BAMF-Newsletter Nr. 06/2021 ,
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
ein besseres Leben. Chancen für die Zukunft. Perspektiven für die Kinder. Vertreibung oder Flucht vor Krieg bzw. politischer Verfolgung. Migration hat viele Gesichter, und doch geht es immer darum, dass Menschen ihre Heimat verlassen, um sich eine neue zu suchen – manchmal temporär, manchmal dauerhaft.
Das alles kann schon Probleme schaffen, wenn in der neuen Heimat die gleiche Sprache gesprochen wird wie in der alten. Zahlreiche und langwierige Diskussionen in Deutschland um die Vertriebenen nach dem 2. Weltkrieg oder die Übersiedler aus der damals noch existierenden DDR dienen hier als Beleg.
Besonders häufig wird über die Fluchtmigration diskutiert, und hier ganz besonders über die Frage, ob jeder Mensch, der bei uns einen Antrag auf Schutz stellt, diesen auch wirklich benötigt. Eine der vielen, wenngleich auch die wohl wichtigste Aufgabe des Bundesamts dreht sich um genau diese Frage: Wir prüfen, wer Schutz benötigt und gewähren diesen Schutzstatus. In jedem dieser Fälle wird anhand der jeweils individuell vorgetragenen Gründe entschieden, eine pauschale Bewertung kann und darf es nicht geben.
Gerade jetzt, kurz nach dem Welttag der Flüchtlinge am 20. Juni, ist dies von großer Bedeutung. Weltweit sind derzeit mehr als 80 Millionen Menschen auf der Flucht, mussten aufgrund von Krieg, Unterdrückung, Hunger oder Naturkatastrophen ihre Heimat verlassen. All diese Menschen sind auf der Flucht, obwohl die meisten von ihnen keine Flüchtlinge nach der Definition der Genfer Flüchtlingskonvention sind. Aber was passiert mit denen, die nach dieser Definition nicht schutzbedürftig sind? Das sorgt immer wieder für weitere Diskussionen.
Ursula Gräfin Praschma, Vizepräsidentin des Bundesamts, hat sich diesen Diskussionen beim Berliner Symposium zum Flüchtlingsschutz gestellt. Flüchtlingsschutz ist eine Aufgabe, die das Bundesamt sehr ernst nimmt. Und das nicht nur, weil es unsere Aufgabe ist, sondern weil diese Menschen, die Schutz wirklich benötigen, diesen auch bekommen sollen.
Herzlichst
Jochen Hövekenmeier
Pressesprecher des BAMF