BAMF-Newsletter Nr. 01/2023
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Datum: 08.03.2023, Ausgabe: 01, Format: Newsletter
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
was bewegt die Menschen in Deutschland? Derzeit geht es bei dieser Frage oft um Krieg - mit unterschiedlichsten Perspektiven. Für manche ist es vorrangig die Angst, dass der russische Angriffskrieg sich auf andere Länder ausweiten könnte. Andere wiederum haben vor allem Sorgen, dass Putin seine Ziele in der Ukraine erreichen könnte und der völkerrechtswidrige russische Angriffskrieg noch lange zu weiterem Leid in der Ukraine führen könnte. Wieder andere beschäftigen vor allem die Folgen für sie persönlich: hohe Preise für Strom, Gas, Heizöl und Benzin.
Und dann ist da noch die Frage, ob wir die vielen Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine auch unterbringen können, zusätzlich zu den Menschen, die aus anderen Ländern kommen und bei uns Asyl beantragen. Deren Zahl steigt ebenfalls, und wenn man die weltpolitische Lage in den Nachrichten verfolgt, ist das nicht verwunderlich.
Viele Menschen kommen derzeit zu uns nach Deutschland, weil sie Schutz suchen. Zu viele, hört man manchmal, oder zumindest "zu viele gleichzeitig". Und doch gibt es Wünsche, dass mehr Menschen kommen sollten – Stichwort "Fachkräfteeinwanderung". Viele Menschen sind skeptisch, ob dies alles funktionieren wird.
Damit umgehen müssen wir alle gemeinsam, und zwar als Gesellschaft – nicht "die da oben" oder "die Politiker", auch nicht "der Bund", "die Länder" oder "die Kommunen". Wir alle bilden unsere Gesellschaft mit ihren Normen und Werten, und es ist eine demokratische, offene Gesellschaft, in der die meisten von uns leben wollen. Daran müssen wir jedoch ständig arbeiten, daher müssen wir die neu angekommenen Menschen auch daran teilhaben lassen.
Neben dem Erlernen der Sprache werden Normen und Werte auch in den Integrationskursen vermittelt, und hier waren es im vergangenen Jahr so viele Teilnehmende wie noch nie, seit es dieses vom Bundesamt konzipierte Kurssystem gibt. Alle Menschen in Deutschland profitieren durch die Chancen, die sich durch diese Kurse ergeben. Das gilt nicht nur für die neu Angekommenen – egal, aus welchen Gründen sie zu uns gekommen sind, sondern ebenso für diejenigen, die schon immer hier gelebt haben und dazu beitragen können, um den Angekommenen ihren Start in die Gesellschaft zu erleichtern.
Herzlichst
Jochen Hövekenmeier
Pressesprecher des BAMF
Thema im Fokus
Mehr als 500 000 Zugewanderte haben 2022 einen vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge geförderten Deutsch-Sprachkurs begonnen. Dies ist für die Sprachförderangebote des Bundesamts der höchste je gemessene Jahreswert und eine Verdoppelung im Vergleich zu 2021.

weitere Beiträge des aktuellen Newsletters
Am 8. März ist Weltfrauentag. Frauen stellen mehr als die Hälfte der Bevölkerung in Deutschland, rund 27 Prozent haben einen Migrationshintergrund. Wie steht es um ihre Integration? Die neue Studie des Europäischen Migrationsnetzwerkes (EMN) behandelt zentrale Forschungsbefunde zu Bildung, Sprache und Erwerbstätigkeit, aber auch zu Wohnsituation, Gesundheit und politischer Partizipation von Migrantinnen.

Im Februar 2023 hat das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) über die Anträge von 20.642 Personen entschieden und 24.027 Asylerstanträge entgegengenommen.

Das am 1. März 2020 in Kraft getretene Fachkräfteeinwanderungsgesetz (FEG) ist ein Meilenstein der Bundesregierung zur Stärkung der qualifizierten Zuwanderung aus dem Ausland. Die mit dem Gesetzentwurf zur Weiterentwicklung der Fachkräfteeinwanderung in 2023 geplanten Neuerungen im Fachkräfteeinwanderungsrecht werden insbesondere den Beratungsaufwand im Bundesamt für Einwanderungsinteressierte und Arbeitgeber erhöhen.

