Türkeistämmige Personen in Deutschland , Datum: 16.10.2018, Bestellnummer: FFWP81, Format: Working Paper, Bereich: Behörde

Erkenntnisse aus der Repräsentativuntersuchung "Ausgewählte Migrantengruppen in Deutschland" (RAM 2015)

In diesem Working Paper werden Unterschiede beim Stand der Integration innerhalb der heterogenen Bevölkerung mit türkischem Migrationshintergrund untersucht. Dabei werden erstens Personen mit deutscher Staatsangehörigkeit mit den Personen mit türkischer Staatsangehörigkeit verglichen. Zweitens wird bezüglich der Zugehörigkeit zur ersten und der zweiten Generation der Zuwanderer unterschieden. Als "erste Generation" werden diejenigen Personen zusammengefasst, die im Ausland geboren und nach Deutschland zugewandert sind. Mit "zweite Generation" sind jene Personen gemeint, die in Deutschland geboren wurden, bei denen aber mindestens ein Elternteil im Ausland geboren wurde.

Die Studie analysiert den Stand der Integration unter anderem in Bezug auf Arbeitsmarkt und Bildung sowie soziale Teilhabe und Identifikation. Darüber hinaus liefert die Studie Erkenntnisse zur Diskriminierungswahrnehmung und zur Auswirkung von Mediennutzung.

Erkenntnisgewinn in Bezug auf neu Zuwandernde

Im Zusammenhang mit der gestiegenen Fluchtzuwanderung seit 2015 hat die Frage nach dem Integrationsstand vorhergehender Zuwanderergenerationen an Relevanz gewonnen. Neue Erkenntnisse über Zusammenhänge zwischen sozio-ökonomischen Merkmalen, sozio-kulturellem Hintergrund innerhalb von Sub-Gruppen und Integrationserfolgen können Hilfestellungen für die Integration neuer Zuwanderer geben.

Wesentliche Ergebnisse

Kontakt

Dr. Susanne Schührer

Position: Wissenschaftliche Mitarbeiterin

Die Ergebnisse zeigen, dass die zweite Generation deutlich besser integriert ist als die erste. Dies gilt vor allem im Bereich Bildung und Arbeitsmarkt. Personen der zweiten Generation verfügen über deutlich bessere Deutschsprachkenntnisse und identifizieren sich zudem stärker als die erste Generation sowohl mit Deutschland als auch mit der Türkei.

Ähnliche Unterschiede zeigen sich zwischen Personen mit deutscher bzw. doppelter Staatsangehörigkeit und Personen mit türkischer Staatsangehörigkeit. Zum Teil ist dies darauf zurückzuführen, dass Personen mit deutscher Staatsangehörigkeit größtenteils zur zweiten Generation und Personen mit türkischer Staatsangehörigkeit zur ersten Generation der Zuwanderung gehören.

Die Ergebnisse beruhen auf Auswertungen der Repräsentativuntersuchung "Ausgewählte Migrantengruppen in Deutschland" (RAM 2015). Die bundesweite Stichprobe umfasst über 1.200 Personen mit türkischem Migrationshintergrund im Alter zwischen 16 und 80 Jahren.

Verfasserin der Studie: Dr. Susanne Schührer