40 Jahre REAG: Mehr als 700.000 Rückkehrende unterstützt , Datum: 06.02.2020, Ausgabejahr: Nr. 004/2020, Format: Pressemitteilung

Über das Rückkehrförderprogramm REAG wurden bislang mehr als 700.000 freiwillige Ausreisen in über 100 Länder gefördert, davon allein mehr als 13.000 im abgelaufenen Jahr 2019. Seit 1979 unterstützt das Programm als erstes in Europa mittellose Personen, die wieder in ihr Herkunftsland zurückkehren. Die Förderung erfolgt durch das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) im Auftrag des Bundesministeriums des Innern, für Bau und Heimat (BMI) gemeinsam mit den Bundesländern und wird durch die Internationale Organisation für Migration (IOM) umgesetzt. Das Programm des Bundes und der Bundesländer ist damit das seit Jahren erfolgreichste und größte Programm zur Förderung der freiwilligen Ausreise.

Das Reintegration and Emigration Programme for Asylum Seekers in Germany (REAG) unterstützt Rückkehrende durch die Übernahme der Reisekosten und die Organisation der Ausreise. "Insbesondere die gemeinsame Förderung von Bund und Ländern zeichnet das Programm aus", so Andrea Schumacher, zuständige Vizepräsidentin im BAMF. "REAG ist die tragende Säule der freiwilligen Rückkehr- und Reintegrationsangebote und Vorbild für andere europäische Programme. Mit REAG wurde ein Bindeglied zwischen der Rückkehrberatung und der nachhaltigen Reintegration geschaffen."

Bei der freiwilligen Ausreise mit REAG ist die IOM der operative Partner von Bund und Ländern. Sie unterstützt nachhaltig dabei, die auch Bund und Ländern wichtigen Interessen und Bedürfnisse der Migrantinnen und Migranten im Blick zu behalten. Monica Goracci, Leiterin von IOM Deutschland, sagt dazu: "Seit 1979 hat sich im Bereich freiwillige Rückkehr viel getan. Wir begrüßen den kohärenten Ansatz der Bundesregierung, der die Rückkehrberatung, Ausreiseunterstützung und Reintegrationshilfen in den Herkunftsländern miteinander verknüpft und direkt mit der Entwicklungszusammenarbeit verbindet."

Neben den Staaten des Westbalkans (Albanien, Nordmazedonien und Serbien) fanden im vergangenen Jahr die meisten freiwilligen Ausreisen in den Irak, in die Russische Föderation, nach Georgien, Moldau, in die Ukraine, nach Armenien und Aserbaidschan statt. Die Anzahl der freiwilligen Ausreisen hängt auch von der Anzahl und den Herkunftsländern der Migrantinnen und Migranten ab und spiegelt damit das Migrationsgeschehen wider.

Rückkehrförderung wird laufend ausgebaut

Bund und Länder sind sich auch 40 Jahre nach der Einführung des Programms ihrer Verantwortung für die Bedeutung der freiwilligen Rückkehr bewusst. Sie ist zentraler Bestandteil der Rückkehrkette.
Die Programme werden stetig ausgebaut und durch neue Komponenten erweitert.

Neben der Organisation der Ausreise und der Übernahme der Reisekosten können Rückkehrende auch eine medizinische Betreuung während der Ausreise erhalten. Des Weiteren wurden die Hilfen um Reintegrationskomponenten ergänzt, die beim Neubeginn im Heimatland helfen: bereits 1989 durch das Government Assistance Repartiation Programme (GARP) und 2017 durch das Reintegrationsprogramm StarthilfePlus, die Rückkehrenden eine zusätzlich finanzielle Unterstützung vor Ort ermöglichen.

REAG bildete den Grundstein dafür, dass Bund und Länder in nunmehr 47 Ländern individuelle Reintegrationsleistungen anbieten. Dadurch wird im 41. Programmjahr sichergestellt, dass in Deutschland auch künftig ein verlässliches, auf die Bedürfnisse der Migrantinnen und Migranten zugeschnittenes Angebot zur Förderung der freiwilligen Ausreise angeboten wird.

Weitere Informationen zur Rückkehrförderung finden Sie auf der zentralen Internetseite: www.ReturningfromGermany.de (siehe "Links")

Quelle: Bundesamt für Migration und Flüchtlinge