Am 11. Februar ist der Internationale Tag der Frauen und Mädchen in der Wissenschaft. Ein guter Anlass um zu schauen, wie es um die Geschlechtervielfalt in der Forschung steht und welche Angebote es für Chancengleichheit im Forschungszentrum des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (BAMF-FZ) gibt? BAMF-Vizepräsidentin Katrin Hirseland und BAMF-Forscherin Dr. Laura Peitz geben Auskunft.

Bei einem Thementag des Creative Information Technology Center (CIC) des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (BAMF) trafen sich Expertinnen und Experten aus Verwaltung, Wissenschaft und Unternehmen und diskutierten praktische Beispiele, theoretische Voraussetzungen und aktuelle Entwicklungen von Künstlicher Intelligenz allgemein und in der Verwaltung.

Zum heutigen Internationalen Tag der Bildung schildert eine Lehrkraft eines Erstorientierungskurses ihre Erfahrungen und erklärt, warum ihr der Beruf viel Freude macht.

Das Projekt "Only Human" bringt junge Menschen unterschiedlicher Herkunft zusammen. Im Vordergrund stehen ihre Erlebnisse mit Diskriminierung und Rassismus und ihre Vorstellung von einem Miteinander über politische und gesellschaftliche Grenzen hinweg.

Siebzig Jahre Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF), das sind siebzig Jahre bewegte Migrationsgeschichte: Aus einer kleinen Dienststelle für die Anerkennung ausländischer Flüchtlinge mit 40 Beschäftigten ist eine große Bundesbehörde mit mehr als 8.000 Mitarbeitenden geworden. Heute nimmt das Bundesamt ein breites Aufgabenspektrum wahr und setzt auf nationaler und internationaler Ebene Impulse.

Erstmals seit 2016 ist 2021 die Nettozuwanderung nach Deutschland im Vergleich zum Vorjahr wieder angestiegen, ebenso wie die humanitäre Migration.

Publikationen
Das EMN Deutschland Paper thematisiert die Integration von Migrantinnen in Deutschland. Die Studie gibt einen Überblick über den Integrationsstand von Migrantinnen, den damit verbundenen Herausforderungen sowie über die politischen Integrationsansätze in Deutschland.

Der Bericht zeigt Entwicklungen im Rahmen der Bildungs- und Erwerbsmigration von Drittstaatsangehörigen nach Deutschland im ersten Halbjahr 2022.

Der Bericht zeigt die Entwicklung der Zu- und Fortzüge von EU-Staatsangehörigen nach bzw. von Deutschland im ersten Halbjahr 2022.

Im Auftrag des Forschungszentrums des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (BAMF-FZ) evaluierten die Forschungsinstitute Camino und modus|zad zwei bundesfinanzierte Beratungsstellen. Ziel der Evaluation war die Identifizierung von Maßnahmen, die im Beratungsprozess besonders wirksam sind, sowie die Entwicklung eines Modelles zur Bewertung der Beratungspraxis.

Der gemeinsame Forschungsbericht des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB), des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung (BiB), des Forschungszentrums des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (BAMF-FZ) und des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP) am DIW Berlin stellt vertieft zentrale Befunde aus der gemeinsamen Studie "Geflüchtete aus der Ukraine in Deutschland" vor.

Die Februar Ausgabe des Entscheiderbriefs stellt zunächst wichtige Entscheidungen des EuGH und des BVerwG zu den Themen Abschiebungsverbot bei erheblichen Schmerzen bzw. der Prüfung des Flüchtlingsschutzes bei subsidiär Schutzberechtigten aus Syrien vor. Aus dem Bereich der Länderanalyse werden zum einen das Phänomen der "Unkown Gunmen" in Nigeria beleuchtet und zum anderen Erkenntnisse zur Sicherheitslage in den westlichen Gebieten der Ukraine zusammengetragen. Ferner werden zwei neue Länderreporte zu den Herkunftsländern Afghanistan und Iran vorgestellt.

Die erste Ausgabe des Entscheiderbriefs im Jahr 2023 stellt zunächst einige der wichtigsten Änderungen für die Asylverfahren und Asylgerichtsverfahren durch das Gesetz zur Beschleunigung von Asylgerichtsverfahren und Asylverfahren vom 28. Dezember 2022 vor. Weiterhin werden zwei Entscheidungen des EuGH behandelt und die rechtliche Situation von LGBTIQ-Personen in Saudi-Arabien beleuchtet sowie Erkenntnisse einer wissenschaftlichen Studie zur Bekämpfung des Menschenhandels vorgestellt.
