EMN-Startup-Studie: Diskussion der Ergebnisse mit Bundesministerien , Datum: 31.03.2021, Format: Meldung, Bereich: Forschung

Startups gelten als treibende Kraft für Innovation, wie das deutsche Unternehmen BioNTech jüngst weltweit unter Beweis gestellt hat. Die EMN-Startup-Studie aus 2020 untersuchte die Gewinnung und Förderung internationaler Startups in Deutschland. Die Studienergebnisse wurden kürzlich mit Bundesministerien diskutiert.

BioNTech hatte 2008 als Startup begonnen, bevor es im Jahr 2020 in Kooperation mit Pfizer als erstes Unternehmen eine Zulassung für einen COVID-19-Impfstoff in den USA und Europa erhielt. Das Beispiel veranschaulicht die Potenziale von Startups und die Bedeutung von Startup-Förderung. Das gilt für inländische und internationale Startups gleichermaßen.

Janne Grote vom BAMF-Forschungszentrum und Dr. Ralf Sänger von der IQ Fachstelle Migrantenökonomie verfassten 2020 die EMN-Startup-Studie. Die Ergebnisse diskutierte Grote kürzlich mit Vertreterinnen und Vertretern einzelner Bundesressorts. Zentrale Fragen der Studie sind:

  • Welche Voraussetzungen bestehen für die Gründung von außereuropäischen Startups in Deutschland?
  • Inwieweit können Förderinstrumente von internationalen Startups in Anspruch genommen werden und welche

    Förderinstrumente gibt es auf Bundes- und Landesebene gezielt für internationale Startups?

Janne Grote recherchierte und befragte die Wirtschaftsministerien von Bund und Ländern zu Förderdetails. Zudem flossen Erfahrungen aus der konkreten Beratungspraxis der IQ Fachstelle Migrantenökonomie mit ein, die bei der Studienerstellung kooperierte. In der Studie identifizierte er verschiedene Herausforderungen, die bei der Gewinnung internationaler Startups auftreten können. "Die Visa-Modalitäten werden vielfach als kompliziert wahrgenommen", so Grote. Wartezeiten bei der Visa-Beantragung und fehlende Informationsangebote in weiteren Sprachen können die Gewinnung erschweren. Gleichzeitig müssen außereuropäische Startups bereits beim Visumantrag den genauen Zielort für ihre Startup-Gründung in Deutschland angeben, weshalb der mehrsprachigen und leicht auffindbaren Informationsvermittlung zu Förderprogramme und regionalen Standortbedingungen eine wesentliche Bedeutung zukommt. "Hier gibt es noch viel Verbesserungspotential", betont Grote.

Webinar zu Ergebnissen und Diskussion mit Bundesministerien

Gemeinsam mit dem Kooperationspartner der Studie, Dr. Ralf Sänger, präsentierte Janne Grote kürzlich die Ergebnisse in einem Webinar. Beteiligt waren das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, das Bundesministerium für Arbeit und Soziales sowie das Referat für Fachkräfteeinwanderung des BAMF. Im Kern wurden zahlreiche Handlungs- und Verbesserungsoptionen für die internationale Startup-Landschaft in Deutschland besprochen. Hierbei erwies sich auch der Blick auf die Ergebnisse der europäischen EMN-Vergleichsstudie sowie einzelner Studien weiterer Mitgliedstaaten als sehr hilfreich und anregend, in denen sich die Rahmenbedingungen und Fördermaßnahmen mitunter deutlich unterscheiden.