BAMF-Newsletter Nr. 11/2019 , Datum: 29.11.2019, Ausgabe: 11, Format: Newsletter

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

Heimat. Allein dieses eine Wort weckt Erinnerungen. An die Kindheit. An die vielen Freundinnen und Freunde, die man als Kind hatte. An die Eltern, an die Schule und an alles andere, woran wir uns gern erinnern. Neurologische Studien haben herausgefunden, dass die Erinnerung am besten funktioniert, wenn es schöne Erlebnisse sind. Und dass wir uns deshalb einige schlechte Erinnerungen durch kleine Tricks schönreden.

Auf dem langen Weg von Afghanistan, Irak, Iran, Nigeria, Ghana oder Gambia nach Europa haben viele Menschen schreckliche Dinge erlebt. Dinge, an die man sich natürlich nicht gern erinnert. Und es gibt natürlich auch Gründe, warum sich diese Menschen aus ihrer Heimat auf diesen langen und oft gefährlichen Weg gemacht haben. Das Problem: Wenn diese Gründe nicht ausreichen, um als Flüchtling einen Schutzstatus zu bekommen, waren die Strapazen und Gefahren der langen Reise vergebens. Der Weg wird also wieder nach Hause führen, zurück in die Heimat, die man aus unterschiedlichen Gründen verlassen hatte.

Und dennoch: Viele abgelehnte Asylbewerber kehren freiwillig zurück in ihre Heimat, ohne Rückführungen. Es gibt einige Programme, mit denen diese Menschen unterstützt werden, damit sie sich nach ihrer Rückkehr in ihre Heimat eine Existenz aufbauen können. Zum Beispiel das bundesgeförderte Programm StarthilfePlus, das sich das Forschungszentrum des Bundesamtes gemeinsam mit der Internationalen Organisation für Migration genauer angeschaut hat.

Vielleicht überraschend: Aus dem Zwischenbericht der Evaluierung geht hervor, dass die finanzielle Förderung nur in den wenigsten Fällen der Grund war, mit diesem Programm zurückzukehren. Die beiden wichtigsten Gründe waren die Ungewissheit, wie lange man noch in Deutschland bleiben kann, bevor eine Abschiebung kommt, und direkt dahinter der Faktor Familie im Herkunftsland – also Heimweh. Viele Menschen vermissen ihre Freunde oder haben sich hier in Deutschland niemals richtig Zuhause gefühlt.

Heimat ist weitaus mehr als ein Begriff, den man mal schnell definieren, erklären oder rational verstehen könnte. Das war auch bei den Nürnberger Tagen für Migration in der BAMF-Zentrale ein wichtiger Diskussionspunkt: Was verstehen wir unter Heimat, wie können wir gemeinsam den Begriff Heimat mit Leben füllen? So individuell wie jeder von uns den Begriff Heimat für sich selbst deutet, so spannend sind auch die Diskussionen darüber.

Aber lesen Sie doch selbst die Berichte über die Nürnberger Tage für Migration, die Evaluation von StarthilfePlus, und viele weitere Themen kann ich Ihnen nur empfehlen. Ich lade Sie dabei gleich ein, doch etwas auf unserer Homepage zu stöbern, denn die hat sich grundlegend verändert: modern im Design und fit für neueste Technik – egal, ob am PC, Tablet oder Smartphone. Und wie immer mit neuen Meldungen zu interessanten Themen.

Herzlichst

Jochen Hövekenmeier
Pressesprecher des BAMF

Beiträge des aktuellen Newsletters

Über 400.000 Teilnehmende an Berufssprachkursen , Bereich: Behörde

Sprachlich fit für den Arbeitsmarkt: darauf zielen die Berufssprachkurse ab, die das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) koordiniert und durchführt. Seit Einführung haben über 400.000 Menschen diese Kurse besucht. Auch Auszubildende können die Berufssprachkurse direkt in Berufsschulen besuchen.

Evaluationsstudie veröffentlicht: Rückkehrer zufrieden mit Förderprogramm StarthilfePlus , Bereich: Behörde

In der ersten wissenschaftlichen Begleitstudie zum Rückkehrförderprogramm StarthilfePlus untersuchen BAMF und IOM Rückkehrmotive und Reintegration. Mehr als 80 Prozent der befragten Rückkehrenden aus Deutschland geben an, mit der erhaltenen Unterstützung zufrieden zu sein.

Geförderte Rückkehr aus Deutschland: erste wissenschaftliche Ergebnisse , Bereich: Behörde

BAMF-Forschungszentrum und IOM stellen erste Analysen und Ergebnisse aus der Begleitstudie "Geförderte Rückkehr aus Deutschland: Motive und Reintegration" der Öffentlichkeit vor. Im Interview erläutern die Autorinnen und der Autor die wichtigsten Erkenntnisse.

Asylgeschäftsstatistik Oktober 2019 , Bereich: Asyl und Flüchtlingsschutz

Im Oktober 2019 hat das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) über die Asylanträge von 12.963 Personen entschieden. Die Zahl der anhängigen Verfahren lag Ende Oktober 2019 bei 56.628.

"Tabuisierung ist nie der richtige Weg" , Bereich: Behörde

Am Samstag, 16. November findet der jährliche internationale Tag für Toleranz statt – in Erinnerung an die Unterzeichnung der UNESCO-Erklärung der Prinzipien zur Toleranz im Jahr 1995.

"Moscheen für Integration" , Bereich: Behörde

Moscheegemeinden nehmen in Deutschland vielfältige soziale Aufgaben wahr. Um sie als zivilgesellschaftliche Partner des kommunalen Umfelds zu stärken und zu vernetzen, starten das Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat (BMI) und das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) heute den neuen Förderansatz 'Moscheen für Integration – Öffnung, Vernetzung, Kooperation'. Den Rahmen bildet die Deutsche Islam Konferenz.

Starker Auftritt im Netz , Bereich: Behörde

Dem gestiegenen öffentlichen Interesse an seiner Arbeit und seinen Informationen sowie den gleichzeitig veränderten Nutzungsgewohnheiten und technischen Möglichkeiten begegnet das BAMF mit seiner neugestalteten, modernen Homepage.

Reisen von Schutzberechtigten in ihr Herkunftsland , Bereich: Behörde

Die neue europäische Vergleichsstudie widmet sich u.a. der Frage, inwiefern Reisen in das Herkunftsland zum Verlust des Schutzes führen bzw. unter welchen Voraussetzungen von einem Widerruf des Schutzstatus abgesehen wird.

Hoher Besuch im Integrationskurs , Bereich: Integration

Eine besondere Ehre wurde den Teilnehmenden eines Integrationskurses an der VHS Erlangen teil. Die elf Frauen und vier Männer erhielten ihre Zertifikate von BAMF-Präsident Dr. Sommer und Bayerns Innenminister Herrmann.

Thema im Fokus

Nürnberger Tage für Migration 2019 , Bereich: Behörde

Mehr als 200 Gäste sind am 21. und 22. November der Einladung des BAMF zu den Nürnberger Tagen für Migration gefolgt. Gemeinsam haben sie Fragen zu Steuerung und Gestaltung von Migration und Integration sowie zum gesellschaftlichen Zusammenhalt diskutiert.