Studie zu sozialen Netzwerken geflüchteter Frauen ,
BAMF-Forscherin, Dr. Susanne Schührer, präsentierte bei der 15. Konferenz der European Sociological Association (ESA) Studienergebnisse zu sozialen Netzwerken von Frauen mit Fluchterfahrung aus Syrien und Eritrea.
Das Forschungszentrum des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (BAMF) nimmt im Rahmen seiner Integrationsforschung aktuell die Situation von geflüchteten Frauen in seinen Projekten stärker in den Blick. So auch im laufenden Forschungsprojekt "Forced Migration and Transnational Family Arrangements – Eritrean and Syrian Refugees in Germany (Trans-FAR)", das die familiäre Situation und die soziale Einbindung kürzlich zugewanderter Menschen aus Eritrea und Syrien untersucht. Im Rahmen dieses Projekts entsteht die Studie "Bridging Cultures, Bonding Lives – Social Networks of Refugee Women in Germany" zu sozialen Netzwerken von syrischen und eritreischen geflüchteten Frauen, die Dr. Susanne Schührer bei der 15. ESA-Konferenz vorstellte.
Studiendetails und Ergebnisse
Die Studie erfolgt in Zusammenarbeit mit Dr. Giuseppe Pietrantuono von der Universität Göttingen und beschäftigt sich mit der Beschaffenheit von Gelegenheitsstrukturen von Frauen, die die Chancen erhöhen, soziale Kontakte außerhalb der eigenen Familie aufzubauen. Solche Gelegenheitsstrukturen sind beispielsweise der Arbeitsplatz, Kontakte zu anderen Eltern über eigene Kinder oder die Teilnahme an Sprach- und Integrationskursen. Des Weiteren wird untersucht, inwiefern diese Gelegenheitsstrukturen die Beschaffenheit sozialer Netzwerke der geflüchteten Frauen beeinflussen, z. B. in der Anzahl der engen Kontakte zu Personen aus Deutschland.
Beide Faktoren, Gelegenheitsstrukturen und die Beschaffenheit sozialer Netzwerke, zeigen einen signifikanten Einfluss auf die sozio-emotionale Erlebenswelt der geflüchteten Frauen. So zeigt sich, dass sowohl gute Gelegenheitsstrukturen als auch eine enge soziale Einbettung in die Familie sowie enge eigenethnische Kontakte dem Gefühl sozialer Isolation vorbeugen. Kontakte zu Deutschen spielen hierbei nur eine untergeordnete Rolle.