BAMF-Newsletter Nr. 06/2019 , Datum: 01.07.2019, Ausgabe: 06, Format: Newsletter

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

fast jeder kennt ihn noch: den Duisburger Tatort-Kommissar Schimanski. Im Ruhrgebiet ein durchaus häufiger Name – ebenso wie Lewandowski, Kadlewski oder Podolski. Niemand fragt diese Menschen danach, woher sie stammen – sie sind Nachbarn, Freundinnen und Freunde oder Kolleginnen und Kollegen, man ist miteinander aufgewachsen, teilt viele gemeinsame Werte und spricht dieselbe Sprache.

Die Nachfahren der aus Polen in das Ruhrgebiet eingewanderten Menschen sind nicht nur gut integriert, sie sind Teil unserer Gesellschaft und sehen sich selbst auch so. Woher die Vorfahren stammten, ist dabei nicht wichtig.

Niemand von uns kann in die Zukunft blicken, also können wir nur mutmaßen, wie dann unsere Gesellschaft aussehen wird. Ich wage trotzdem mal die Prognose, dass wir uns auch in 50 Jahren immer noch auf Deutsch unterhalten werden, uns gemeinsam über Fußballspiele freuen oder ärgern und sich die heute noch jungen Menschen dann ebenfalls über die für sie seltsam anmutenden Verhaltensweisen der nachfolgenden Generationen wundern. Und weiter: Deutschland wird wohl auch in 50 Jahren noch zu den reichsten Ländern der Welt zählen, wir werden nicht verarmt sein.

Ob meine Nachbarn dann Schimanski oder Podolski heißen, El-Gaddhiou oder Sridharan, Brancovic oder Berisha, Costa oder Barsini, vielleicht auch Müller oder Maier, das wird mir persönlich dann genauso unwichtig sein wie heute. Wichtiger als Namen sind die Menschen, mit denen ich bestimmte Werte teile und mit denen ich mich in einer gemeinsamen Sprache unterhalten kann.

Daher sind Integrationskurse von immenser Bedeutung, die in unserer globalisierten Welt künftig eher noch wachsen als schrumpfen wird. Ganz besonders das ausdifferenzierte Kurssystem des Bundesamtes trägt dazu bei, dass Menschen, die aus allen möglichen Ländern zu uns gekommen sind und mindestens für längere Zeit bei uns bleiben, auch lernen, was für das Zusammenleben in unserer Gesellschaft wichtig ist: eine gemeinsame Sprache und gemeinsame Werte, die nicht von ungefähr auch Grundlage unserer Verfassung sind und eine tolerante Gesellschaft dadurch überhaupt erst ermöglichen.

Doch lesen Sie einfach selbst, wie dieses System von Integrationskursen funktioniert.

Beste Grüße

Jochen Hövekenmeier
Pressesprecher des BAMF

Beiträge des aktuellen Newsletters

Begegnung durch Bewegung , Bereich: Integration

Sport ist ein guter Ausgleich zum stressigen Alltag. Ein Sportkurs in Jena bringt Frauen mit und ohne Migrationshintergrund zusammen und zeigt: Lachen erhöht die Motivation.

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Die frühzeitige Sprach- und Wertevermittlung ist besonders wichtig für eine gelingende Integration. Im Integrationskurs wird dies effektiv miteinander verbunden. Seit 2005 bietet das Bundesamt diese Kurse an.

Asylgeschäftsstatistik Mai 2019 , Bereich: Asyl und Flüchtlingsschutz

Im Mai 2019 hat das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) über die Anträge von 15.335 Personen entschieden. Die Zahl der anhängigen Verfahren lag Ende Mai 2019 bei 53.434.

Wir müssen Schutzsuchenden ein Gesicht geben , Bereich: Asyl und Flüchtlingsschutz

Weltweit sind mehr als 70 Millionen Menschen auf der Flucht – so viele wie seit dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr. Anläßlich des Weltflüchtlingstages sprachen wir mit Chris Melzer, Pressesprecher des UNHCR.

Entscheiderbrief 5/2019 , Bereich: Behörde

Der Entscheiderbrief 5/2019 informiert u.a. über die Vorhaltepflicht im Asylverfahren, die Asylstatistik 2018, zum Thema: aktuelle Rechtsfragen - aus der Rechtsprechung, Blick zum Nachbarn und Literaturhinweise des Informationszentrums Asyl und Migration.

Thema im Fokus

Sprache ist der Schlüssel zur Integration , Bereich: Integration

Für die Integration von Zugewanderten ist es wichtig, die deutsche Sprache zu erlernen. Mit Uta Saumweber-Meyer, Abteilungsleiterin "Integration und gesellschaftlicher Zusammenhalt", haben wir über das Thema gesprochen.