Migrationsbericht 2018 , Datum: 08.01.2020, Format: Migrationsbericht, Bereich: Behörde

Der vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge erstellte Migrationsbericht 2018 wurde am 8. Januar 2020 durch das Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat vorgestellt. Neben umfassenden Wanderungsdaten zu Deutschland enthält der Bericht einen europäischen Vergleich zum Migrationsgeschehen und zur Asylzuwanderung. Er behandelt das Phänomen der irregulären Migration und informiert über die Struktur und Entwicklung der Bevölkerung mit Migrationshintergrund in Deutschland.


Wesentliche Ergebnisse

Wanderungssaldo schrumpft leicht

Die Zahl der Zuzüge nach Deutschland ist im Jahr 2018 gegenüber 2017 leicht gestiegen. Rund 1,59 Mio. Personen sind zugezogen (Vorjahr 1,55 Mio.). Gleichzeitig stieg die Zahl der Fortzüge auf rund 1,19 Mio. Personen (Vorjahr 1,13 Mio.), so dass der Wanderungssaldo 2018 auf knapp unter 400.000 Personen zurückging (Vorjahr 416.000).

Zwei Drittel der Zugewanderten kommen aus Europa

Das Migrationsgeschehen nach Deutschland ist vor allem durch Zu- und Abwanderung aus bzw. in andere europäische Staaten gekennzeichnet. So kamen 2018 rund 67 Prozent aller zugewanderten Personen aus einem anderen europäischen Land, darunter 53 Prozent aus Staaten der EU. Einen besonders hohen Anteil machen dabei Staatsangehörige von Rumänien, Polen und Bulgarien aus, die 2018 die Liste der wichtigsten Herkunftsländer anführten.

Weniger Asylanträge – auch Familiennachzug geht zurück

Die Asylantragszahlen spiegeln den deutlichen Rückgang der Fluchtmigration wider: Während 2017 noch 198.317 Asylerstanträge entgegengenommen wurden, ging die Zahl im Jahr 2018 um 18,3 Prozent auf 161.931 zurück, davon 32.303 Asylanträge (19,9 Prozent) von in Deutschland geborenen Kindern im Alter von unter einem Jahr. Auch der Familiennachzug von Drittstaatsangehörigen ist 2018 um 15,4 Prozent auf 97.129 erteilte Aufenthaltserlaubnisse zurückgegangen.

Attraktiv für Studium und Arbeit

Deutschland wird für ausländische Studierende immer attraktiver: Im Jahr 2018 haben 109.995 (Vorjahr 104.940) Studierende ein Studium an einer deutschen Hochschule aufgenommen, die im Ausland ihre Hochschulzugangsberechtigung erworben haben. Die Anzahl von ausländischen Erstsemestern hat damit einen neuen Höchststand erreicht. Die größte Gruppe bildeten dabei chinesische Staatsangehörige, gefolgt von Studierenden aus Indien und Syrien. Im Bereich der Erwerbsmigration sind im Jahr 2018 60.857 (Vorjahr 60.882) Aufenthaltserlaubnisse an Zuwandernde von außerhalb der Europäischen Union erteilt worden, darunter etwa 12.000 Blaue Karten EU. Die Erwerbsmigration lag damit in etwa auf dem Niveau des Vorjahres.

Jede vierte Person in Deutschland hat einen Migrationshintergrund

Im Jahr 2018 hatte jede vierte Person (25,5 Prozent) in den deutschen Privathaushalten einen Migrationshintergrund, d.h. er oder sie selbst oder mindestens ein Elternteil hat nicht von Geburt an die deutsche Staatsangehörigkeit. 52,4 Prozent der Menschen mit Migrationshintergrund sind deutsche Staatsangehörige, über ein Drittel (35,5 Prozent) ist bereits in Deutschland geboren.

Hinweise zur Nutzung des Migrationsberichtes

Der Migrationsbericht der Bundesregierung wird jährlich durch das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge erstellt. Eine gelayoutete und barrierefreie Fassung steht ab sofort zum Download zur Verfügung. Durch Anklicken der Abbildungen können Sie die zugrundeliegenden Daten im Excel-Format herunterladen. Gedruckte Exemplare des Gesamtberichts können über den Warenkorb bestellt werden.

Eine Zusammenfassung der zentralen Ergebnisse sowie alle Tabellen des Migrationsberichtes im Excel-Format finden Sie unter "Weitere Informationen".