BAMF-FZ bei der Tagung zu Migration und Beschäftigung aus Südosteuropa ,
Auf der virtuellen Tagung "Zuwanderung aus Südosteuropa. Chancen und Herausforderungen für die Kommunen" der Evangelischen Akademie Loccum (14.06.-15.06.2021) referierte der BAMF-Migrationsforscher Johannes Graf über die EU-Zuwanderung aus Südosteuropa.
Mit dem Freizügigkeitsmonitoring berichtet das Forschungszentrum des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (BAMF) regelmäßig über die Migrationsbewegungen aus der Europäischen Union (EU). Speziell die Einführung der Personenfreizügigkeit innerhalb der EU für Rumänien, Bulgarien und Kroatien führte im letzten Jahrzehnt zu bedeutenden Entwicklungen im Migrationsgeschehen nach Deutschland. Die Erkenntnisse aus diesem Dauerprojekt präsentierte Johannes Graf, wissenschaftlicher Mitarbeiter im Forschungsfeld III "Migration und Integration: Dauerbeobachtung und Berichtsreihen", kürzlich auf einer virtuellen Tagung der Evangelischen Akademie Loccum.
Johannes Graf stellte in seinem Vortrag Analysen aus den Daten des Ausländerzentralregisters und der Beschäftigungsstatistik der Bundesagentur für Arbeit vor. Damit lieferte er einen statistischen Rahmen für die weitere Veranstaltung. Auf dieser wurden verschiedene Themen rund um die Zuwanderung aus den südosteuropäischen Ländern der EU diskutiert. Diese reichten von der Arbeitsmarktintegration der Zugewanderten über Sprachvermittlung bis hin zur Situation auf dem Wohnungsmarkt. Dabei wurden auch bestehende Problemfelder offen angesprochen, lokale Projekte vorgestellt und Lösungsansätze für die Politik diskutiert.
Auf einen Blick
Migration aus den südosteuropäischen EU-Staaten Rumänien, Bulgarien, Kroatien, Ungarn, Griechenland, Slowenien und Zypern:
- Staatsangehörige der sieben betrachteten südosteuropäischen EU-Staaten machten Ende 2020 über 40 Prozent der in Deutschland aufhältigen ausländischen EU-Staatsangehörigen aus. Das entspricht fast einem Fünftel der gesamten ausländischen Bevölkerung.
- Die Nettomigration aus diesen Staaten ist in den letzten Jahren wieder deutlich zurückgegangen, nachdem sie bis 2015 deutlich zugenommen hatte. Sie macht jedoch immer noch fast Dreiviertel der EU- und ein Viertel des gesamten Wanderungssaldos aus.
- Mit der Migration ist auch die Beschäftigung dieser Personengruppe auf dem deutschen Arbeitsmarkt stark angestiegen und entspricht etwa einem Viertel der gesamten ausländischen sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung.
- Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte aus Südosteuropa sind zu etwa zwei Dritteln männlich bzw. im Dienstleistungsbereich angestellt sowie zu ca. 90 Prozent in einer nicht-akademischen Tätigkeit beschäftigt.