BAMF-Newsletter Nr. 01/2024 ,
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
Bleigießen, Glaskugel, Hellseher. Zum Jahreswechsel möchten viele Menschen gern in die Zukunft schauen. Wer weiß, was die Zukunft bringt, kann halt besser darauf reagieren. Oder ist zumindest vor unliebsamen Überraschungen geschützt.
Nun gibt es relativ einfache Vorhersagen, für die keine Glaskugel notwendig ist: Donald Trump will wieder US-Präsident werden, die Züge der Deutschen Bahn werden nicht immer pünktlich abfahren und Deutschland wird bei der Fußball-EM auch im eigenen Land wohl kaum den Titel holen.
Was macht man aber, wenn die Vorhersage nicht ganz so einfach ist? Wenn es zu viele Faktoren gibt, die oftmals auch nicht immer planbar oder vorhersehbar sind? Wie zum Beispiel bei der Fluchtmigration: Bricht ein Krieg aus irgendwo auf der Welt, kommt es zu Hungernöten, verwüsten Naturkatastrophen ganze Landstriche, dann machen sich Menschen auf den Weg in andere, sicherere Regionen der Welt. Valide vorhersehen, wie viele Menschen dies betrifft und wohin sie gehen werden, kann leider niemand.
Was wir allerdings genau wissen, ist die Zahl der Asylanträge aus dem Jahr 2023, und die haben wir jetzt veröffentlicht: fast 330.000 Erstanträge, eine Steigerung von über 50 Prozent gegenüber 2022. Einschließlich Folgeanträgen sind es mehr als 350.000 Anträge in diesem Jahr gewesen. Die Einordnung, ob das zu viel ist, muss die Politik vornehmen. Für uns als Bundesamt ist es auf jeden Fall eine gewaltige Aufgabe, jeden Antrag individuell zu prüfen und in jedem einzelnen Fall die jeweils richtige Entscheidung zu treffen.
Herzlichst
Jochen Hövekenmeier
Pressesprecher des BAMF