BAMF-Newsletter Nr. 09/2022 ,
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
es wird kalt in Deutschland. Nicht verwunderlich im November. Aber einfach die Heizung aufdrehen? Mal ehrlich, noch vor einem Jahr hat sich kaum jemand von uns große Gedanken gemacht, aus der gut geheizten Stube einen zufriedenen Blick auf die fallenden Blätter zu werfen. Oder aus dem gut geheizten Büro – dort war für die meisten von uns die Hemmschwelle noch geringer, müssen wir die Rechnung dafür doch nicht selbst bezahlen.
Und heute? Zuhause erleben Rollkragenpullover eine Renaissance, ebenso Omas selbstgestrickte Pullis, vereinzelt sollen sogar Strickjacken wieder in Mode kommen. Selbst im Büro, zumindest bei uns im Bundesamt, denn die Vorgaben zur Einsparung von Energie setzen wir um. Als Bundesbehörde sollten wir ja schließlich mit gutem Vorbild vorangehen.
Nicht alles, aber Vieles hat der 24. Februar 2022 verändert – der Tag, an dem der völkerrechtswidrige Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine begann. Die Menschen, deren Häuser durch russische Bomben oder Raketen zerstört wurden, haben neben der Kälte noch ganz andere und viel mehr Sorgen. Rund eine Million dieser Menschen sind aus der Ukraine zu uns nach Deutschland gekommen. Die Ungewissheit ist sehr groß, wie lange sie bleiben müssen oder ob sie überhaupt wieder nach Hause gehen wollen - wenn dies irgendwann einmal möglich sein könnte.
Dazu haben fast 160.000 Menschen aus anderen Ländern Asylanträge in Deutschland gestellt, so viele wie schon seit einigen Jahren nicht mehr. Für unsere Kolleginnen und Kollegen im Bundesamt bedeutet dies – der gestiegene Asylzugang, aber auch im Aufgabenfeld der Integration der ukrainischen Kriegsflüchtlinge, für die das Bundesamt zuständig ist – viel Arbeit, insbesondere in den Außenstellen, wo die Menschen angehört und ihre Anträge bearbeitet werden, wo auch die Anträge auf Zulassung zu Integrationskursen bearbeitet werden – immerhin schon mehr als 560.000 in diesem Jahr.
Ich sehe dort viel Engagement für die Menschen, die zu uns kommen, sowie viel Einsatz, um zügig und gleichzeitig sorgfältig deren Asylverfahren zu bearbeiten. Viele hochmotivierte Mitarbeitende kümmern sich darum, dass die Menschen Schutz und Hilfe erhalten, die dies benötigen.
Herzlichst
Jochen Hövekenmeier
Pressesprecher des BAMF