Faruk Sari: Ein Entscheider bei #BAMFzeigtGesicht , Datum: 26.05.2017, Format: Interview, Bereich: Behörde

Faruk Sari ist Entscheider in der Außenstelle Bochum des Bundesamtes. Für #BAMFzeigtGesicht erzählt er über seine Tätigkeit."Die Entscheidung beim Bundesamt angefangen zu haben, bereue ich definitiv nicht und ich habe täglich ein gutes Gefühl, wenn ich auf der Arbeit erscheine."

Was sind Ihre Aufgaben als Entscheider?
"Meine Hauptaufgaben bestehen darin, den zuständigen Mitgliedstaat für die Durchführung des Asylverfahrens zu ermitteln, Geflüchtete in Bezug auf die gestellten Asylanträge anzuhören und im Anschluss an die Anhörung eine Entscheidung zu treffen."

Wie und warum kamen Sie zum Bundesamt?
"Zuvor habe ich bei der Bundesagentur für Arbeit in der Abteilung für Ordnungswidrigkeiten und Strafsachen gearbeitet. Im Zuge der gestiegenen Flüchtlingszahlen ist es allerdings ein Wunsch für mich gewesen, für das BAMF zu arbeiten und somit gesamtgesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen. Ich habe fest an das 'Wir schaffen das' geglaubt und nach wie vor glaube ich daran und ich arbeite gerne für das Bundesamt!

Ich finde es vor allem sehr spannend zu erfahren, was die unterschiedlichsten Beweggründe der Menschen für eine Flucht aus dem Heimatland sind und wie sie sich hierzulande innerhalb kürzester Zeit eingelebt haben."

Wie lange arbeiten Sie bereits im Bundesamt?
Ich bin seit dem 03.03.2016 beim BAMF als Entscheider tätig. Mein Dienstort ist die Außenstelle Dortmund mit Dienstsitz in Bochum

Welche außergewöhnlichen Geschehnisse/Anekdoten sind Ihnen aus Ihrer Arbeit im BAMF in Erinnerung geblieben?
"Im Rahmen einer Anhörung habe ich eine Frau mit ihrem 6-Jährigen Kind aus Syrien angehört. Das Kind war beim Hören der Fluchtgeschichte und der Ereignisse im Heimatland Syrien sehr traurig.

Ich hatte ein Bild vom Fußballstar Ronaldo auf meinem Schreibtisch stehen, das kleine Kind hat ihn sofort erkannt und als ich ihm das Bild geschenkt habe, freute es sich ungemein. Solche Momente gehen einem natürlich nah. So konnte ich dem Kind in der schwierigen Situation wenigstens eine kleine Freude machen."

Wie reagiert Ihr Freundes- und Bekanntenkreis, wenn Sie sagen, dass Sie beim BAMF arbeiten?
"Ich habe mich trotz vieler kritischer Stimmen aus dem Freundes- und Bekanntenkreis für das BAMF entschieden. Ich habe mir oftmals Kommentare wie 'dort geht es doch derzeit heiß her, was willst Du da' oder 'tu dir diesen Stress doch nicht an' anhören müssen. Die Entscheidung bereue ich definitiv nicht und ich habe täglich ein gutes Gefühl, wenn ich auf der Arbeit erscheine."