Zwei Erfolgsmodelle: Blaue Karte EU und ICT , Datum: 07.05.2018, Format: Meldung, Bereich: Migration und Aufenthalt

Die Gewinnung hochqualifizierter Fachkräfte aus dem Ausland über die Blaue Karte EU und die Umsetzung der ICT-Richtlinien standen am 3. Mai 2018 im Mittelpunkt einer Informationsveranstaltung im Bundesamt für Migration und Flüchtlinge.

„Wir sind Informationsgeber, das Ganze soll aber keine Einbahnstraße sein“. Mit diesen Worten begrüßte Ursula Gräfin Praschma, als Abteilungsleiterin im Bundesamt für Migration und Flüchtlinge u.a. zuständig für „Grundsatzfragen der Migration“, die nahezu 130 Teilnehmenden der Veranstaltung. Führungskräfte und Personalverantwortliche aus mehr als 70 Unternehmen aus der Region, aber auch aus ganz Deutschland waren angereist, um sich über Ziele und Möglichkeiten von Blauer Karte EU und dem unternehmensinternen Transfer von Personal (ICT: inter-corporate-transfer) informieren zu lassen. Gemeinsam mit der Bundesagentur für Arbeit und der Industrie- und Handelskammer Mittelfranken stellte sich das Bundesamt dieser Aufgabe und den Fragen der Besucher.

„Mit der Blauen Karte EU und ICT genießen Sie Rechtssicherheit für den Einsatz von Fachkräften an den Standorten Ihres Unternehmens“, erläuterte Andrea Brinkmann, zuständige Referatsleiterin im Bundesamt, eine der wesentlichen Vorzüge für die Unternehmen und beschrieb an zwei praktischen Beispielen wie das Verfahren durchlaufen werden kann und welche Auswirkungen sie haben. "Sie als Unternehmer und Personalverantwortliche sind für uns der Schlüssel, den Fachkräftemangel auszugleichen und legale Zuwanderung auszuweiten."

Tatsächlich habe er bis vor Kurzem noch nie etwas von ICT gehört, begann Dr. Armin Zitzmann, Vorstandsvorsitzender der Nürnberger Versicherung und Vizepräsident der IHK Mittelfranken sein Grußwort an das Bundesamt und bestätigte damit die Notwendigkeit eines Informationsaustausches und dieser Veranstaltung. Er versprach die volle Unterstützung der Industrie- und Handelskammern und eine intensive und sehr enge Zusammenarbeit bei der Bekämpfung eines „eklatanten Fachkräftemangels“.

Praktische Erfahrungen aus erster Hand erhielten die Teilnehmenden auch von Sabrina Müller von Cognizant Technology Solutions, einem weltweit tätigen Dienstleister für Informationstechnik. In ihrem Vortrag bekräftigte sie den großen Nutzen der ICT-Karte für die Flexibilität eines Unternehmens.

„Die erleichterten Mobilitätsbedingungen durch ICT helfen uns, dem Mangel an Fachkräften entgegenzusteuern und flexibel auf neue Anforderungen zu reagieren.“ Als Fazit gab sie aber auch zu bedenken, dass es in der Frage der europäischen Harmonisierung der Richtlinien noch Nachholbedarf gebe und mahnte fehlende Regulierungen beim Thema Sozialversicherungen an.

Die Eingangsstatements beendete und ergänzte Dr. Rudolf Bünte, Leiter Koordinierungsstelle Migration bei der Bundesagentur für Arbeit, mit seiner Frage: „Wie kann die Bundesagentur für Arbeit Sie unterstützen?“ Die Gewinnung von Fachkräften aus dem Ausland, Arbeitsmarktzulassung und Arbeitserlaubnisverfahren und die Integrationsarbeit der Agenturen für Arbeit und der Jobcenter bezeichnete er dabei als die drei Säulen der Unterstützung durch die Bundesagentur.

Im zweiten Teil der Veranstaltung konnten sich die Teilnehmenden vertieft zu den Themen Blaue Karte, ICT sowie der Arbeit der BA und der IHK informieren und austauschen. Die Experten standen vor Ort für Detailfragen Rede und Antwort. Die Vorstellung der Ergebnisse dieses Dialogs und ein Markt der Möglichkeiten mit Informationstischen und einem Get together rundeten die Veranstaltung ab. „Vielen Dank, höchst informativ und hoffentlich bis demnächst mal wieder“, lautete das einhellige Schlussfazit sowohl von Besuchern als auch Veranstaltern. Dieser Informationsworkshop, der unter dem Motto #BamfimDialog stand, war ein gelungener Auftakt, dem noch mehrere folgen werden.