Digitaler Staat 2024 , Datum: 20.03.2024, Format: Meldung, Bereich: Integration , Schneller, stärker, souveräner – GEMEINSAM

Unter dem Motto "schneller, stärker, souveräner – GEMEINSAM." fand der diesjährige Fachkongress "Digitaler Staat" am 12. und 13. März in Berlin statt. Unter den jährlich etwa 2.000 Teilnehmenden waren auch in diesem Jahr die IT-Experten des Bundesamtes und gaben Einblicke in aktuelle IT-Projekte und -Themen.

Der "Digitale Staat" gilt als eine der größten Veranstaltungen im IT-Behördenumfeld sowie der IT-gestützten Verwaltungsmodernisierung in Deutschland. Nicht verwunderlich also, dass neben dem CIO des Bundes, Dr. Markus Richter auch weitere rund 240 Referentinnen und Referenten aus Politik, Verwaltung, Wirtschaft und Wissenschaft zu verschiedensten Fachthemen sprachen. Das Kongressprogramm zeigte kreative und praxisnahe Wege für die Verwaltung von morgen auf und beleuchtete sie konstruktiv, aber auch kritisch.

Das BAMF präsentierte auf dem Fachkongress im Rahmen des Fachforums "KI – meine neue Kollegin" gemeinsam mit dem IT-Systemhaus der Bundesagentur für Arbeit innovative Projekte zum Thema Künstliche Intelligenz (KI). Die KI-Experten des Bundesamtes Johannes Wenisch und Dr. Thomas Proisl gaben dabei einen Einblick in den Einsatz von Künstlicher Intelligenz in der Behörde. Mit dem Assistenzsystem für Sicherheitsmeldungen (ASS) wurde gemeinsam mit den relevanten Stakeholdern im BAMF für rund 2.000 Beschäftigte ein innovatives Tool entwickelt und sukzessive allen BAMF-Außenstellen zur Verfügung gestellt.

Das Ziel: Potenziell sicherheitsrelevante Informationen welche im Rahmen des Anhörungsprozesses an das Bundesamt herangetragen wurden mit einer noch höheren Genauigkeit identifizieren und zweifelsfrei die Melderelevanz feststellen. Und hier kam die neue "Kollegin KI" ins Spiel, denn durch ein zweistufiges System werden mithilfe von Künstlicher Intelligenz die Niederschriften der Anhörungen analysiert und auf Grundlage von vergangenen Meldeerfahrungen als potenzieller Meldetreffer dem Mitarbeitenden in einer nutzerfreundlichen Programmmaske angezeigt. Dabei ist besonders in einem so sicherheitsrelevanten Umfeld wichtig, dass die Technik zu keinem Zeitpunkt die Entscheidungsgewalt innehat, sondern die Entscheiderinnen und Entscheider des Bundesamtes bei der Arbeit unterstützt. Die Arbeitsergebnisse werden damit mithilfe aktuellster Technologie in Qualität und Sorgfalt verbessert, doch in letzter Instanz trifft der Mensch mit seiner Erfahrung nach wie vor die Entscheidung. Im Anschluss an diesen Prozess werden dann bei Feststellung einer Melderelevanz die Informationen mithilfe der KI-Anwendung an Experten zur operativen Zusammenarbeit mit Sicherheitsbehörden weitergeleitet und einer abschließenden Prüfung unterzogen.

Das Geniale: Durch geschickte technische Implementierung werden die abschließenden Ergebnisse wieder der KI zugeführt, sodass eine anhaltend hohe Qualität gewährleistet und die Treffgenauigkeit durch diesen "Korrekturprozess" weiter gesteigert werden kann. Dafür erhielten die Kollegen über beide Tage hinweg großen Zuspruch, denn eine so praxisorientierte KI-Lösung ist auch heute nicht selbstverständlich. Das BAMF nimmt dabei im deutschlandweiten Vergleich mit anderen Behörden eine Führungsrolle im Einsatz von innovativen Technologien ein.

In einem weiteren Fachvortrag zeigten Dr. Barbara Hofmann und Dr. Frank Pelzel vom IT-Systemhaus der Bundesagentur für Arbeit praxisnah eine weitere KI-Lösung. Dabei werden Mitarbeitende bei der deutschlandweiten Erstellung von Stellenanzeigen unterstützt – ein Bereich, in denen sehr hohe Mengen an Informationen einheitlich aufbereitet, in den Systemen der BA hinterlegt und den Bürgerinnen und Bürgern schnell und zuverlässig auf verschiedenen Kanälen zur Verfügung gestellt werden müssen.

An seinem Informationsstand präsentierte das BAMF zahlreiche weitere IT-Themen, wie etwa seine Digitalisierungsagenda, die CIC-Thementage sowie das Konzept des CIC vor. Und bei den sogenannten "Guided Tours" präsentierte sich die BAMF-IT etwa 120 interessierten Studierenden aus dem gesamten Bundesgebiet und stand ihnen im Anschluss für eine Frage- und Austauschrunde zur Verfügung.

Weitere Informationen zum Fachforum finden sie auch unter "Interviews & Fachartikel" auf dieser Website und im Behörden Spiegel newsletter "Digitaler Staat und Cyber Security" Nr. 1.228 vom 20.03.2024.

Mitarbeitende des Bundesamtes stehen am Messestand (BAMF-Mitarbeitende v. li. n. re.) Kilian Nedelec, Marina Brücklmeier, Maximilian Brendle, VPräs'in Katrin Hirseland, Durmus Ali Sinanoglu, CIO Kausik Munsi, Dr. Martin Kohls, Fürkan Gülengil Quelle: © BAMF