#Digistaat 2021 , Datum: 12.05.2021, Format: Meldung, Bereich: Behörde , Online Kongress: Digitaler Staat

Ob mit dem Partnerforum BAMF, der Teilnahme an einem 5-Thesen-Pitch oder einem virtuellen Messestand: Auch in diesem Jahr ist das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) wieder beim Digitalen Staat vertreten. Die als reiner Online-Kongress ausgerichtete Veranstaltung steht 2021 unter dem Motto "Audit Digitale Verwaltung".

Fachvorträge bieten fundierte Einblicke

Am ersten Tag des "Digitalen Staates" nahm das Bundesamt an den Fachforen teil. BAMF-Gruppenleiter und -CTO Kausik Munsi und Lukas Tajak aus dem Referat "Plattformdienste" führten durch das Partnerforum BAMF:

Porträtfoto einer Frau. Franziska Köhler, BAMF-Referatsleiterin, hielt mit ihrem Kollegen Christian Anders einen Vortrag zu Blockchain und Föderalismus. Quelle: BAMF

"Blockchain ist die ideale Lösung für die digitale Zusammenarbeit im Föderalismus", waren Titel und These des ersten Vortrags, den Franziska Köhler aus der Außenstelle Dresden und Christian Anders aus dem Referat "Fachanwendungsentwicklung, Kernanwendungen und Middleware" gemeinsam bestritten. Sie präsentierten den Stand der Pilotierung des blockchainbasierten Assistenzsystems in der AnkER-Einrichtung Dresden. Als erstes Vorhaben im Projekt "FLORA", das für "Föderale Blockchain-Infrastruktur Asyl" steht, werde evaluiert, inwieweit der Einsatz von Blockchain-Technologie die Zusammenarbeit in föderalen Strukturen unterstütze und stärke, so die fachliche Projektleiterin Köhler. Als fachlichen Mehrwert hierfür hob sie unter anderem die effiziente gemeinsame Koordinierung des behördenübergreifenden Gesamtprozesses hervor, wobei Eigenverantwortung und Zuständigkeiten der beteiligten Akteure gewahrt würden. So unterstütze das Assistenzsystem zum Pilotstart die ersten Schritte des AnkER-Prozesses Dresden von der Ankunft über Identitätsfeststellung und Asylverfahrensberatung bis hin zur Antragstellung und Anhörung. Dabei griffen die Landesdirektion Sachsen und das Bundesamt auf eine einzige gemeinsame Datenquelle zu. Das Ende der Pilotierungsphase sei für Sommer dieses Jahres vorgesehen.

Im zweiten Vortrag des Partnerforums BAMF zeigten Ali Saberi und Michael Singer aus dem Referat "Behördenübergreifende und dezidierte Anwendungsentwicklung" den aktuellen Stand der Cloud Native Softwareentwicklung auf, die seit vergangenem Jahr im Bundesamt in einem agilen Team vorangetrieben wird. Cloud Native Technologien ermöglichten es Unternehmen, skalierbare Anwendungen in modernen, dynamischen Umgebungen zu implementieren und zu betreiben, erklärte Saberi. In Kombination mit einer robusten Automatisierung könnten Softwareentwickelnde mit geringem Aufwand flexibel und schnell auf Änderungen reagieren. Bestehende Anwendungen ließen sich mithilfe von Cloud Native im BAMF sogar modernisieren, um den gestiegenen Anforderungen der Digitalisierung gerecht zu werden.

Digitaler Staat 2021 - Messestand des BAMF

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Mit IBM und Atos berichteten zudem zwei IT-Partnerorganisationen beim BAMF-Forum über ihre Perspektiven zu den Themen "Selbstbestimmte, digitale Identität (Self Sovereign Identity, kurz SSI)" sowie "Künstliche Intelligenz und DevOps".
Ralph Paul und Frank Teichmann von IBM stellten dabei den Mehrwehrt von Lösungen heraus, die Blockchain-Technologie nutzen: die Hoheit über die eigenen Daten verbleibe so bei den Nutzenden. Für den Erfolg entsprechender Projekte sei es vor allem wichtig, dass die beteiligten Akteure zusammenarbeiten.
Jörg Wehling von Atos bezeichnete den Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) als nächsten Schritt für den DevOps-Ansatz. Vor dem Hintergrund des Digitalisierungsdrucks könne man sich der Vorteile künstlicher Intelligenz zum Beispiel für Datenanalysen, Chatbots oder Neuro-Linguistisches Programmieren (NLP) bedienen. Die Präsentationen zu diesen Vorträgen und viele weitere Informationen rund um den Online-Kongress finden Sie auf digitaler-staat.org.

Moderne Technologie ermöglicht einen modernen Staat

"Mit Sicherheit in die Cloud: Die digitale Transformation modern gestalten" war das Thema des von Google veranstalteten 5-Thesen-Pitches, zu dessen Teilnehmenden am zweiten Tag des Online-Kongresses auch BAMF-CTO Kausik Munsi zählte. Ebenfalls vertreten waren die Leiterin der Abteilung DG (Digitale Gesellschaft; Informationstechnik) sowie IT-Beauftragte des Bundesministeriums des Innern, für Bau und Heimat, Pia Karger, die Referentin bei der Kommunalen Gemeinschaftsstelle für Verwaltungsmanagement (KGSt), Anika Krellmann, sowie der Sprecher des Deutschen Städte- und Gemeindebunds, Alexander Handschuh. Eingangs hob Moderator Dr. Wieland Holfelder (Vizepräsident Engineering & Site Lead, Google München) die wichtige Rolle der digitalen Souveränität hervor, was im Falle der Datensouveränität etwa für Nutzende bedeute, jederzeit die volle Kontrolle über Verschlüsselung und Datenzugriff zu besitzen.

Dass man auf Bundesebene in Sachen Cloud modern in die Zukunft schaue, zeigte Pia Karger auf. Open Source-Lösungen spielen hier im Kontext der digitalen Souveränität eine wichtige Rolle, beispielsweise werde derzeit eine Open Source-Plattform pilotiert. Mit dem Thema Open Source starte auch der Neun-Punkte-Plan für ein digitales Deutschland. Im Anschluss stellte Kausik Munsi heraus, dass das Thema Cloud schon seit Jahren Teil der Digitalisierungsagenda das BAMF sei. Neben der Notwendigkeit einer Open Source-Lösung sprach Munsi auch die Aspekte Sicherheit, Automatisierung, das End-to-End-Monitoring und die Etablierung eines Multicloud-Managers an. Dank eines einheitlichen Mindsets, einer guten Mannschaft und Partnern sei man hier auf einem guten Weg.