EMN-Inform: Governance-Strukturen für die Unterbringung von international Schutzsuchenden , Datum: 18.11.2024, Format: Inform, Bereich: Migration und Aufenthalt

Die Unterbringung von international Schutzsuchenden bildet für viele Länder eine große Herausforderung. Dieses Inform gibt einen Einblick über die Steuerungsmodelle bezüglich der Unterbringung von Personen, die internationalen Schutz beantragen, in den EMN-Mitglieds- und Beobachterstaaten. Die Steuerung der Unterbringung ist von entscheidender Bedeutung, um auf Herausforderungen wie schwankende Asylanträge, begrenzte Wohnkapazitäten und Beziehungen zur örtlichen Gemeinschaft reagieren zu können.

Nach den Feststellungen des EMN haben die meisten EMN-Mitglieds- und Beobachterländer ein zentralisiertes Governance-Modell, bei dem eine einzige Behörde oder Ministerium hauptverantwortlich für die Aufnahme von Antragstellerinnen und Antragstellern auf internationalen Schutz ist. Die zentralisierte Verwaltung wird besonders in Bezug auf die Konsistenz bei der Planung, Koordination und Rechenschaftspflicht von Vorteil gesehen.
Im Gegensatz dazu beschreibt das Inform die Praxis in mehreren Ländern mit einem gemischten Governance-Modell, bei dem die Zuständigkeiten zwischen nationalen, regionalen und lokalen Behörden aufgeteilt werden. Dieser Ansatz ermöglicht eine größere Flexibilität bei der Berücksichtigung der spezifischen Bedürfnisse von Antragstellerinnen und Antragstellern in verschiedenen Regionen.
Die Ergebnisse dieses Informs zeigen auch, dass Deutschland das einzige Land unter den EMN-Mitglieds- und Beobachterstaaten ist, das nach einem vollständig dezentralen Modell arbeitet, bei dem die 16 Bundesländer und Kommunalverwaltungen für die Unterbringung und Versorgung von international Schutzsuchenden zuständig sind. Dieses System erfordere jedoch robuste Koordinierungsmechanismen, um sicherzustellen, dass es kohärent und effektiv bleibt.

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