Das Bundesamt in Zahlen 2020 , Datum: 13.10.2021, Format: Broschüre, Bereich: Behörde

Mit der Broschüre "Das Bundesamt in Zahlen 2020" bieten wir Ihnen auf 156 Seiten Informationen über die Entwicklungen in den Bereichen Asyl, Migration und Integration.

Seit Gründung der Behörde im Jahr 1953 haben rund 6,1 Millionen Menschen in Deutschland Schutz vor Verfolgung gesucht und Asyl beantragt. Dabei ist die Zahl der Asylantragstellungen starken Schwankungen unterworfen, die Ausdruck der Entwicklung der weltweiten Fluchtbewegungen sind. Nachdem 2016 mit rund 745.000 Asylanträgen in Deutschland der bislang höchste Stand verzeichnet wurde, sanken die Antragszahlen in den Folgejahren stetig von rund 220.000 im Jahr 2017 auf zuletzt 122.000 im Jahr 2020, wobei die 2020er Zahlen unter den Bedingungen der Corona-Pandemie zu sehen sind. In Widerrufs- und Rücknahmeprüfverfahren wurden im Jahr 2020 über 149.000 Entscheidungen getroffen, auch diese Zahl ist rückläufig.

Zu den Aufgaben des Bundesamtes im Bereich Asyl und Flüchtlingsschutz gehört seit 2003 auch die Organisation der Aufnahme von besonders vulnerablen Flüchtlingen über das Resettlement-Verfahren. Im Jahr 2020 wurden im Rahmen des EU-Resettlement-Programms 1.178 syrische Flüchtlinge aus der Türkei
in Deutschland aufgenommen. Für das Jahr 2020 hatte Deutschland ursprünglich die Aufnahme von insgesamt 5.500 Personen zugesagt. Aber auch hier hat die Corona-Pandemie ihre Spuren hinterlassen. Die ausgebliebenen Aufnahmen sollen 2021 nachgeholt werden. Über das Relocation-Verfahren sind von
September 2016 bis 2020 gut 12.000 Schutzsuchende eingereist.

Darüber hinaus nimmt das Bundesamt Aufgaben im Bereich der Migration wahr. Im Ausländerzentralregister wurden 867.211 ausländische Staatsangehörige registriert, die im Jahr 2020 nach Deutschland zugezogen sind, darunter 365.097 Drittstaatsangehörige (42,1 Prozent). Bei der Fachkräftezuwanderung nach Deutschland hat insbesondere die Blaue Karte EU als Aufenthaltstitel für Hochqualifizierte stark an Bedeutung gewonnen. Seit 2015 ist auch der Anteil der Zugewanderten gestiegen, die eine Beschäftigung aufgenommen haben, die keine qualifizierte Berufsausbildung erfordern.

Im Bereich der Integration ist das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge seit 2005 insbesondere für die bundesweiten Integrationskurse zuständig. Die Integrationskurse umfassen dabei einen Orientierungs- sowie einen Sprachteil. Erfreulich ist, dass im allgemeinen Integrationskurs seit Jahren unverändert über 90 Prozent der Teilnehmenden entweder das Sprachniveau A2 oder B1 als Abschluss des Deutschtests erreichen. Zuletzt besuchten den Integrationskurs auch wieder deutlich mehr Frauen als Männer. Dies ist besonders zu begrüßen, da Frauen, insbesondere Mütter, eine wichtige Zielgruppe der Integrationsbemühungen darstellen. Zur Förderung der beruflichen Möglichkeiten von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern mit Migrationshintergrund bietet das Bundesamt zudem berufsbezogene Deutschkurse an. Seit Mitte 2016 gab es bereits fast 600.000 Eintritte in Berufssprachkurse.

Zusätzlich zu den Integrations- und Berufssprachkursen fördert das Bundesamt eine Vielzahl von Projekten zum gesellschaftlichen Zusammenhalt und stellt Beratungsangebote für Migrantinnen und Migranten bereit.