Migrantenradler bunt und mobil , , "Arrividerci", singen die Kinder, "Pfüat di" und "So long", und auf echt berlinerisch: "Hau endlich ab!" Sie sind gekommen, um das "Team Migrantenradler" zu verabschieden, das in Berlin zu einer dreitägigen Radtour aufbricht.
"Arrividerci", singen die Kinder, "Pfüat di" und "So long", und auf echt berlinerisch: "Hau endlich ab!" Sie sind aus der benachbarten Kita gekommen, um das "Team Migrantenradler" zu verabschieden, das vom Nikolsburger Platz in Berlin-Wilmersdorf zu einer dreitägigen Radtour aufbricht.
"Migrantenradler bunt und mobil" lautet das Motto dieser ganz besonderen Fahrradtour durch Berlin und Brandenburg. Eingeladen dazu hat die Iranische Gemeinde in Deutschland e.V. (IGD). Sie will damit gleich zwei historischen Jahrestagen gedenken: 70 Jahre Grundgesetz und 30 Jahre Mauerfall. Zugleich möchte die Iranische Gemeinde auch den Dialog zwischen Geflüchteten, Migrantinnen und Migranten sowie der sogenannten Mehrheitsbevölkerung stärken. Neben der IGD nehmen mehr als 15 weitere Migrantenorganisationen und Sportverbände aus Berlin und Brandenburg teil.
Eröffnet wurde die Fahrradtour durch BAMF-Vizepräsidentin Andrea Schumacher. Die begeisterte Rennradlerin ließ es sich nicht nehmen, die erste Etappe der Tour mitzufahren. "Es war mir ein wichtiges Anliegen heute hier dabei zu sein, weil die Fahrradtour zwei Themen miteinander kombiniert, die uns im Bundesamt sehr am Herzen liegen: Zum einen die Förderung von Migrantenorganisationen und zum anderen die Verbindung von Integration und Sport. Migrantenorganisationen wie die Iranische Gemeinde leisten einen wichtigen Beitrag dazu, dass Menschen hier wirklich ankommen und Deutschland zu ihrer Heimat machen
", betont die BAMF-Vizepräsidentin. "Mit Veranstaltungen wie der Fahrradtour stoßen die Iranische Gemeinde und ihre Netzwerkpartner wichtige Diskussionen an und gestalten diese Gesellschaft mit.
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Der Vorsitzende der Iranischen Gemeinde in Deutschland Ehsan Djafari und die BAMF-Vizepräsidentin Andrea Schumacher
Quelle: BAMF
Das BAMF unterstützt Migrantenorganisationen auf vielfältige Art und Weise. Das Programm "Strukturförderung" finanziert einzelne Migrantendachorganisationen, wie die Iranische Gemeinde, und hilft ihnen durch Beratung und Schulungen ihre Arbeit zu professionalisieren. An kleinere Migrantenorganisationen richtet sich das Programm "Houses of Resources". An diese Ressourcenhäuser können sich Ehrenamtliche wenden, wenn sie für ihre Integrationsarbeit Unterstützung benötigen – in Form von Räumen, Beratung, Schulungen oder kleinen Zuschüssen. Auch die "Integration durch Sport" wird durch das BAMF gefördert. "Der Sport vermag es wie kaum eine andere Aktivität Menschen zusammenzubringen",
erklärt Vizepräsidentin Schumacher. "Wenn man zusammen Fußball spielt, tanzt oder wie heute Fahrrad fährt, steht die gemeinsame Freude am Sport im Vordergrund. Spielerisch und ohne erhobenen Zeigefinger können Zuwanderer so die Gesellschaft kennenlernen und es werden Vorurteile zwischen Menschen abgebaut. Es entsteht ein Gemeinschaftsgefühl.
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Die Fahrt der Migrantenradler begann am Montag auf der 20. Etappe des Deutschen Einheitsradwegs und führte am Mauerradweg nach Beelitz. Während der Tour machen die Migrantenradler an mehreren Stationen halt, um sich mit Bürgerinnen und Bürgern sowie Kommunalvertreterinnen und -vertretern über Integration, Grundwerte und Migration auszutauschen. "Migrantinnen und Migranten, die vor Jahrzehnten als Arbeitskräfte nach Deutschland eingewandert sind, schätzen das deutsche Grundgesetz als Garant für Menschen- und Grundrechte sowie Rechtsstaatlichkeit
", erklärt Ehsan Djafari, der Vorsitzende der IGD. "Sie partizipieren von den Möglichkeiten der freiheitlich-demokratischen Grundordnung, wissen aber auch das Freiheit und Demokratie immer wieder auf das Neue verteidigt werden müssen.
" Ehsan Djafari war selbst vor 30 Jahren beim Mauerfall in Berlin dabei: "Ein wunderbares Ereignis, ein toller historischer Moment.
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Über die Iranische Gemeinde in Deutschland e.V.
Die Iranische Gemeinde in Deutschland e.V. (IGD) ist ein bundesweit agierender Verein der iranischen und Iran-stämmigen Community, der im Jahr 2010 in Berlin gegründet wurde. Die IGD setzt sich satzungsgemäß u. a. für die Stärkung der Interessen von in Deutschland lebenden Menschen iranischer Herkunft und deren stärkere Integration sowie Partizipation ein. Der Verein ist unabhängig, überparteilich, überkonfessionell und an säkularen Werten orientiert.