BAMF-Newsletter Nr. 01/2024 , Datum: 16.01.2024, Ausgabe: 01, Format: Newsletter

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

Bleigießen, Glaskugel, Hellseher. Zum Jahreswechsel möchten viele Menschen gern in die Zukunft schauen. Wer weiß, was die Zukunft bringt, kann halt besser darauf reagieren. Oder ist zumindest vor unliebsamen Überraschungen geschützt.

Nun gibt es relativ einfache Vorhersagen, für die keine Glaskugel notwendig ist: Donald Trump will wieder US-Präsident werden, die Züge der Deutschen Bahn werden nicht immer pünktlich abfahren und Deutschland wird bei der Fußball-EM auch im eigenen Land wohl kaum den Titel holen.

Was macht man aber, wenn die Vorhersage nicht ganz so einfach ist? Wenn es zu viele Faktoren gibt, die oftmals auch nicht immer planbar oder vorhersehbar sind? Wie zum Beispiel bei der Fluchtmigration: Bricht ein Krieg aus irgendwo auf der Welt, kommt es zu Hungernöten, verwüsten Naturkatastrophen ganze Landstriche, dann machen sich Menschen auf den Weg in andere, sicherere Regionen der Welt. Valide vorhersehen, wie viele Menschen dies betrifft und wohin sie gehen werden, kann leider niemand.

Was wir allerdings genau wissen, ist die Zahl der Asylanträge aus dem Jahr 2023, und die haben wir jetzt veröffentlicht: fast 330.000 Erstanträge, eine Steigerung von über 50 Prozent gegenüber 2022. Einschließlich Folgeanträgen sind es mehr als 350.000 Anträge in diesem Jahr gewesen. Die Einordnung, ob das zu viel ist, muss die Politik vornehmen. Für uns als Bundesamt ist es auf jeden Fall eine gewaltige Aufgabe, jeden Antrag individuell zu prüfen und in jedem einzelnen Fall die jeweils richtige Entscheidung zu treffen.

Herzlichst

Jochen Hövekenmeier
Pressesprecher des BAMF

Beiträge des aktuellen Newsletters

Historisch hohe Nettozuwanderung von 1,5 Millionen Menschen , Bereich: Migration und Aufenthalt

Für das Jahr 2022 wurde die höchste Nettozuwanderung nach Deutschland seit Beginn der Wanderungsstatistik im Jahr 1950 verzeichnet. 2,7 Millionen Menschen kamen nach Deutschland, gleichzeitig wurden 1,2 Millionen Fortzüge verzeichnet. Damit hat sich die Nettomigration im Vergleich zu 2021 mehr als vervierfacht. Diese Entwicklung ist eng mit dem Krieg in der Ukraine verbunden, so ein Ergebnis des Migrationsberichts der Bundesregierung 2022, der vom BAMF-Forschungszentrum erstellt wurde.

Asylgeschäftsstatistik Gesamtjahr und Dezember 2023 , Bereich: Asyl und Flüchtlingsschutz

Im Jahr 2023 hat das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) über die Anträge von 261.601 Personen entschieden und 329.120 Asylerstanträge entgegengenommen.

Historisch hohe Zuwanderung durch Aufnahme von Geflüchteten aus der Ukraine , Bereich: Behörde

Mit einer Nettozuwanderung von rund 1,5 Millionen Menschen wurde der bislang höchste Stand seit Beginn der Aufzeichnungen der Wanderung im Jahr 1950 verzeichnet.

Publikationen

Migrationsbericht 2022

Der vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge erstellte Migrationsbericht 2022 wurde am 10. Januar 2024 durch das Bundesministerium des Innern und für Heimat vorgestellt. Neben umfassenden Wanderungsdaten zu Deutschland enthält der Bericht einen europäischen Vergleich zum Migrationsgeschehen und zur Asylzuwanderung. Er behandelt das Phänomen der irregulären Migration und informiert über die Struktur und Entwicklung der Bevölkerung mit Migrationshintergrund in Deutschland.

Entscheiderbrief 12/2023

Die Dezember 2023 Ausgabe des Entscheiderbriefs blickt auf die wichtigsten Themen des Jahres. Weiterhin geht es um die mündliche Verhandlung zur ersten Tatsachrevision vor dem BVerwG im Januar 2024, aktuelle Entwicklungen in der Sahel-Region sowie weitere Themen.

Videos

Aufgaben des Asylverfahrenssekretariats

Jedes Asylverfahren beginnt im Asylverfahrenssekretariat. Dort erfassen BAMF-Mitarbeitende die persönlichen Daten der Asylsuchenden, legen eine Akte an, nehmen Fingerabdrücke und prüfen Dokumente in der physikalisch-technischen Urkundenuntersuchung. Einen Einblick in die vielfältigen Aufgaben des Asylverfahrenssekretariats gibt Richard Klein, Mitarbeiter in der BAMF-Außenstelle Zirndorf.

Veranstaltungen

Einladung zu "BAMF-Forschung im Dialog" zum gesellschaftlichen Zusammenhalt am 07.02.2024

Muslimisches Leben in Deutschland ist ein zentrales Thema im Forschungszentrum des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (BAMF-FZ) und zugleich der Titel einer mehrjährigen Studienreihe für die regelmäßig muslimische Religionsangehörige zu ihrem Alltagsleben befragt werden. Aktuell wurden Fragen, die den gesellschaftlichen Zusammenhalt berühren, untersucht. Ergebnisse aus drei hierzu erschienen Studien präsentieren die Forscherinnen in der Online-Veranstaltung "BAMF-Forschung im Dialog". Forschende, Fachleute und am Thema interessierte Personen sind herzlich eingeladen und können sich ab sofort anmelden.