BAMF-Newsletter Nr. 01/2022
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Datum: 18.02.2022, Ausgabe: 01, Format: Newsletter
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
es ist immer noch da. Das Virus, das uns seit zwei Jahren begleitet. Wann wird es wieder eine Normalität geben, fragen viele Menschen nicht nur in unserem Land. Ja, wann eigentlich? Diese Frage kann wohl Niemand wirklich beantworten. Es ist halt einfach nicht möglich, die Zukunft vorhersagen zu können.
Was funktioniert, ist ein genauer Blick auf die bisherigen Verläufe von vergleichbaren Infektionswellen, aus diesen Modellen kann man ungefähr ablesen, wann der Höhepunkt einer Welle erreicht sein wird und die Infektionszahlen wieder zurückgehen werden. Doch dabei gibt es natürlich auch unbekannte Faktoren – beispielsweise, wenn das Virus wieder mutiert und diese Mutation eine neue Infektionswelle startet.
Ähnliche Fragen bekommen wir im Bundesamt auch gestellt, besonders in den vergangenen Wochen wie so oft zu Beginn eines jeden Jahres: Wie viele Menschen werden bis zum Jahresende zu uns nach Deutschland kommen? Auch hier gilt jedoch: Eine zuverlässige Vorhersage ist nicht möglich, es gibt einfach zu viele Faktoren, deren kleinste Änderungen die Prognosen ad absurdum führen können.
Allerdings ist es möglich, möglichst viele Daten und Fakten aus der Vergangenheit zusammenzustellen, um daraus schnell neue Prognosen entwickeln zu können, falls sich bestimmte Rahmenbedingungen ändern. Dieser Migrationsbericht der Bundesregierung wird durch das Forschungszentrum des Bundesamts erstellt.
Und hier schließt sich auch wieder der Kreis zur eingangs erwähnten Unwägbarkeit der Corona-Zukunft, denn seit zwei Jahren werden Migrationsströme besonders durch die Covid-19-Pandemie beeinflusst – mal mehr, mal weniger, je nach Infektionsgeschehen und den daraus resultierenden Maßnahmen der einzelnen Länder.
Doch es gibt noch zwei weitere wichtige Faktoren für das Migrationsgeschehen in Deutschland: das vor knapp zwei Jahren in Kraft getretene Fachkräfteeinwanderungsgesetz und der Brexit. Wie genau das alles zusammenhängt, können Sie in den Meldungen des Bundesamts nachlesen, die ich Ihnen heute empfehle.
Herzlichst
Jochen Hövekenmeier
Pressesprecher des BAMF
Thema im Fokus
Jährlich erstellt das BAMF-Forschungszentrum den Migrationsbericht der Bundesregierung, zuletzt mit Fokus auf das Jahr 2020. Rahmenbedingungen wie die COVID-19-Pandemie, das neue Fachkräfteeinwanderungsgesetz und der Austritt des Vereinigten Königreichs aus der EU haben die Migration im Jahr 2020 beeinflusst. Wie prägend diese Faktoren für die Migration insgesamt waren, erfahren Sie im Interview.

Das Migrationsgeschehen in Deutschland ist stark geprägt durch Zuzüge von Menschen aus anderen EU-Mitgliedstaaten und gleichzeitig durch Fortzüge vor allem in andere europäische Staaten. Innerhalb Europas ist Deutschland nach wie vor das wichtigste Zielland internationaler Migration. Damit setzten sich zentrale Trends der vergangenen Jahre fort, wie der vom BAMF erstellte Migrationsbericht 2020 belegt, der heute vom Kabinett beschlossen wurde.

weitere Beiträge des aktuellen Newsletters
Das vom Bundesamt entwickelte "Assistenzsystem für Anhörungen" (ASA) unterstützt Entscheiderinnen und Entscheider bei der Durchführung der Anhörungen und verbessert den Anhörungsprozess weiter. Europaweit nimmt das Bundesamt mit diesem System eine Vorreiterrolle ein.

Im Januar 2022 hat das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) über die Anträge von 15.418 Personen entschieden und 13.726 Asylerstanträge entgegengenommen.

Im Jahr 2021 hat das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) über die Anträge von 149.954 Personen (2020: 145.071) entschieden und 148.233 Asylerstanträge entgegengenommen.

Was bringt Menschen dazu, sich aus einer salafistischen Ideologie zu lösen? Wo und wie kann Beratung besser ansetzen, um Betroffene auf dem Weg ihrer Loslösung vom Salafismus zu unterstützen? Drei Jahre lang haben sich Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit diesem Thema beschäftigt. Die nun veröffentlichte Verbundstudie "Praxisorientierte Analyse von Deradikalisierungsverläufen" ("PrADera") zeigt die Vielfalt der Wege in und aus dem salafistischen Extremismus.

Von der dienstlichen Videokonferenz bis zum privaten Streaming ist unser Alltag längst digital geprägt. Diese Geräte und Anwendungen verbrauchen jedoch Ressourcen. Deshalb haben Expertinnen und Experten aus Wirtschaft und Verwaltung beim CIC-Thementag Mitte Dezember diskutiert, wie sich die Digitalisierung nachhaltig gestalten lässt.

Zum Tag der Migrantinnen und Migranten am 18. Dezember blickt das BAMF auf das Modellprojekt "Zusammen-Leben-Gestalten" zum Thema "Gesellschaftlichen Zusammenhalt stärken trotz Distanz"

Das BAMF ist eine wichtige Säule der deutschen Sicherheitsarchitektur, einem Gefüge von Akteuren, Instrumenten und Maßnahmen zur Wahrung der öffentlichen Sicherheit. Im Ausländerwesen ist das BAMF eine elementare Quelle zur Identifizierung von Tätern, Opfern und Zeugen verschiedener krimineller Bereiche, z.B. Menschenhandel, Extremismus und Identitätsbetrug.

Das vom BAMF in Kooperation mit dem DOSB und Netzwerkpartner vor Ort umgesetzte Projekt "Together in Sport" leistet seit Dezember 2020 einen erfolgreichen Beitrag zur Stärkung des sozialen Zusammenhalts in den griechischen Projektgemeinden.

Publikationen
Welche Rollen nehmen verschiedene (sicherheits-)behördliche Akteurinnen und Akteure sowie zivilgesellschaftliche Träger bei der Deradikalisierungs- und Ausstiegsarbeit ein? Welche Erkenntnisse können aus der wissenschaftlichen Begleitung der Beratungsstellen gezogen werden? Mit diesen und weiteren Fragen beschäftigt sich der zweite vom BAMF-Forschungszentrum herausgegebene Sammelband "SCHNITT:STELLEN 2.0".

Der Migrationsbericht 2020 enthält neben umfassenden Wanderungsdaten zu Deutschland einen europäischen Vergleich zum Migrationsgeschehen und zur Asylzuwanderung. Er behandelt das Phänomen der irregulären Migration und informiert über die Struktur und Entwicklung der Bevölkerung mit Migrationshintergrund in Deutschland.

Der Entscheiderbrief 01/2022 informiert u.a. über EASO wird zu EUAA – Asylagentur der Europäischen Union, Irak: Gesetzeslage zu häuslicher Gewalt, Asylstatistik 2021, Neue Länderreporte zu Iran und zur Türkei sowie weitere Themen.
