BAMF-Newsletter Nr. 06/2020 ,
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
gibt es Corona eigentlich noch? Wenn ich Bilder von überfüllten Stränden in den Seebädern sehe, kommt mir manchmal schon der Gedanke, dass viele Menschen die Gefahr durch das Virus nicht mehr ernst nehmen. Doch in Gesprächen mit Freunden oder Bekannten wird immer schnell deutlich: Ja, die Gefahr ist immer noch groß und wir müssen uns immer noch schützen, damit nicht mehr Menschen erkranken, als unser Gesundheitssystem verkraften kann.
Bislang und auch aufgrund des Lockdowns ist uns das gut gelungen, aber wir leben halt immer noch in ungewöhnlichen Zeiten. Zwar sind die meisten Einschränkungen inzwischen aufgehoben oder zumindest gelockert, aber wir alle fragen uns: Ist das ab jetzt die neue Normalität oder kann es jemals wieder so werden wie vor einem halben Jahr?
Da stellt sich mir sogleich die Frage: welche "Normalität" wollen wir haben? Die Pandemie hat viele von uns nachdenklich werden lassen – genügend Zeit dafür hatten wir ja, Zuhause, während des Lockdowns. Vieles, das wir vorher als "normal" angesehen haben, hinterfragen wir jetzt. Beispielsweise die Bedingungen, unter denen das Billigfleisch produziert wird, das im Supermarkt manchmal sogar billiger verkauft wird als Obst oder Gemüse.
In diesen Zeiten hinterfragen wir Vieles, manche von uns auch die Wahl ihrer Arbeitsplätze. Und dabei geht es nicht einmal darum, ob der Arbeitsplatz in einem Unternehmen krisensicher ist oder nicht. Vielmehr beschäftigen sich viele Menschen auch mit der Frage, wie ihre Arbeitgeber mit der Krise bislang umgegangen sind. Wenn Kindergärten und Schulen schließen, sind Urlaubstage schnell verbraucht, dann ist man auf die Kulanz der Vorgesetzten angewiesen. Manchmal auch auf das Vertrauen, dass man mit Kind im Home-Office zwar nicht von früh bis spät durchgehend arbeiten, aber mit genügend Flexibilität oft mehr und bessere Ergebnisse herauskommen als im Büro-Alltag.
Viele meiner Freundinnen und Freunde staunen, wenn ich ihnen von den Regelungen bei uns im Bundesamt erzähle, besonders diejenigen, die in – laut Selbstverständnis – innovativen und "hippen" Unternehmen arbeiten und jetzt große Probleme haben, Familie und Beruf unter einen Hut zu bringen. Vielleicht ist es daher kein Zufall, dass ausgerechnet jetzt das Bundesamt als "Attraktiver Arbeitgeber" ausgezeichnet wurde, besonders für seine familien- und lebensphasenbewusste Personalpolitik.
Natürlich hatte die Corona-Zeit noch keinen Einfluss auf die Wertung für diese Auszeichnung, aber jetzt wird es halt noch deutlicher, warum es diese Auszeichnung gibt. Und für die nächste Auszeichnung sind wir auch schon nominiert: den 19. eGovernment-Wettbewerb. Im vergangenen Jahr Preisträger und dieses Jahr bereits wieder unter den drei besten Behörden – Mitarbeitende können hier nicht nur Beruf und Familie gut kombinieren, sondern auch auf moderne im wahrsten Sinne des Wortes ausgezeichnete IT zurückgreifen. Immer mehr Bereiche werden digitalisiert - und das war bereits vor Corona Normalität im Bundesamt.
Herzlichst
Jochen Hövekenmeier
Pressesprecher des BAMF