Qualitative Ergänzungsstudie zum Integrationspanel , Datum: 30.05.2011, Bestellnummer: FFWP37 , Format: Working Paper, Bereich: Behörde

Im Forschungsprojekt "Integrationsverlauf von Integrationskursteilnehmern (Integrationspanel)" wird die Wirksamkeit und Nachhaltigkeit der Integrationskurse untersucht. Zur Ergänzung der quantitativen Befragungen wurden nun qualitative leitfadengestützte Interviews mit russisch- und türkischstämmigen Integrationskursteilnehmerinnen durchgeführt.

Das Working Paper zeigt auf, welchen Einfluss die Teilnahme am Integrationskurs auf die weitere Integration der Teilnehmerinnen (kulturelle, strukturelle, soziale und emotionale Integration) hat. Interessant in diesem Zusammenhang ist auch die Selbsteinschätzung der befragten Frauen hinsichtlich ihrer eigenen Integration und was sie unter Integration verstehen. Die Bedeutung einer möglichen Verpflichtung zur Kursteilnahme wird ebenfalls beleuchtet.

Weiterhin wird die Frage behandelt, ob und wie sehr die Teilnahme am Kurs über eine Verbesserung der Deutschkenntnisse zu einer Veränderung des Selbstbilds, einer Stärkung des eigenen Selbstwertgefühls und eventuell auch einer Emanzipation oder Übernahme neuer Rollen führt ("Empowerment").

Der Integrationskurs als gute Basis für die weitere Integration

Die Ergebnisse zeigen, dass das Angebot des Integrationskurses für alle befragten Frauen mit der Vermittlung von Grundkenntnissen der deutschen Sprache eine gute Basis legte, um weitere Integrationsprozesse anzustoßen. Nach der Kursteilnahme sind bei den meisten befragten Frauen positive Veränderungen aufgetreten und sie konnten sich mehr oder weniger integrieren. Auch ein "Empowerment" trat nach der Kursteilnahme auf.

Hat ein Integrationsprozess begonnen, so verstärken sich die einzelnen Bereiche der Integration gegenseitig. Alle Entwicklungen sind jedoch stark von Person und Umfeld abhängig, vor allem aber auch von der Eigeninitiative, die Personen nach der Kursteilnahme zeigen, um weitere Entwicklungen zu erreichen.

Verfasserin der Studie: Karin Schuller