Regina Jordan bei #BAMFzeigtGesicht , Datum: 19.01.2018, Format: Interview, Bereich: Behörde , Regina Jordan ist Leiterin der Abteilung Integration und gesellschaftlicher Zusammenhalt.

Was sind Ihre Aufgaben als Abteilungsleiterin im Bundesamt?
"Unsere Abteilung 'Integration und gesellschaftlicher Zusammenhalt' muss vorausschauend Herausforderungen und Bedarfe erfassen, die auf uns im Bereich Integration zukommen werden. Wir müssen also Antworten auf Fragen geben, die erst in der Zukunft gestellt werden. Damit uns das gelingt, gebe ich als Abteilungsleiterin meinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Impulse und den Freiraum, damit sie kreativ gestalten können. Meine Aufgabe ist es die Kolleginnen und Kollegen mitzunehmen, ihnen Ziele zu vermitteln und die notwendigen Rahmenbedingungen zu schaffen, damit sie diese Ziele erreichen können."

Was hat Sie dazu bewegt, beim Bundesamt anzufangen?
"Ich wollte eigentlich immer Staatsanwältin werden. Da sich dies nicht zeitnah realisieren ließ, habe ich mich nach einer Alternative umgesehen und bin dann auf eine Ausschreibung des Bundesministeriums des Innern (BMI) aufmerksam geworden. Gesucht wurden Nachwuchskräfte für Behörden im Geschäftsbereich des BMI, u.a. auch für das damalige Bundesamt für die Anerkennung ausländischer Flüchtlinge. Ich dachte damals, dass ich über Asylanträge zu entscheiden hätte und wollte diese aus meiner Sicht sehr verantwortungsvolle Aufgabe gerne übernehmen. Allerdings erfuhr ich dann sehr bald, dass für diese Aufgabe der gehobene Dienst zuständig war. Dennoch hat mich die Befassung mit Asylrecht sehr stark interessiert und ich habe mich dann für das Bundesamt entschieden und das Bundesamt sich für mich!

Heute bin ich froh, dass alles so gekommen ist. Ich habe kein einziges Mal bereut, dass ich die Stelle beim Bundesamt angenommen habe. Es gibt kaum eine andere Bundesbehörde mit so einem breiten Aufgabenspektrum. Wir bearbeiten hoch spannende Themen wie Asyl, Migration und Integration. Und: Unsere Arbeit entfaltet unmittelbar eine Wirkung im Alltag der Menschen. Man sieht zum Beispiel im Integrationsbereich, wie Zuwanderer von den Integrationskursen profitieren, an Projekten teilnehmen oder sich beraten lassen. Es gibt eine sofortige Rückkoppelung und das finde ich großartig."

Welche Bereiche haben Sie im Bundesamt bereits kennengelernt?
"Angefangen habe ich – wie gesagt - als Referentin im Asylbereich. Ich habe dort Gerichtsverfahren bearbeitet. Danach wurde ich relativ schnell Referentin im Personalreferat und anschließend Leiterin des Referates Aus-und Fortbildung. Damals war die Situation ein wenig vergleichbar mit jetzt. Es kamen viele neue Entscheider, die aus- und fortgebildet werden mussten und mein Referat war hierfür zuständig. Danach war ich Leiterin des Personalreferates, das damals auch für die Personalentwicklung und den Personalhaushalt zuständig war. Als sich dann abzeichnete, dass wir Integration als neue Aufgabe dazu bekommen, wurde ich 2002 von unserem damaligen Präsidenten gefragt, ob ich im Bereich Integration mitarbeiten möchte. Ich habe mich dann ins Wagnis gestürzt und mein Herz an das Thema verloren."

Welche außergewöhnlichen Ereignisse sind Ihnen aus Ihrer Arbeit im Bundesamt in Erinnerung geblieben?
"Ich bin kein Anekdoten-Typ. Mir bleiben eher Menschen im Gedächtnis. Ich hatte immer das große Glück, mit Leuten zusammenarbeiten zu können, mit denen es Freude gemacht hat. Selbst wenn es mal schwierig war: Meine Kolleginnen und Kollegen und nicht zuletzt die Sache, für die wir hier arbeiten, haben mich immer weiter vorangetrieben."