Forschungsprojekt "FEG": Beginn der Interviewphase , Datum: 30.07.2021, Format: Meldung, Bereich: Forschung

Wie wirkt das neue Fachkräfteeinwanderungsgesetz (FEG) in der Praxis? Mit dieser Frage beschäftigt sich ein Projekt des BAMF-Forschungszentrums. Die erste Phase der Interviews hat Ende Juni 2021 begonnen und wird unter Pandemiebedingungen zunächst im virtuellen Format durchgeführt.

Am 1. März 2020 trat das Fachkräfteeinwanderungsgesetz in Kraft. Damit wurden einerseits die bisherigen Regelungen zur Erwerbsmigration nach Deutschland weiterentwickelt und in eine neue Systematik überführt, andererseits kamen neue Regelungen hinzu. Eine besonders bedeutsame Maßnahme ist dabei das "beschleunigte Fachkräfteverfahren", welches bei der Gewinnung von Fachkräften aus Drittstaaten die Dauer des Verwaltungsverfahrens bis zur Erteilung des Visums stark verkürzen soll. Neue Regelungen betreffen u.a. die Aufenthalte zur Berufsausbildung, zur Ausbildungsplatzsuche sowie zur Arbeitsplatzsuche für Fachkräfte mit Berufsausbildung.

Über die Begleitforschung

Wie hat sich die Erwerbsmigration tatsächlich mit dem neuen Gesetz entwickelt, und wie kommen die neuen Verfahren und Regelungen in der Praxis an? Diese Fragen stehen im Fokus des im Januar 2021 gestarteten Begleitforschungsprojekts des Forschungszentrums des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge. Dazu werden statistische Daten zur Fachkräftemigration ausgewertet und qualitative Befragungen mit Mitarbeitenden von Ausländerbehörden, Zentralstellen für Fachkräftemigration und Auslandsvertretungen geführt. Die Interviews mit den Ausländerbehörden bzw. Zentralstellen haben Ende Juni 2021 begonnen, zunächst unter Pandemiebedingungen im virtuellen Format, und werden noch bis zum Herbst weitergeführt. Dabei sollen alle Bundesländer abgedeckt und somit rund 30 Gespräche geführt werden. Die ersten Erfahrungen sind positiv: Das Forschungsprojekt stößt auf reges Interesse der Behörden, welche diese Gelegenheit gerne nutzen, um erste Einblicke in die Entwicklungen seit der Einführung des Gesetzes zu geben. Bereits jetzt zeigen sich interessante regionale Unterschiede, die sich sowohl aus den verschiedenen wirtschaftlichen Strukturen und den sich damit ergebenden Bedarfen an internationalen Fachkräften als auch aus den unterschiedlichen Verwaltungsstrukturen ergeben.