Migration. Familie. Soziale Beziehungen. , Datum: 21.04.2021, Format: Broschüre, Bereich: Behörde , Transnationale Familienkonstellationen und soziale Einbindung von Menschen aus Eritrea und Syrien in Deutschland

Die gemeinsame Broschüre des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung und des Forschungszentrums des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge stellt die ersten zentralen Befunde aus dem Projekt "Forced Migration and Transnational Family Arrangements – Eritrean and Syrian Refugees in Germany (TransFAR)" vor. Im Fokus der bundesweiten Studie stehen die familiäre und soziale Situation von kürzlich zugewanderten Menschen aus Eritrea und Syrien.

Die Analysen basieren auf rund 1.500 Interviews mit Männern und Frauen aus Eritrea und Syrien, die im Alter von 18 bis 45 Jahren zwischen 2013 und 2019 nach Deutschland zugewandert sind. Die Interviews wurden deutschlandweit auf Basis standardisierter Fragebögen persönlich und computergestützt durchgeführt (CAPI). Die zweistufige Zufallsstichprobenziehung erfolgte auf Grundlage des Ausländerzentralregisters (AZR).

Zentrale Ergebnisse

Kernfamilie lebt zumeist schon in Deutschland

Die meisten Befragten leben mit ihrer Kernfamilie, also Partner oder Partnerin und Kindern, in Deutschland. Transnationale Partnerschaften und im Ausland lebende Kinder kommen nur sehr selten vor. Die erweiterte Familie (d. h. (Schwieger-)Eltern, Geschwister, andere Familienangehörige) lebt zumeist im Herkunftsland oder in Drittstaaten, doch gerade bei den syrischen Befragten leben zum Teil auch Eltern- oder Geschwisterteile in Deutschland.

Soziale Netzwerke sind vielfältig

Die Befragten haben durchschnittlich vier bis fünf Personen, mit denen sie regelmäßig engen Austausch pflegen. Syrische Befragte nennen dabei etwas mehr Personen als eritreische. Zumeist, aber insbesondere bei den syrischen Frauen, sind die Bezugspersonen Familienangehörige. Auch bei der Freizeitgestaltung und dem Besprechen persönlicher Angelegenheit spielen Familienangehörige die wichtigste Rolle. Das nicht-familiäre Netzwerk bilden zum größten Teil Freunde und Freundinnen, bei den eritreischen Personen häufiger jedoch auch ehrenamtliche oder professionelle Helfende.

Die Mehrzahl zeigt sich zufrieden mit dem Leben in Deutschland

Der überwiegende Teil der Befragten der TransFAR-Studie gibt an, mit ihrem Leben im Allgemeinen und mit ihrem Freundes- und Bekanntenkreis zufrieden zu sein. Nur sehr wenige fühlen sich in Deutschland häufig sozial isoliert. Gegen das Gefühl sozialer Isolation, so zeigen die Analysen, leisten insbesondere Kontakte zu Deutschen, aber auch eine familiäre Anbindung der Personen vor Ort einen positiven Beitrag.

Den Methodenbericht zum Projekt können Sie auf der Seite des BiB in englischer Sprache herunterladen.