Zu Gast beim Deutschen Präventionstag , Datum: 31.05.2021, Format: Meldung, Bereich: Forschung

Das Forschungszentrum des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (BAMF) widmet sich in mehreren Projekten der wissenschaftlichen Begleitung der Beratungsstelle "Radikalisierung" des BAMF und der bundesweiten Träger. Die projektverantwortlichen wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen, Nelia Miguel Müller, Teresa Rupp, Alexandra Wielopolski-Kasaku und Corinna Emser, haben beim 26. Deutschen Präventionstag die Ergebnisse ihrer Arbeit vorgestellt.

Der 26. Deutsche Präventionstag

Der Deutsche Präventionstag (DPT) veranstaltete am 10. und 11. Mai 2021 gemeinsam mit seinen gastgebenden Veranstaltungspartnern der Stadt Köln und dem Ministerpräsidenten von Nordrhein-Westfalen Armin Laschet seinen 26. Jahreskongress als virtuelle Veranstaltung unter dem Motto "Prävention orientiert! ... planen ... schulen ... austauschen ...".

Teresa Rupp und Alexandra Wielopolski-Kasaku präsentierten Erfahrungen und Good-Practice-Beispiele aus drei Jahren wissenschaftlicher Begleitung. Ziel ihrer Arbeit ist es, Forschung und Praxis im Bereich tertiärer Prävention in Bezug auf islamistischen Extremismus nicht zusammenhangs- und bezugslos nebeneinander stehen zu lassen, sondern eine Verzahnung der beiden Bereiche zu bewirken. Auf diese Weise werden Reflexionsprozesse angestoßen, gemeinsam Optimierungspotenziale identifiziert und die Praxis durch neue Forschungserkenntnisse unterstützt und weiterentwickelt.

Qualifizierungslehrgang für Beraterinnen und Berater

Nelia Miguel Müller arbeitet momentan an der Entwicklung und Implementierung eines Qualifizierungslehrgangs für Beratende. Zusammen mit Ulf Brennecke vom Kooperationspartner Legato/Vereinigung Pestalozzi hat sie über die Weiterbildung und Professionalisierung in der (Umfeld-)Beratung im Phänomenbereich islamistischer Extremismus berichtet. Mit dem ersten umfassenden Qualifizierungslehrgang für Beratende in der Umfeldberatung, der im Juni starten wird, leistet das BAMF-Forschungszentrum einen Beitrag zur Professionalisierung und Qualitätssicherung.

Ergebnisse aus dem laufenden Forschungsprojekt PrADera

Das Forschungsprojekt "Praxisorientierte Analyse von Deradikalisierungsverläufen (PrADera)" stand im Mittelpunkt der Präsentation von Corinna Emser. Zusammen mit den Projektpartnerinnen und Projektpartnern Imke Haase (Bayerisches Landeskriminalamt, Kompetenzzentrum für Deradikalisierung), Mika Moeller, Christoph Nagel und Dr. Robert Pelzer (alle TU Berlin, Zentrum Technik und Gesellschaft) wurden erste Erkenntnisse zu den Leitfragen des Projekts diskutiert: Mit welchen biographischen Erfahrungen und Prozessstrukturen stehen Hin- und Abwendungsprozesse zum bzw. vom islamistischen Extremismus im Zusammenhang? Wie wirken sich Interventionen von Sicherheitsbehörden und Trägern der Distanzierungsarbeit sowie weitere äußere Umstände auf den Prozessverlauf aus? Unter anderem wurde deutlich, welche wichtige Rolle passende Unterstützungs- und Beratungsangebote spielen. Ein umfassender Forschungsbericht wird in Kürze erscheinen.