Lob für technische Systeme zur Identitätsprüfung , , Innenminister De Maizière besucht BAMF-Außenstelle in Berlin
Bundesinnenminister Thomas de Maizière ist mit BAMF-Präsidentin Jutta Cordt zusammengetroffen, um sich bei einem Besuch in der Berliner Außenstelle des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge über die neuen IT-Assistenzsysteme zur Identitätsprüfung zu informieren.
Mithilfe von Bildbiometrie, Namenstranskription und Sprachbiometrie sowie dem Auslesen mobiler Datenträger können die im Rahmen des Asylverfahrens erhobenen Informationen validiert und plausibilisiert werden.
Der Minister zeigte sich beeindruckt von den technischen Hilfsmitteln, die ihm von Dr. Markus Richter, BAMF-Abteilungsleiter Infrastruktur und IT, vorgestellt wurden. Das sei auch für andere europäischen Staaten ein Vorbild, sagte der Minister. Die neuen Systeme verbesserten die Qualität der Asylentscheidungen und erhöhten somit die Sicherheit der Bürger, lobte de Maizière. "Dafür ein herzliches Dankeschön."
Das Bundesamt entscheide heute in einem Monat so viele Fälle wie vor vier Jahren in einem ganzen Jahr, erklärte der Minister. Dies sei eine großartige Leistung. Dafür gebühre allen ein herzliches Dankeschön. Natürlich komme es nicht nur auf die Schnelligkeit der Bearbeitung an. "Wir wollen, dass die Entscheidungen gut sind und die Sicherheitsbelange der Bevölkerung berücksichtigt werden."
BAMF-Präsidentin Jutta Cordt erklärte, 60 Prozent der Schutzsuchenden kämen ohne Papiere nach Deutschland. Hier sei es wichtig, so viele Hinweise wie möglich zu haben. "Deshalb haben wir IT-gestützte Assistenzsysteme eingeführt, mit denen wir die Informationen von Asylsuchenden besser überprüfen, Entscheidungen auf eine breitere Grundlage stellen können." Seit September seien die vier Tools in allen Außenstellen und Ankunftszentren flächendeckend im Einsatz.
Die Angaben, die von Antragstellern zu ihrer Herkunft und Identität gemacht werden, zu prüfen und zu verifizieren, ist ein aufwändiger Prozess. Um die Entscheiderinnen und Entscheider hierbei zu unterstützen, wurden eine Reihe so genannter IT-Tools entwickelt.
So unterstützt eine spezielle Software den bildbiometrischen Abgleich und ermöglicht es, biometrische Merkmale mit denen bereits registrierter Asylantragstellender zu vergleichen. Ein anderes Assistenzsystem nimmt eine standardisierte Übertragung von arabischen Namen in die lateinische Schriftform vor und kann darüber hinaus Hinweise auf ein mögliches Herkunftsland geben.
Als "weltweit einzigartig" bezeichnet Dr. Richter die Software für Akzenterkennung. Anhand einer zweiminütigen Sprachprobe kann der gesprochene Dialekt ermittelt werden, was auf die Herkunftsregion des Sprechers schließen lässt. "Die Spracherkennung ist – wie alle Tools – eine zusätzliche Informationsquelle, mit der Inkonsistenzen aufgedeckt werden können", erklärt Richter: "Wichtig ist: Die Werkzeuge sind nur eine Hilfe für die Entscheiderinnen und Entscheider." Die Asylentscheidung könne nur in der Gesamtschau aller Erkenntnisse gefällt werden. Dies gelte auch für das Auslesen von Handydaten. Die ausgelesenen Daten könnten dabei helfen, Angaben zu Identität und Herkunft zu unterstützen.