Internationale Fachkonferenz zum Abschluss des MIMAP-Forschungsprojekts , Datum: 27.05.2025, Format: Meldung, Bereich: Behörde

Das Forschungszentrum des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge (BAMF-FZ) hat am 20. und 21. Mai 2025 zu einer internationalen Fachkonferenz nach Nürnberg eingeladen. Über 50 Teilnehmende aus den Bereichen Wissenschaft, Politik und Praxis diskutierten wissenschaftliche Erkenntnisse zur Situation von Migrantinnen und Migranten mit Ausreisepflicht.

Seit 2021 forscht das BAMF-Forschungszentrum im Rahmen des Forschungsprojekts "Machbarkeitsstudie zu Im-/Mobilität ausreisepflichtiger Personen in Deutschland" (MIMAP) zu Lebensrealitäten von und Forschungszugängen zu Personen mit Ausreisepflicht. Zum Abschluss des Projekts wurden nun die Hauptergebnisse im Rahmen einer internationalen Fachkonferenz präsentiert und diskutiert. Die Konferenz bot zudem weiteren Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern die Möglichkeit, eigene Forschungsergebnisse vorzustellen und sich über ihre Arbeit auszutauschen. Themen der insgesamt sechzehn Vorträge waren Rückkehr- und Verbleibentscheidungen, Teilhabe und Wohlbefinden, Möglichkeiten zur Aufenthaltsverstetigung, die Rolle von Behörden sowie ethische Aspekte in der empirischen Forschung zu ausreisepflichtigen Personen.

Präsentation der MIMAP-Ergebnisse

Nach Eröffnung der Konferenz durch Vizepräsidentin Katrin Hirseland stellte das MIMAP-Projektteam zentrale Erkenntnisse der Studie vor und ging dabei vor allem auf Motive, Perspektiven und Handlungsspielräume ausreisepflichtiger Personen im Spannungsfeld von Bleibe- und Rückkehrentscheidungen ein. Der Fokus lag dabei auf geduldeten Personen mit ablehnendem Asylbescheid. Bisher gab es nur wenige Erkenntnisse zu ihren Lebensrealitäten und Mobilitätsentscheidungen. Die Präsentation der MIMAP-Ergebnisse wurde vom Publikum daher mit sehr großem Interesse verfolgt und aktiv diskutiert. Die Konferenz wurde auf Social Media begleitet und stieß auch in den Medien auf Interesse.

Brücken zwischen Forschung und Politik: ein Erfahrungsaustausch

Ziel der Konferenz war es auch, Praxisbezüge herzustellen und Handlungsempfehlungen aus den präsentierten Forschungsergebnissen abzuleiten. Als Rahmung referierte Albert Kraler (Universität für Weiterbildung Krems) zum Auftakt in seinem Keynote-Vortrag über das grundsätzliche Verhältnis von Migrationsforschung und Politik. Er betonte dabei die vielschichtigen Herausforderungen – insbesondere, wenn Forschungsergebnisse in der politischen Arena auf verschiedenste Werte und konkurrierende Interessen stoßen. Zum Ende der zweitägigen Veranstaltung wurden in einem Offenen Dialog unter Moderation von Axel Kreienbrink, dem Leiter des Forschungszentrums, weiterführende Fragen nach der Rolle von Migrationsforschung in der Politikgestaltung thematisiert. Die als Expertinnen eingeladenen Victoria Rietig (DGAP) und Zeynep Yanaşmayan (DeZIM) und nochmals Albert Kraler berichteten offen von ihren Erfahrungen bei der Beratung politischer Entscheidungsträger in diversen nationalen und internationalen Kontexten. Im Laufe des Gesprächs zeigte sich wiederholt, dass besonders informelle Kommunikationskanäle als wesentliche Brücke zwischen Forschung und Politik fungieren können und dass Forschende trotz bestehender Herausforderungen durch regelmäßigen Wissenstransfer durchaus dazu beitragen können, dass fundierte Forschungsergebnisse in die Politikgestaltung einfließen.