Antidiskriminierung und Diversitätssensibilisierung , Datum: 27.01.2020, Format: Meldung, Bereich: Behörde , Pilotphase der gleichnamigen Weiterbildung erfolgreich abgeschlossen

Sie arbeiten in unterschiedlichen Arbeitsbereichen des BAMF, etwa als Entscheiderinnen und Entscheider, als Regionalkoordinatorinnen und -koordinatoren, in der IT und der Öffentlichkeitsarbeit, und haben eins gemein: Sie dürfen künftig Mitarbeitende des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (BAMF) für die Themenfelder Antidiskriminierung und Diversität sensibilisieren. Im Bundesamt wurden im vergangenen Jahr 24 Trainerinnen und Trainer aus verschiedenen Bundesländern und Arbeitsbereichen für die Schulung "Antidiskriminierung und Diversitätssensibilisierung" erfolgreich weitergebildet. Damit endet der letzte Teil eines Pilotprojektes und es beginnt die nachhaltige Implementierung der Schulungen im Bundesamt. Gleich zu Jahresbeginn gab es einen Auftaktworkshop im Qualifizierungszentrum in Nürnberg (QZN), bei dem alle Beteiligten die Gelegenheit hatten, sich auszutauschen und zu vernetzen.

Das Ende der Weiterbildung stellt zugleich den letzten wichtigen Teil eines neuen Schulungskonzeptes im BAMF dar, das seit 2018 in enger Zusammenarbeit mit dem Fachverband Gender_Diversity, dem Qualifizierungszentrum, dem Forschungszentrum und weiteren Fachbereichen des Bundesamtes konzipiert, pilotiert und verfestigt wurde. Dadurch stellt das BAMF sicher, dass die Schulungen nachhaltig im Bundesamt durchgeführt und von allen Mitarbeitenden besucht werden können.

"Das Bundesamt hat durch die Ausbildung auch 24 engagierte Multiplikatorinnen und Multiplikatoren im Bereich Diversity und Antidiskriminierung hinzugewonnen, die neben den Schulungen auch allgemein wichtige Impulse für das Diversity-Management im Bundesamt und der Arbeit in ihren jeweiligen Dienststellen im gesamten Bundesgebiet geben können", betont Dr. Sebastian Gradinger, Leiter des Qualifizierungszentrums im BAMF.

Die Schulungen stärken dabei insbesondere zwei Kernkompetenzen moderner Behördenarbeit: Zum einen wird die Diversitätskompetenz der Mitarbeitenden gestärkt. Zum anderen werden die Mitarbeitenden darin geschult, individuelle, institutionelle und gesellschaftliche Diskriminierungen, etwa genderspezifische, religionsbezogene und rassistisch motivierte Diskriminierungen besser zu erkennen und entsprechende Handlungsstrategien dagegen zu entwickeln. Die rechtliche Grundlage bildet das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG), das durch das Leitbild des BAMF und die grundsätzliche Bedeutung einer vorurteilsarmen und wertschätzenden Zusammenarbeit nach innen und außen gerahmt wird.

Auftaktworkshop "Kompetenzen erweitern und Kontakte knüpfen"

Ein Mann und eine Frau halten einen Vortrag vor einer Gruppe. Dr. Gradinger und Özlem Karakoc vom BAMF-Qualifizierungszentrum begrüßen die Teilnehmenden des Workshops. Quelle: BAMF | Ulrich Hanzig

Der Workshop diente nicht nur dem Erfahrungsaustausch, der Vernetzung und inhaltlichen Vertiefung, sondern auch der Ideensammlung weiterer Unterstützungs- und Weiterentwicklungsmaßnahmen im Rahmen der Weiterbildung. So hatten bei dem Workshop die Teilnehmenden unter anderem die Möglichkeit, mit der Gleichstellungsbeauftragten und einer Mitarbeiterin der Beratungsstelle bei schwerwiegenden Konflikten, Mobbing und sexueller Belästigung (BKMS) des Bundesamtes ins Gespräch zu kommen, um wichtige Einblicke in ihre Tätigkeitsbereiche erhalten und gleichzeitig Kontakte zu knüpfen.

Durchwegs positive Resonanz

Die Weiterbildung wird von den künftigen Trainerinnen und Trainern insgesamt sehr positiv bewertet. Eine Teilnehmerin bezeichnet diese als "äußerst wertschätzende, intensive, anspruchsvolle, mitreißende, emotionale, kompetente und motivierende Zeit", die sie als "wertvolle sowie außergewöhnliche Lern- und Lebenserfahrung" empfand. Der Workshop im Nachgang sei "ein notwendiges Instrumentarium, gemeinsam die Antidiskriminierungs- und Diversity-Arbeit im Bundesamt zu reflektieren und weiterzuentwickeln, um somit unserer Vielfalt im BAMF nachhaltig gerecht zu werden."

Mehrere Personen sitzen im Stuhlkreis in einem Schulungsraum. Workshop-Teilnehmende im Austausch Quelle: BAMF | Ulrich Hanzig

Auch bei der BAMF-Belegschaft kommen die Schulungen insgesamt gut an. So besuchten bisher mehr als 400 Mitarbeitende die Schulung und im Jahr 2020 werden weitere 800 Mitarbeitende geschult.

Die bislang intensive und gute Zusammenarbeit zwischen den zahlreichen Fachbereichen des Bundesamtes sowie des Fachverbandes Gender_Diversity soll auch weiterhin ausgebaut, und so die Antidiskriminierungsarbeit und Diversitätssensibilisierung im Bundesamt weiter gefestigt werden. Eine behördenübergreifende Vernetzung im Themenfeld wurde im Sommer 2019 bereits angestoßen und soll 2020 wiederholt und vertieft werden.

Weitere Informationen zum Leitbild und zum Qualifizierungszentrum des BAMF sowie zum ersten behördenübergreifenden Vernetzungstreffen im Jahr 2019 gibt es unter "Beiträge" . Informationen zur Charta der Vielfalt und zum Fachverband Gender_Diversity finden Sie unter "Links".