Fachtag Migration und Integration im Bundesinnenministerium , Datum: 16.06.2023, Format: Meldung, Bereich: Forschung

Die wissenschaftliche Expertise zu Migration und Integration im Geschäftsbereich des Bundesministeriums des Innern und für Heimat (BMI) war Thema eines Fachtags, zu dem Mitarbeitende aus drei Instituten, darunter auch das BAMF-Forschungszentrum (BAMF-FZ), im Mai im BMI zusammenkamen, um aktuelle Fragen zu diskutieren. Der Bogen reichte von im weiteren Sinne "erzwungener Migration" bis hin zu konkreten Aspekten der "Teilhabe" von Zugewanderten in Deutschland.

Der Fachtag wurde gemeinsam organisiert vom Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung (BiB), dem BAMF-FZ und dem wissenschaftlichen Stab des Sachverständigenrates für Integration und Migration (SVR). Gemeinsam hatten sie die Panels des Fachtages um Schwerpunkte ihre Arbeit zusammengestellt, um diese mit den Mitarbeitenden im BMI zu diskutieren, die mit entsprechenden Themen in ihrer täglichen Praxis zu tun haben.

Ein Schwerpunkt war dabei "erzwungene Migration" – verstanden als das Verlassen der Heimat aufgrund von Klimawandelfolgen, Konflikten oder Kriegen. Während der wissenschaftliche Stab des SVR hierzu einige Vorschläge aus dem jüngsten Gutachten des SVR zu Migration und Klimawandel vorstellte und das BiB auf Erkenntnisse aus der aktuellen Studie zu ukrainischen Geflüchteten präsentierte (die vom BiB u.a gemeinsam mit dem BAMF-FZ erstellt wird), ging das BAMF-FZ auf Analysen aus 10 Jahren Forschung zu humanitären Aufnahmeprogrammen der Bundesregierung ein, wie dem Resettlement-Programm, das Geflüchteten mit hoher Vulnerabilität einen legalen Zugang jenseits des Asylverfahrens gewährt. Hier plant das BAMF-FZ auch in den nächsten Jahren ein größeres quantitatives Projekt.

Teilhabe

Unter dem Fokus "Teilhabe" beschäftigte sich das zweite Panel konzentriert mit verschiedenen Fragen der Einbürgerung, die vor dem Hintergrund des kurz zuvor vom BMI veröffentlichten Gesetzentwurfes zur Reform des Staatsangehörigkeitsgesetzes eine besondere Aktualität hatten. Während die Kollegen des BiB auf den Forschungsstand zur Frage eingingen, in inwieweit die Einbürgerung "Krone" oder "Katalysator" von Integrationsprozessen sein kann, präsentierten das BAMF-FZ neue Analysen zum Einbürgerungspotenzial von Geflüchteten aus der Basis der IAB-BAMF-SOEP Befragung von Geflüchteten. Der wiss. Stab des SVR ging ergänzend dazu auf seine Arbeiten zu Projektionen des Einbürgerungsaufkommens für die nächsten Jahre ein. Zu diesen ineinandergreifenden Themen entwickelte sich im Anschluss jeweils eine intensive Diskussion.

"Insgesamt war es eine gelungene Kooperation der drei Forschungsinstitutionen, um sich ergänzende Inhalte unserer Arbeit, die der Politikberatung dienen, unmittelbar den Mitarbeitende des BMI zu präsentieren und mit ihnen zu diskutieren", resümiert, Dr. Axel Kreienbrink, Leiter des BAMF-FZ.