Selbstwirksamkeit von Resettlement-Flüchtlingen erkennen und stärken ,
BAMF-Forschende haben beim europaweiten Treffen des IMISCOE-Netzwerks (International Migration Research Network) Analysen zur Vulnerabilität und Resilienz von geflüchteten Menschen präsentiert. Im Fokus standen die Verwundbarkeit, aber auch die Widerstandsfähigkeit von Resettlement-Flüchtlingen.
Wie verändert sich die Vulnerabilität von Geflüchteten während der Flucht und nach der Aufnahme in Deutschland? Tatjana Baraulina, Referatsleiterin beim BAMF-Forschungszentrum, stellte mit den wissenschaftlichen Mitarbeitenden, Florian Tissot und Maria Bitterwolf, Analysen zur Vulnerabilität und Resilienz von besonders schutzbedürftigen Personen vor. Dabei wurden insbesondere die Verwundbarkeit, aber auch die Widerstandsfähigkeit von Geflüchteten, die keinen ausreichenden Schutz in den Erstzufluchtsstaaten erhalten und im Rahmen von Resettlement in Deutschland aufgenommen werden, thematisiert.
Die Mitarbeitenden des BAMF-Forschungszentrums zeigten auf, dass nach der Ankunft in Deutschland vielfältige Gefährdungen wegfallen und Geflüchtete trotz teilweise traumatischer Erfahrungen selbstbestimmte und widerstandsfähige Integrationsstrategien entwickeln. Für die Integrationsförderung ist es zentral, so das Ergebnis der anschließenden Diskussion, die Selbstwirksamkeit der Geflüchteten zu stärken. Insbesondere ehrenamtlich Unterstützende können dabei eine wichtige Rolle übernehmen. Denn sie stehen in einem engen persönlichen Kontakt mit Geflüchteten und erfahren frühzeitig, was sie motiviert und welche Stärken sie haben.
18. IMISCOE-Konferenz
Unter dem Titel "Crossing borders, connecting cultures" traf sich vom 07. bis zum 09. Juli 2021 das europaweit größte Forschungsnetzwerk in den Bereichen Migration und Integration, kurz IMISCOE. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, aber auch Praktikerinnen und Praktiker diskutierten über vielfältige Themen wie etwa Migration und soziale Ungleichheit, Einbürgerung und Staatsbürgerschaft, politische Partizipation von zugewanderten Menschen sowie Rassismus und Diskriminierung. Aber auch ganz aktuelle Fragen, wie die Herausforderungen der Migrationsforschung durch die COVID-19-Pandemie, standen auf dem Programm der 18. IMISCOE-Konferenz.