BAMF-Newsletter Nr. 10/2022 , Datum: 22.12.2022, Ausgabe: 10, Format: Newsletter

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

es weihnachtet. Immer mehr. Zu merken ist das an der Flut von Werbung, die uns für Weihnachtsgeschenke erreicht, aber auch für Hilfsprojekte. Gerade in dieser besinnlichen Zeit spenden wir gern für gute Zwecke. Das Motto: Uns geht es im Vergleich zu den meisten anderen Ländern gut - da geben wir etwas ab, um anderen Menschen etwas zu helfen, denen es nicht so gut geht.

Mein neunjähriger Sohn hat entschieden, dass wir in diesem Jahr für die Menschen in der Ukraine spenden. "Dort frieren viele und müssen Weihnachten im Dunkeln feiern," sagte er. Und da hat er recht, die Angriffe auf die zivile Infrastruktur haben in den vergangenen Wochen die Nachrichten dominiert. Kaum eine Stadt in der Ukraine hat noch eine gut funktionierende Energieversorgung.

Es gibt inzwischen einige Schätzungen, dass durch diese Situation sehr viele Menschen aus der Ukraine in diesem Winter in die EU gehen werden, viele davon nach Deutschland. Es sind Schätzungen – oder eher noch Vermutungen, weil niemand genau weiß, wann für diese Menschen der Punkt erreicht sein wird, an dem sie ihre Heimat verlassen wollen.

Viele Menschen aus der Ukraine haben dies bereits getan, wurden hier in Deutschland als Kriegsflüchtlinge registriert, bislang rund eine Million. Forscherinnen und Forscher von vier Instituten haben jetzt mehr als 11.000 Ukrainerinnen und Ukrainer befragt, auch das Forschungszentrum des Bundesamts war an der Befragung beteiligt. Im Ergebnis wissen wir jetzt mehr, was diese Menschen antreibt, was sie benötigen und wie sie selbst ihre Perspektiven sehen.

Für die Umsetzung, welche Schlüsse wir aus diesen Informationen ziehen und wie wir diesen Menschen begegnen werden, sind wir alle gefordert – als Gesellschaft, die zusammensteht, wenn es die Situation erfordert. Und ich denke, es ist jetzt an der Zeit, dass wir alle zusammenstehen. Nicht nur, weil Weihnachten vor der Tür steht.

Ich wünsche Ihnen ein frohes, gesegnetes sowie besinnliches Weihnachtsfest und einen guten Start in das neue Jahr.

Herzlichst

Jochen Hövekenmeier
Pressesprecher des BAMF

Thema im Fokus

Geflüchtete aus der Ukraine: Erste Ergebnisse , Bereich: Behörde

Seit dem 24. Februar 2022 sind allein nach Deutschland mehr als eine Million Menschen aus der Ukraine geflohen. Erste repräsentative Ergebnisse über die Lebenssituation von nach Deutschland geflohenen Ukrainerinnen und Ukrainern liefert die Studie, die das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB), das Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung (BiB), das Forschungszentrum des Bundesamtes (BAMF-FZ) und das Sozio-oekonomische Panel (SOEP) des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) vorgelegt haben.

weitere Beiträge des aktuellen Newsletters

Qualifizierungslehrgang startet in die zweite Runde , Bereich: Behörde

Zum zweiten Mal wird der bundesweit einzigartige Lehrgang "(Umfeld-)Beratung im Phänomenbereich islamistisch begründeter Extremismus" angeboten. Der Kurs richtet sich an Beratungsfachkräfte und findet berufsbegleitend überwiegend online und in Präsenz an Wochenenden statt. Neben Theorien und fachlichen Inhalten werden praxisorientierte Handlungs- und Methodenkenntnisse vermitteln, die die Teilnehmenden in ihrer täglichen Arbeit unterstützen.

Interview mit Thomas Kreitschmann zu Länderanalysen , Bereich: Behörde

Kürzlich verabschiedete das BAMF Herrn Thomas Kreitschmann, den langjährigen Referatsleiter des Bereiches Länderanalysen, in den Ruhestand. Wir sprachen mit Herrn Kreitschmann über die Arbeit in einem der Kernreferate des Bundesamtes.

EMN-Tagung: Teilhabe von Migrantinnen , Bereich: Behörde

Wie kann die gesellschaftliche Teilhabe von Migrantinnen vermittelt werden? Über 150 Expertinnen und Experten aus dem In- und Ausland haben sich hierzu bei der nationalen Tagung des Europäischen Migrationsnetzwerks (EMN) am 29. November online ausgetauscht. Gastgebend war das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) in seiner Funktion als deutsche Nationale Kontaktstelle des EMN.

Projekte zum gesellschaftlichen Zusammenhalt ausgezeichnet , Bereich: Presse

Projekte aus ganz Deutschland erhielten einen Preis des Bundesprogramms "Gesellschaftlicher Zusammenhalt – Vor Ort. Vernetzt. Verbunden". Die Preisverleihung erfolgte im Rahmen der ersten bundesweiten Vernetzungsveranstaltung "Städte und Kommunen für den Zusammenhalt."

Asylgeschäftsstatistik November 2022 , Bereich: Asyl und Flüchtlingsschutz

Im November 2022 hat das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) über die Anträge von 18.586 Personen entschieden und 29.383 Asylerstanträge entgegengenommen.

Online unterschreiben , Bereich: Integration

Die qualifizierte elektronische Signatur auf Zuwendungsbescheiden ersetzt die manuelle Unterschrift im Förderprogramm "Integration durch Qualifizierung" im BAMF

Frühzeitige Erkennung besonderer Schutz- bedarfe von Geflüchteten , Bereich: Asyl und Flüchtlingsschutz

Die Zusammenarbeit im Rahmen von Projekten zur frühzeitigen Erkennung besonderer Schutzbedarfe von Geflüchteten ist für das Bundesamt sehr wichtig. Der Bochumer Fachtag am 24. Oktober bot dafür ideale Voraussetzungen.

Publikationen

Kurzstudie: Geflüchtete aus der Ukraine in Deutschland

Die gemeinsame Kurzstudie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB), des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung (BiB), des Forschungszentrums des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (BAMF-FZ) und des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP) am DIW Berlin stellt die ersten zentralen Befunde aus der gemeinsamen Studie "Geflüchtete aus der Ukraine in Deutschland" vor. Im Fokus der bundesweiten Studie stehen die Lebensumstände und die damit verbundenen zentralen Unterstützungsbedarfe der ukrainischen Geflüchteten in Deutschland.

Entscheiderbrief 11/2022

Der Entscheiderbrief 11/2022 informiert u.a. über EuGH: Kein Zweitantragsverfahren gemäß § 71a AsylG nach einem in Dänemark erfolglos gebliebenen Asyl(erst-)verfahren, Einsatz von OSINT in den Länderanalysen, OVG Berlin-Brandenburg / Sudan: Kein Vorliegen von Abschiebungsverboten nach § 60 Abs. 5 und 7 AufenthG, VG Braunschweig / Burundi: Keine Rückkehrgefährdung nach Asylantragstellung und längerem Aufenthalt im europäischen Ausland, VG Frankfurt (Oder) / Russische Föderation: Keine unmenschlichen Haftbedingungen für tschetschenischen Volkszugehörigen, Dänemark und Neuerwerbungen in der Bibliothek.