Die Veränderung der Bevölkerungsstruktur ukrainischer Geflüchteter in Deutschland zwischen Ende 2022 und Mitte 2024 , Datum: 07.05.2025, Format: Kurzanalyse, Bereich: Behörde , Ergebnisse auf Basis des Ausländerzentralregisters

In der Kurzanalyse 4|2025 des BAMF wird untersucht, wie sich die Bevölkerungsstruktur der ukrainischen Geflüchteten in Deutschland zwischen Ende 2022 und Mitte 2024 entwickelt hat. Die Analysen basieren auf den Daten des Ausländerzentralregisters.

In dieser Kurzanalyse wird anhand der Daten des Ausländerzentralregisters (AZR) zunächst dargestellt, wie sich die Zu- und Abwanderung ukrainischer Staatsangehöriger nach und von Deutschland seit Beginn des russischen Angriffskriegs bis Ende Juni 2024 entwickelt hat. Daran anschließend wird gezeigt, wie sich die Geschlechter- und Altersverteilung der in Deutschland aufhältigen ukrainischen Geflüchteten zwischen Ende 2022 und Mitte 2024 verändert hat. Abschließend wird die Verteilung der Geflüchteten auf die Bundesländer und deren Veränderung in diesem Zeitraum betrachtet.

Die wichtigsten Ergebnisse im Überblick

Mehr als die Hälfte der Mitte 2024 in Deutschland aufhältigen ukrainischen Geflüchteten ist bereits in den ersten beiden Monaten nach Beginn des russischen Angriffskriegs gekommen. Während rund drei Viertel der zwischen dem 24. Februar 2022 und 30. Juni 2024 nach Deutschland eingereisten Geflüchteten sich noch im Land aufhalten, sind rund 15 Prozent bis Ende Juni 2024 wieder ausgereist. Zwischen Ende Dezember 2022 und Ende Juni 2024 ist die Zahl ukrainischer Geflüchteter in Deutschland in Summe um rund 19 Prozent auf rund 1,1 Millionen gestiegen.

Der Zuwachs ist bei den männlichen Geflüchteten deutlich stärker ausgeprägt als bei den Frauen, wodurch der Männeranteil unter den erwachsenen ukrainischen Geflüchteten von rund 28 Prozent Ende 2022 auf rund 35 Prozent Mitte 2024 zugenommen hat.

Die Zahl der minderjährigen ukrainischen Geflüchteten hat mit nur rund vier Prozent deutlich weniger zugenommen als die Zahl der Volljährigen, was auch daraus resultiert, dass ein relevanter Teil der Ende Dezember 2022 noch minderjährigen Geflüchteten Ende Juni 2024 volljährig geworden war.

Durch die normale Alterung und das Wanderungsgeschehen hat das Durchschnittsalter der ukrainischen Geflüchteten zwischen Ende Dezember 2022 und Ende Juni 2024 bei männlichen Geflüchteten von rund 26 auf rund 28 Jahre und bei weiblichen Geflüchteten von rund 34 auf rund 35 Jahre etwas zugenommen. Werden nur die erwachsenen Geflüchteten betrachtet, zeigt sich aber nur bei den Frauen eine geringfügige Zunahme des Durchschnittsalters von rund 43 auf rund 44 Jahre, während das durchschnittliche Alter der erwachsenen Männer von rund 42 auf rund 41 Jahre sogar etwas abgenommen hat.

Bezogen auf die jeweilige Einwohnerzahl verteilen sich die ukrainischen Geflüchteten gleichmäßig auf die 16 Bundesländer. Lediglich in den Stadtstaaten Hamburg (1,9 Prozent) und Bremen (1,8 Prozent) ist der Anteil deutlich höher als im bundesweiten Durchschnitt (1,3 Prozent).

Die Kurzanalyse wurde verfasst von: Manuel Siegert

Zitation

Siegert, M. (2025). Die Veränderung der Bevölkerungsstruktur ukrainischer Geflüchteter in Deutschland zwischen Ende 2022 und Mitte 2024 – Ergebnisse auf Basis des Ausländerzentralregisters (Kurzanalyse
04|2025). Nürnberg. Bundesamt für Migration und Flüchtlinge. https://doi.org/10.48570/bamf.fz.ka.04/2025.d.2025.bevoelkukr.1.0