Integration von Migrantinnen und der Umgang mit Personen mit einem ablehnenden Asylbescheid , Datum: 14.10.2022, Format: Meldung, Bereich: Forschung

Bei der 25. Internationalen Metropolis Konferenz in Berlin diskutierten Vertreterinnen und Vertreter des Forschungszentrums des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (BAMF) die Integration von Migrantinnen sowie den Umgang mit Personen mit einem ablehnenden Asylbescheid in Deutschland.

"Migration im Wandel" lautete das Motto der diesjährigen Internationalen Metropolis Konferenz, die vom Bundesministerium für Arbeit und Sozial in Kooperation mit Metropolis International veranstaltet wurde. Dr. Axel Kreienbrink, Leiter des BAMF-Forschungszentrums, moderierte im Rahmen der dreitägigen Veranstaltung eine Podiumsdiskussion zur Frage, wie der Umgang mit Personen mit einem ablehnenden Asylbescheid aktuell und in Zukunft gestaltet werden könnte. An der Diskussion beteiligten sich Vertretende aus Politik, Verwaltung und Wissenschaft.

Die Teilnehmenden diskutierten unter anderem Herausforderungen bei der Durchsetzung der gesetzlichen Ausreisepflicht. Neben der Beibehaltung von Rückführungen, wurden z.B. alternative, legale Einreisewege oder ein sogenannter "Spurwechsel" aus der humanitären in die arbeitsmarktbezogene Migration angesprochen. Dabei wurden besonders verschiedene Aspekte des von der Bundesregierung geplanten "Chancenaufenthaltsrecht" hervorgehoben. Weiter ergab die Diskussion, dass genauere Zahlen zu den verschiedenen Gründen und Motiven, die einer Ausreise bzw. Rückführung im Wege stehen, für Politik und Verwaltung hilfreich wären. Schließlich könnte eine differenziertere Darstellung offizieller Statistiken helfen, Lücken zwischen der öffentlichen Wahrnehmung und der aufenthaltsrechtlichen Realität zu schließen.

Aktuelle Forschung zu Personen mit einem ablehnenden Asylbescheid

Der Hintergrund für diese Podiumsdiskussion war ein kürzlich vom BAMF-Forschungszentrum gestartetes Projekt zu Menschen ohne Bleiberecht in Deutschland. Das Forschungsprojekt trägt den Titel "Machbarkeitsstudie zu Im-/Mobilität ausreisepflichtiger Personen in Deutschland" (kurz "Mimap") und untersucht erstmals Motive und Handlungsspielräume von Menschen ohne Bleiberecht wie Personen mit einem ablehnenden Asylbescheid.

Integration von Migrantinnen

An einem weiteren Workshop zum Thema "Integration of migrant women: what policy approach should be taken?" nahm das BAMF-Forschungszentrum als Teil der deutschen nationalen Kontaktstelle des Europäischen Migrationsnetzwerkes (EMN) teil. Ziel des Workshops war es, die Integrationspolitik von drei verschiedenen EU-Mitgliedstaaten (Deutschland, Luxemburg, Österreich) vorzustellen und die politischen Ansätze zur Integration von Migrantinnen zu vergleichen.

Kaan Atanisev, wissenschaftlicher Mitarbeiter im BAMF-Forschungszentrum, präsentierte die im Nationalen Aktionsplan Integration (NAP-I) dargelegte Integrationsstrategie des Bundes in Bezug auf Frauen mit Migrationshintergrund und stellte die Fördermaßnahme "Migrantinnen einfach stark im Alltag" (MiA-Kurse) des BAMF vor. Die Diskussion nach der Präsentation der Erfahrungen aus den drei Staaten drehte sich primär um die Frage, ob und in welchen Fällen Abweichungen zu den gängigen Integrationsstrategien bestehen und wie bestehende Maßnahmen und Programme auf die hohe Zahl von speziell weiblichen Geflüchteten aus der Ukraine reagiert haben. Hierbei wurde insbesondere die Anwendung der Richtlinie über den vorübergehenden Schutz erwähnt, die in Deutschland durch § 24 AufenthG umgesetzt wird und eine rasche Öffnung der bestehenden Kurse und Angebote für ukrainische Geflüchtete ermöglicht.

EMN-Tagung: Gesellschaftliche Teilhabe von Migrantinnen: Sprache, Arbeit, politische Partizipation

An das Thema des Workshops auf der 25. Internationalen Metropolis Konferenz anknüpfend, veranstaltet das BAMF am 29. November 2022 eine virtuelle EMN-Tagung zum Thema "Gesellschaftliche Teilhabe von Migrantinnen: Sprache, Arbeit, politische Partizipation". Die Tagung widmet sich der Frage, wie gesellschaftliche Teilhabe von Migrantinnen geschlechtergerecht gestaltet werden kann.