahren oder üben, wie man auf dem Markt einkauft.

Der Präsident nutzte auch die Gelegenheit, sich zu bedanken: "Ohne den Einsatz der EOK-Träger und -Lehrkräfte hätte das Angebot im letzten Jahr nicht so rasch ausgeweitet werden können, um auch viele Ukrainerinnen und Ukrainer beim Ankommen in Deutschland zu unterstützen".

Im Anschluss zum offiziellen Teil konnten sich der Staatssekretär und der Präsident des Bundesamtes beim Besuch eines Kurses selber ein Bild davon machen, wie im EOK unterrichtet wird. Wie heißen die einzelnen Körperteile? Wie drückt man auf Deutsch aus, was einem fehlt? Wo bekommt man Hilfe? Mit viel Spaß und so praktisch wie möglich erhielten die Teil-nehmenden im Unterricht Antworten zu all diesen Fragen rund um das Thema Gesundheit.

"Die Erstorientierungskurse sind für viele Schutzsuchende und Zugewanderte der erste Schritt auf dem Weg zu einer erfolgreichen gesellschaftlichen und beruflichen Integration", betonte bfz-Geschäftsführer Wolfgang Braun. In diesem Sinne freue sie sich schon auf die nächsten zehn Jahre EOK, so die Leiterin der EOK-Zentralstelle, Birgit Baumgartner, zum Abschluss der Veranstaltung.

Weitere Informationen zu den Erstorientierungskursen: www.bamf.de/eok und https://www.bamf.de/eok-traeger.