EMN-Inform: Verteilung von Personen, die internationalen Schutz beantragen, auf Unterbringungszentren und Einbindung der lokalen Ebene , Datum: 06.10.2025, Format: Inform, Bereich: Migration und Aufenthalt

Dieses EMN-Inform untersucht in einem Zeitraum bis Februar 2025, die nationalen Ansätze von 23 EMN-Mitgliedstaaten und Serbien, wie sie die Verteilung von Personen, die internationalen Schutz beantragen und Unterbringungszentren organisieren und wie die lokalen Behörden und Steakholder vor Ort eingebunden werden.

Das Inform analysiert zwei verschiedene Arten der Verteilung: die Verteilung von Personen, die internationalen Schutz beantragen und die Verteilung von Unterbringungszentren. Die Kriterien, nach denen Schutzsuchende verteilt werden, variieren. Sie basieren zum Beispiel auf der regionalen Demografie, Infrastruktur, Nähe zu Dienstleistungen und individuellen Bedarfsanalysen wie Gesundheitszustand, Familienstand und Schutzbedürftigkeit. Beispielhaft zeigt das Inform den bevölkerungsbasierten Verteilungsschlüssel Frankreichs und die steuerbasierte Zuteilung in Deutschland nach dem "Königsteiner Schlüssel" auf. Ob und wo neue Unterbringungszentren eingerichtet werden, entscheiden die EMN-Mitgliedstaaten und Serbien anhand unterschiedlicher Kriterien, bei denen unter anderem der Migrationsdruck und die Verkehrsanbindung eine Rolle spielen.

Sieben Länder berichteten über die Zuweisung von zusätzlichen Mitteln für lokale Dienstleistungen wie das Gesundheitswesen, das Bildungswesen und den öffentlichen Nahverkehr. Abhängig ist diese jedoch von der Aufnahmekapazität, von Entschädigungs- oder Erstattungssystemen oder von ergänzenden nationalen und EU-Mitteln.

Nur in fünf Ländern gibt es formelle Kommunikationspläne für die Eröffnung neuer Zentren. Andere verlassen sich auf Leitlinien oder betreiben Öffentlichkeitsarbeit auf Einzelfallbasis. Dennoch arbeiten die meisten der befragten Länder bei der Eröffnung neuer Unterbringungszentren mit den lokalen Behörden und politischen Amtsträgern zusammen.
Bei der Eröffnung von Unterbringungszentren haben die Mehrheit der antwortenden EMN-Mitgliedstaaten und Serbien Herausforderungen bei der Einbindung von lokalen Gemeinden und Interessengruppen erlebt. Zu den Reaktionen zählen Zurückhaltung, Ängste, Widerstand und in seltenen Fällen sogar Gewalttaten.
Positive Erfahrungen wurden in vielen Ländern gemacht, wenn die Unterkunftseröffnungen durch flankierende Maßnahmen begleitet und die Behörden und Stakeholder vor Ort mit einbezogen wurden (z. B. Tag der offenen Tür, kulturelle Veranstaltungen, Schulung und Einstellung von lokalem Personal).

Das EMN-Inform liegt nur auf Englisch vor.

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