Wegweiserkurse für Asylsuchende , Datum: 23.09.2020, Format: Artikel, Bereich: Integration

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In einigen Asylunterkünften (AnkER-Einrichtungen und funktionsgleiche Einrichtungen) bietet das Bundesamt sogenannte Wegweiserkurse an. Darin werden Ihnen unmittelbar nach Ihrer Ankunft nützliche Informationen für den Alltag und die wesentlichen Grundlagen des kulturellen Zusammenlebens in Deutschland vermittelt. Die Kurse finden in Ihrer Sprache statt. Alle Asylsuchenden dürfen daran teilnehmen.

Was sind Wegweiserkurse?

Beratung vor Ort

Wo gibt es in meiner Nähe einen Integrationskurs?

Wo finde ich in meiner Stadt eine Migrationsberatungsstelle?

Wo gibt es Integrationsprojekte?

BAMF-NAvI führt Sie zu vielfältigen, wohnortnahen Integrationsangeboten.

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Der Kurs hat das Ziel, Asylsuchenden unabhängig von ihrer Bleibeperspektive nach ihrer Ankunft nützliche Informationen für den Alltag und die wesentlichen Grundlagen des kulturellen Zusammenlebens in Deutschland zu vermitteln. Er umfasst 15 Unterrichtseinheiten, in denen folgende fünf Themen behandelt werden:

  • Kurseinstieg/Begrüßung/Kennenlernen
  • Erstorientierung und Bildung (Leben in der AnkER-Einrichtung, Asylsystem, Bildung in Deutschland)
  • Zusammenleben und Arbeiten in Deutschland (Werte, Normen, Rechte, Gesetze, Arbeit)
  • Orientierung vor Ort und Mobilität
  • Medizinische Versorgung und Selbstlernmöglichkeiten (Gesundheit und Umwelt, Kommunikation, Selbstlernmöglichkeiten, Chancen, Handlungsimpulse)

Da Asylsuchende zu Beginn des Aufenthaltes in Deutschland nur selten über Deutschkenntnisse verfügen, erfolgt der Unterricht in den Wegweiserkursen in der jeweiligen Herkunftssprache. So gibt es unter anderem Kurse auf Amharisch, Arabisch, Dari oder Englisch. Auf diese Weise kann über komplexe Inhalte wie Gleichberechtigung gesprochen werden, ohne dass die Kursteilnehmenden in ihren Verstehens- und Ausdrucksmöglichkeiten eingeschränkt werden. Die herkunftssprachlichen Wegweiserkurse stellen ein Ergänzungsangebot zu den Erstorientierungskursen des Bundes dar, die in der deutschen Sprache durchgeführt werden.

Wer führt die Wegweiserkurse durch?

Die Kurse werden von Kulturmittleinnen und Kulturmittlern unterrichtet. Sie kennen die Herkunftssprache und die Kultur der Kursteilnehmenden und verfügen selbst über eigene Migrationserfahrungen. Hierdurch fungieren die Kulturmittlerinnen und Kulturmittler als Brückenbauende zwischen den Kulturen und stellen gleichzeitig mit ihrer Lebensgeschichte positive Vorbilder dar.

Die Kulturmittlerinnen und Kulturmittler werden in einer speziell für sie entwickelten Schulung auf ihren Einsatz in den Wegweiserkursen vorbereitet.

Wo finden Wegweiserkurse statt?

Im Moment finanziert das Bundesamt in folgenden Bundesländer Wegweiserkurse: in Bayern, Mecklenburg-Vorpommern, dem Saarland und in Schleswig-Holstein. Weitere Bundesländer können folgen. Auch in Sachsen finden Wegweiserkurse statt. Dort gibt es die Kurse bereits seit 2015, finanziert vom Freistaat Sachsen.

Kontakte:

Bayern:

Bayerischer Volkshochschulverband e.V.
kulturmittler@vhs-bayern.de

Mecklenburg-Vorpommern:

Diên Hông e.V.
Herr Daniel Lichy
wegweiser[at]dienhong.de

Saarland:

Diakonisches Werk an der Saar gGmbH
Frau Valentina Insalata
Valentina-insalata[at]dwsaar.de

Schleswig-Holstein:

Landesverband der Volkshochschulen Schleswig-Holsteins e.V.
Frau Christina Bruhn
cb[at]vhs-sh.de