Regionales Integrationsmanagement , Datum: 25.07.2018, Ausgabejahr: Nr. 006/2018, Format: Pressemitteilung , Vorstellung der Ergebnisse des Modellvorhabens "Regionale Koordinierung der Integrationsförderung" des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge in Kooperation mit der Regionaldirektion Bayern der Bundesagentur für Arbeit, begleitet vom Bayerischen Staatsministerium des Innern und für Integration

Integration findet vor Ort statt. Zum Integrationserfolg tragen jedoch wesentlich der regelmäßige Austausch und das Zusammenwirken von Bund und Ländern mit den Kommunen bei. Das ist das Ergebnis des Modellvorhabens zur "Regionalen Koordinierung der Integrationsförderung", das heute im Nürnberger Bundesamt für Migration und Flüchtlinge vorgestellt wurde. Von August 2017 bis Juli 2018 hatten das Bundesamt und die Regionaldirektion Bayern der Bundesagentur für Arbeit in Zusammenarbeit mit fünf bayerischen Landkreisen und zwei kreisfreien Städten Wege erarbeitet, wie man die Integration in Sprache und Arbeit besonders für anerkannte Geflüchtete verbessern kann.

Integration in Sprache und Arbeit durch vielfältige Angebote des Bundes in den Kommunen

Die Integration von Neuzuwanderern ist Alltag und Herausforderung in deutschen Städten, Landkreisen und Gemeinden. Zuwanderung aus Süd-, Mittel- und Osteuropa ist und bleibt dabei eine signifikante Größe. Zudem steigt seit 2015 durch die fluchtbedingte Zuwanderung in den Kommunen der Handlungsdruck in Richtung eines regionalen Integrationsmanagements. Asylbewerber mit guter Bleibeperspektive und anerkannte Geflüchtete, die Transferleistungen beziehen, werden durch Jobcenter und Ausländerbehörden zur Teilnahme am Integrationskurs verpflichtet - viele davon im Anschluss zudem zur berufsbezogenen Deutschsprachförderung und weiterführenden Maßnahmen der Arbeitsverwaltung. Damit sind die Voraussetzungen für den erfolgreichen Integrationsprozess durch Spracherwerb, Ausbildung und Arbeit geschaffen.

Neuer Referenzprozess verbessert Zusammenarbeit und Koordinierung vor Ort

"Das Bundesamt und die Arbeitsverwaltung tragen auch vor Ort gemeinsam dafür Verantwortung, dass das 'Fördern und Fordern' des Integrationsgesetzes gelingt", betonte Dr. Hans-Eckhard Sommer, Präsident des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge. "Wir wollen Wartezeiten verkürzen, passgenaue Angebote zur Verfügung stellen, weiterführende Maßnahmen sicherstellen und Teilnehmer im Blick behalten." Dazu sei vom Bundesamt und der Regionaldirektion Bayern ein Referenzprozess entwickelt worden, der detailliert deutlich mache, wie das "Fördern und Fordern" arbeitsteilig zwischen Bundesamt und Arbeitsverwaltung vor Ort ablaufen könne.

Bayerns Innen- und Integrationsminister Joachim Herrmann betonte den hohen Stellenwert der Integration in Bayern: "Die Integration der Bleibeberechtigten ist ein Zukunftsthema, das für unser Land heute, aber auch in den nächsten Jahren und Jahrzehnten enorm wichtig ist. Unsere Erfahrung zeigt dabei: Integration geschieht vor Ort und sie gelingt vor allem in den Kommunen. Bund und Land müssen deshalb die passenden Rahmenbedingungen setzen und die Kommunen bei dieser Aufgabe unterstützen." Herrmann dankte dem BAMF und der Regionaldirektion Bayern für das Modellprojekt und die Bemühungen, Integration in den Bereichen Sprache und Arbeit auf kommunaler Ebene noch besser zu koordinieren. "Denn Sprache und Arbeit sind die entscheidenden Faktoren für eine gelingende Integration." Herrmann kündigte zudem an, dass alle bayerischen Kommunen zeitnah über die Ergebnisse des Modellprojekts informiert werden sollen.

Ab Herbst wird auch mit anderen Bundesländern das Gespräch gesucht

Zu den Faktoren für ein Gelingen der regionalen Koordinierung werden im Abschlussbericht u. a. eine gemeinsame Datenbasis für alle Beteiligten und die optimierte Anschlussfähigkeit der Programme für eine belastbare Förderkette genannt. Klaus Beier, stellvertretender Vorsitzender der Geschäftsführung der Regionaldirektion Bayern der Bundesagentur für Arbeit, erklärte: "Die Teilnahme am Arbeitsleben ist der Schlüssel für eine rasche und gelungene Integration. Für die meisten Geflüchteten ist es ein weiter Weg, bis sie über einen anerkannten Berufsabschluss verfügen. Deshalb müssen wir uns mit allen Beteiligten gut abstimmen. Je besser die Integrationsförderkette vor Ort entwickelt ist, desto effektiver können wir die Menschen, die zu uns kommen, bei der Integration in den Arbeitsmarkt unterstützen."

Die Ergebnisse des Modellvorhabens sollen nicht nur auf Bayern begrenzt sein, wie Dr. Hans-Eckhard Sommer ankündigte: "Ab Herbst möchten wir auch mit den anderen Bundesländern, Kommunen und Regionaldirektionen der Bundesagentur für Arbeit dazu ins Gespräch kommen."

Quelle: Bundesamt für Migration und Flüchtlinge