BAMF-Newsletter Nr. 08/2021
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Datum: 09.09.2021, Ausgabe: 08, Format: Newsletter
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
in der Nacht zum 19. August sind die ersten Flugzeuge mit aus Afghanistan evakuierten Menschen in Frankfurt gelandet. Mitarbeitende des Bundesamtes waren zu diesem Zeitpunkt schon längst am Flughafen im Einsatz und hatten dort die sogenannten mobilen Registrierungsstraßen installiert. Während die Bundeswehr die Luftbrücke organisiert hat, die die Menschen aus Kabul über Taschkent nach Deutschland gebracht hat, bestand die Aufgabe des Bundesamtes gemeinsam mit der Bundespolizei darin, sich um diese Menschen zu kümmern, sobald sie mit den Flugzeugen in Deutschland gelandet waren.
Zu den Details dieser Aufgaben kann ich Ihnen den Bericht zur Aufnahme afghanischer Ortskräfte auf unserer Homepage empfehlen. Sie werden sich dann bildhaft vorstellen können, wieviel Arbeit zu bewältigen war und dass unsere Mitarbeitenden vor Ort dies in Tag- und Nachtschichten hervorragend bewältigt haben.
Diese Arbeit direkt am Flughafen war wichtig, denn es ging hier um mehr als die Registrierung: Die ankommenden Menschen mussten zunächst mit Lebensmitteln und Hygieneartikeln versorgt werden, einige haben auch medizinische Hilfe benötigt und fast alle hatten Fragen, was denn jetzt passieren werde, die mussten natürlich auch beantwortet werden. Trotzdem haben wir es geschafft, diese Menschen so schnell wie möglich in Unterkünfte zu bringen, wo sie in aller Ruhe ankommen konnten, um irgendwann das Gefühl zu haben, jetzt wirklich in Sicherheit zu sein.
Wenn ich soeben von Tag- und Nachtschichten gesprochen habe, so war dies ernst gemeint: Rund um die Uhr sind Flugzeuge mit evakuierten Menschen gelandet, dementsprechend liefen die Registrierungsstraßen ebenfalls rund um die Uhr. Die Arbeitsbelastung war enorm und trotzdem habe ich im Gespräch mit den an den Flughäfen eingesetzten Kolleginnen und Kollegen immer gehört, dass diese Belastung in dieser Situation zweitrangig sei.
Das Gefühl, einen wichtigen Beitrag geleistet zu haben, damit diese Luftbrücke funktionieren konnte, war immer und überall zu hören und auch zu spüren. Und ich habe dies auch selbst erlebt, wenn ich noch einige Anfragen aus Redaktionen beantworten musste, nachdem ich mein Kind zu Bett gebracht hatte. Der Gedanke, Teil dieser Luftbrücke zu sein und damit beizutragen, dass viele Menschen künftig in Sicherheit leben dürfen, war größer als der Wunsch, pünktlich Feierabend machen zu können. So haben viele Kolleginnen und Kollegen des Bundesamtes in den vergangenen Wochen gedacht, und vielleicht verzeihen Sie uns, dass darum u.a. dieser Newsletter ausnahmsweise etwas später als gewohnt in Ihrem Postfach ist.
Herzlichst
Jochen Hövekenmeier
Pressesprecher des BAMF
Beiträge des aktuellen Newsletters
Die Förderung von Frauen, spezielle Angebote für Seniorinnen und Senioren, Corona: BAMF-Vizepräsidentin Andrea Schumacher und DOSB-Vizepräsident Andreas Silbersack im Gespräch.

Im August 2021 wurden beim BAMF 9.905 grenzüberschreitende Asylerstanträge gestellt und das BAMF hat über die Asylanträge von 10.979 Personen entschieden. Die Zahl der anhängigen Verfahren lag Ende August bei 75.579.

Das Förderprogramm "Unsere Arbeit: Unsere Vielfalt. Initiative für betriebliche Demokratiekompetenz" (BDK) ist mit 35 Projekten Anfang September gestartet. Administriert wird es vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF)

SoKo-Analyse für das Jahr 2020
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Dieser Download ist in weiteren Sprachen verfügbar, Bereich: Behörde
Der Bericht enthält Daten zur Sozial- und Qualifikationsstruktur der volljährigen Asylantragstellenden im Jahr 2020. In einem Sonderkapitel "Im Fokus" wird die Entwicklung von Erstantragstellenden aus Syrien zwischen 2015 und 2020 betrachtet.

Der Jahresbericht gibt einen Überblick über die Arbeitsschwerpunkte des Forschungszentrums Migration, Integration und Asyl im Jahr 2020. Es werden sowohl die laufenden und abgeschlossenen Forschungsprojekte dargestellt als auch Publikationen und durchgeführte Veranstaltungen vorgestellt.

Der Entscheiderbrief 08/2021 informiert u.a. über Folgeanträge afghanischer Staatsangehöriger, EuGH-Urteil zum subsidiären Schutz / zur umfassenden Prüfpflicht zur Feststellung des Grades der Intensität eines bewaffneten Konflikts, digitale Rechtsdokumentation und Justiz-Services in der Islamischen Republik, Jahresbuch des Migrationsrechts für die Bundesrepublik 2020 sowie weitere Themen.

Mitte Juni ist der erste Qualifizierungslehrgang für Beratende in der (Umfeld-)Beratung im Phänomenbereich islamistisch begründeter Extremismus gestartet. Ziel ist es, die Beratungsarbeit in diesem anspruchsvollen Arbeitsfeld durch Qualifizierung nachhaltig zu stärken und zu fördern. Begleitend dazu wurde ein Buch erstellt, in welchem sich namhafte Autorinnen und Autoren aus Wissenschaft und Praxis anwendungsorientiert dem breiten Themenspektrum der Deradikalisierungsarbeit widmen.

"Gesellschaftlichen Zusammenhalt stärken trotz Distanz". Unter diesem Thema fördert das BAMF mit Mitteln des BMI vier überregionale Modellprojekte. Eines davon ist “Bring dich ein – Your Voice Matters”, ein Projekt des Volkhochschulverbandes Baden-Württemberg, das sich besonders an Personen ohne Wahlrecht bei Landtags- und Bundestagswahlen richtet und sie zum aktiven Mitgestalten der Gesellschaft ermutigt.

Das Monitoring ist Teil der Berichtsreihen zu Migration und Integration des BAMF-Forschungszentrums und führt das bisherige "Wanderungsmonitoring" fort. Es informiert über die Bildungs- und Erwerbsmigration von Drittstaatsangehörigen nach Deutschland. Im Jahresbericht 2020 werden erstmalig Neuerungen, die durch das Fachkräfteeinwanderungsgesetz im Jahr 2020 in Kraft getreten sind, berücksichtigt und präzisere Analysen ermöglicht.

Forschungseinrichtungen können ab heute Daten aus dem Ausländerzentralregister (AZR) zu Forschungszwecken erhalten. Die Daten werden auf Antrag über das neue BAMF-Forschungsdatenzentrum (FDZ) bereitgestellt.

Thema im Fokus
Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge ist derzeit mit mobilen Teams an den Flughäfen in Frankfurt/Main, Hannover und Leipzig rund um die Uhr im Einsatz, um gemeinsam mit der Bundespolizei die ankommenden Ortskräfte und ihre Familien zu empfangen. Die angekommenen Menschen werden vor Ort verpflegt, mit Hygieneartikeln und bei Bedarf medizinisch versorgt, registriert und danach in Aufnahmeeinrichtungen gebracht.
