SCHNITT:STELLEN 2.0 , , Neue Erkenntnisse aus dem Phänomenbereich islamistischer Extremismus
Wie funktioniert (Umfeld-)Beratung im Phänomenbereich islamistischer Extremismus? Wie können Rückkehrerinnen und Rückkehrer aus Kriegsgebieten gut beraten werden? Welche Good Practices und Herausforderungen ergeben sich aus der wissenschaftlichen Begleitung von Beratungsstellen? Diesen und weiteren Fragen geht der neue Sammelband "SCHNITT:STELLEN 2.0" mit Beiträgen des Forschungsverbunds FoPraTEx nach, den das Forschungszentrum des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (BAMF) herausgibt.
Die Deradikalisierungs- und Ausstiegsarbeit steht heute verschiedensten Herausforderungen gegenüber. Auf der einen Seite sind einige der islamistischen Anschläge in Europa von Tätern verübt worden, die zuvor in Haft waren. Teilweise haben sie als Inhaftierte Deradikalisierungsprogramme besucht. Damit stellt sich die Frage, wie wirksam solche Programme sind. Auf der anderen Seite kommt mit den Rückkehrerinnen und Rückkehrern aus den ehemaligen Kampfgebieten des sogenannten Islamischen Staates in Syrien und dem Irak eine weitere Zielgruppe der Deradikalisierungsarbeit mit spezifischen Fragenstellungen hinzu. Im Zentrum steht in der Regel die folgende Frage: Wie können diese teils traumatisierten Menschen und ihre Kinder in die hiesige Gesellschaft integriert werden?
Zu den Maßnahmen der Tertiärprävention, bei der Sicherheitsbehörden und Zivilgesellschaft zusammenarbeiten, gehören u.a. die Distanzierung, Deradikalisierung und Resozialisierung der betroffenen Extremistinnen und Extremisten.
"Eine wirkungsvolle Deradikalisierungs- und Ausstiegsarbeit wird durch wissenschaftliche Erkenntnisse über den Phänomenbereich islamistischer Extremismus und Wirkweisen der Beratung wesentlich unterstützt"
, so Dr. Axel Kreienbrink, Gruppenleiter im BAMF-Forschungszentrum.
Der Sammelband "Schnittstellen 2.0 – Neue Erkenntnisse aus Forschung und Beratungspraxis im Phänomenbereich islamistischer Extremismus" fasst die Expertise des Forscherverbunds FoPraTEx, kurz für "Forschung-Praxis-Transfer im Phänomenbereich islamistischer Extremismus", aus drei Jahren wissenschaftlicher Begleitung von Beratungsstellen in der Umfeldberatung mutmaßlich islamistisch radikalisierter Personen zusammen. Das BAMF-Forschungszentrum hat FoPraTEx im Rahmen seines Forschungsprojekts koordiniert.
"FoPraTEx verzahnt Wissenschaft und Praxis vor Ort. Dieses Alleinstellungsmerkmal hat FoPraTEx für anwendungsbezogene empirische Forschung im Phänomenbereich des islamistischen Extremismus in dieser Form national einzigartig gemacht"
, so Alexandra Wielopolski-Kasaku, wissenschaftliche Mitarbeiterin im BAMF-Forschungszentrum.
SCHNITT:STELLEN 2.0
Welche Rollen nehmen verschiedene (sicherheits-)behördliche Akteurinnen und Akteure sowie zivilgesellschaftliche Träger bei der Deradikalisierungs- und Ausstiegsarbeit ein? Welche Erkenntnisse können aus der wissenschaftlichen Begleitung der Beratungsstellen gezogen werden? Mit diesen und weiteren Fragen beschäftigt sich der zweite vom BAMF-Forschungszentrum herausgegebene Sammelband "SCHNITT:STELLEN 2.0".
