Forschungszentrum - Newsletter
Nr. 04/2024
, Datum: 22.08.2024, Ausgabe: 04, Format: Newsletter

Liebe Leserin, lieber Leser,

der Hochsommer neigt sich dem Ende entgegen, aber eine Sommerpause findet bei uns nicht statt. Daher starten wir mit einer soeben erschienenen Publikation, der BAMF-Kurzanalyse zur Lebenssituation und Lebenszufriedenheit von Menschen, die infolge eines abgelehnten Asylverfahrens eine Duldung besitzen und ausreisepflichtig sind. Bundesweit trifft dies auf rund 119.000 Personen zu - eine bisher kaum erforschte Gruppe. Die Studie analysiert Daten zur Lebenssituation und Lebenszufriedenheiten von Geduldeten und vergleicht sie mit denen von Bleibeberechtigten, um Integrationsfortschritte zu identifizieren und das Verständnis für die gesellschaftliche Teilhabe von Geduldeten zu verbessern.

Einladung

Am 25. September veranstalten das ifo-Institut und das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) in Nürnberg eine öffentliche Podiumsdiskussion zur Integration ukrainischer Geflüchteter. Expertinnen und Experten aus Wissenschaft, Verwaltung und Praxis diskutieren aktuelle Fragen. Wie Sie sich anmelden können, erfahren Sie in diesem Newsletter.

Neues Methodenprojekt gestartet

Wie lassen sich Sprachkenntnisse von Zugewanderten sicher und praktikabel messen? Wie verlässlich sind Sprachkenntnisse, die auf Selbsteinschätzung beruhen? Im neuen Methodenprojekt "Sprachstandserhebung in Umfragen" (SIU) gehen wir diesen Fragen nach und setzen uns auch mit alternativen Möglichkeiten der Sprachstandsmessung auseinander.

Zu guter Letzt haben Sie neben weiteren aktuellen Publikationen auch noch die Möglichkeit, einen Blick in unseren Jahresbericht 2023 zu werfen, der einen Überblick über Projekte, Schwerpunkte und Highlights unserer Arbeit im vergangenen Jahr gibt.

Wir wünschen eine anregende Lektüre und neue Impulse.

Ihr BAMF-Forschungszentrum

Aktuelles

Teilhabe von Geduldeten

Etwa 242.000 Menschen hierzulande haben kein Bleiberecht und sind ausreisepflichtig, zumeist weil ihr Asylverfahren einen negativen Ausgang nahm. Gut 119.000 Personen besitzen eine Duldung infolge eines ablehnenden Asylbescheides. Wie sich ihre gesellschaftliche Teilhabe gestaltet und wie es ihnen geht, wird in einer BAMF-Kurzanalyse auf Basis umfangreicher Befragungen untersucht.

Die Integration ukrainischer Geflüchteter – Einladung zur Podiumsdiskussion

Über eine Million Geflüchtete aus der Ukraine haben infolge des russischen Angriffskriegs Schutz in Deutschland gefunden. Ihre gesellschaftliche Teilhabe ist Thema der öffentlichen Debatte. Wie ihre Integration gelingen kann, diskutieren Prof. Herbert Brücker (IAB Nürnberg), Markus Lötzsch (IHK Nürnberg für Mittelfranken), Anastasiia Lutsenko (Max-Planck-Institut), Uta Saumweber-Meyer (BAMF) und Prof. Panu Poutvaara (ifo Institut) am 25. September in Nürnberg.

EMN Deutschland-Workshop: Ukrainische Geflüchtete in der EU

Am 12. Juni 2024 richtete die deutsche nationale Kontaktstelle des Europäischen Migrationsnetzwerks (EMN) einen Online-Workshop zur Umsetzung der Richtlinie zum vorübergehenden Schutz (Temporary Protection Directive, TPD) für Geflüchtete aus der Ukraine aus. Der Workshop beleuchtete die Herausforderungen und bewährte Praktiken der Anwendung der TPD in Deutschland, den Niederlanden und Litauen im Vergleich. Über 100 Interessentinnen und Interessenten, darunter Personen aus der Praxis, Forschung und Geflüchtete aus der Ukraine, nahmen an der Veranstaltung teil.

Neuigkeiten aus unseren Forschungsprojekten

Sprachstandserhebung in Umfragen

Das Forschungsprojekt "Sprachstandserhebung in Umfragen" (SIU) befasst sich mit dem Vergleich unterschiedlicher Messmethoden von deutschen Sprachkenntnissen bei Zugewanderten. Es wird untersucht, auf welche Weise die Kenntnisse der deutschen Sprache im Rahmen von Umfragen bei Zugewanderten erfasst werden können, wie verlässlich selbsteingeschätzte Sprachkenntnisse sind und anhand welcher Erhebungsinstrumente valide Ergebnisse generiert werden können.

Befragungsdaten "Geflüchtete aus der Ukraine in Deutschland" veröffentlicht

Wie sieht die Lebenssituation von ukrainischen Geflüchteten in Deutschland aus und wie hat sie sich entwickelt? Der veröffentlichte Datensatz umfasst Umfragedaten und generierte Indikatoren von mehr als 11.000 Geflüchteten ukrainischer Staatsangehörigkeit im Alter von 18 bis 70 Jahren. Die erste Welle der repräsentativen Wiederholungsbefragung wurde von August bis Oktober 2022 erhoben. Die zweite Befragungswelle lief von Januar bis März 2023.

Zugang zu schwer erreichbaren Bevölkerungsgruppen

Wie es gelingen kann, besonders schwer erreichbare Zielgruppen für die Forschung zu gewinnen, zeigen BAMF-Forschende in einem Working Paper auf. Sie haben dazu ein Respondent-Driven Sampling, ein kontrolliertes Schnellballverfahren, genutzt, um Zugang zu Personen zu erhalten, die kein Aufenthaltsrecht in Deutschland haben.

Veröffentlichungen

Jahresbericht 2023 des Forschungszentrums

Der Jahresbericht gibt einen Überblick über die Arbeitsschwerpunkte des Forschungszentrums des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge (BAMF-FZ) im Jahr 2023. Es werden sowohl laufende und abgeschlossene Forschungsprojekte als auch Veröffentlichungen und Veranstaltungen vorgestellt.

Monitoring zur Bildungs- und Erwerbsmigration: Jahresbericht 2023

Der Bericht zeigt Entwicklungen im Rahmen der Bildungs- und Erwerbsmigration von Drittstaatsangehörigen nach Deutschland im Jahr 2023.

Freizügigkeitsmonitoring: Jahresbericht 2023

Der Bericht zeigt die Entwicklung der Zu- und Fortzüge von EU-Staatsangehörigen nach bzw. von Deutschland im Jahr 2023.

SoKo-Analyse für die Monate Januar bis Oktober 2023

Der Bericht enthält Daten zur Sozial- und Qualifikationsstruktur der volljährigen Asylantragstellenden für die Monate Januar bis Oktober 2023.

Kanada im Spiegel der Migrationsforschung

Friederike Alm, wissenschaftliche Mitarbeiterin im BAMF-Forschungszentrum (BAMF-FZ), gibt in mehreren aktuellen Veröffentlichungen Einblicke in ihre vergleichende Migrationsforschung zu Kanada und Deutschland. Im Fokus: Einwanderungs- und Integrationspolitik sowie Auswirkungen der COVID-19 Pandemie.

Externe Links