Berufssprachkurse erhöhen Chancen von Auszubildenden auf erfolgreichen Berufsabschluss , Datum: 30.10.2024, Ausgabejahr: Nr. 11/2024, Format: Pressemitteilung

Die aktuell unterzeichnete Rahmenvereinbarung zur Umsetzung der Berufsbezogenen Sprachkurse in der dualen Berufsausbildung (Azubi-BSK) zielt auf die Stärkung der Sprachkompetenz von Auszubildenden mit Migrationsgeschichte, die auf dem Weg zum Berufsabschluss zusätzlich unterstützt werden.

Die aktuell unterzeichnete Rahmenvereinbarung zur Umsetzung der Berufsbezogenen Sprachkurse in der dualen Berufsausbildung (Azubi-BSK) zielt auf die Stärkung der Sprachkompetenz von Auszubildenden mit Migrationsgeschichte, die auf dem Weg zum Berufsabschluss zusätzlich unterstützt werden.
Die Sprachkurse werden vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) an den beruflichen Schulen/Oberstufenzentren (OSZ) im Land Berlin durchgeführt. In den Kursen erwerben die Auszubildenden die notwendigen Kompetenzen, um die Herausforderungen im Berufsschulunterricht sowie im Betrieb zu meistern. Dadurch können Ausbildungsabbrüche vermieden werden. Somit tragen die Kurse dazu bei, dass möglichst viele Jugendliche ihre Ausbildung erfolgreich abschließen und damit dem Fachkräftemangel im Land Berlin entgegengewirkt wird.

Umgesetzt wird die berufsbezogene Deutschsprachförderung vom BAMF, das neben der Zulassung von Sprachkursanbietern auch den pädagogischen Rahmen setzt und die Einhaltung von Qualitätsstandards sicherstellt.

Die vom BAMF finanzierten und organisierten Azubi-BSK richten sich an Auszubildende in der dualen Ausbildung. Sie werden in enger Kooperation mit den Bildungsministerien und den beruflichen Schulen bundesweit umgesetzt und von den Kammern (IHK, HWK) und der Bundesagentur für Arbeit unterstützt. In Berlin wurden die Sprachkurse in den letzten Jahren stetig erweitert: Waren es 2020 pandemiebedingt noch 67 Auszubildende, so nahmen 2023 bereits 362 Auszubildende teil, mit steigender Tendenz in diesem Jahr.

Die Partnerinnen und Partner unterstreichen mit der Rahmenvereinbarung ihr Bekenntnis zu einer engen und langfristigen Zusammenarbeit im Sinne der Auszubildenden, die von dem Sprachangebot auf dem Weg zu ihrem Berufsabschluss profitieren.

Katharina Günther-Wünsch, Senatorin für Bildung, Jugend und Familie:
"Im Koalitionsvertrag hat sich der Berliner Senat das Ziel gesetzt, die Sprachförderung an beruflichen Schulen und Oberstufenzentren weiter zu unterstützen. Als Ergänzung zum berufsschulischen Regelunterricht sollen die Berufssprachkurse dazu beitragen, dass Schülerinnen und Schüler erfolgreich einen Berufsabschluss erwerben und somit Ausbildungsabbrüche in der Zielgruppe vermieden werden. Ich danke den Schulen und den Kursträgern, die bisher dazu beigetragen haben, dass bereits zahlreiche Auszubildende von den Berufsbezogenen Sprachkursen in der dualen Ausbildung profitieren konnten. Mit der Rahmenvereinbarung betonen wir, dass wir diesen vielversprechenden Weg in Berlin gemeinsam weitergehen wollen."

Michael Griesbeck, Vizepräsident des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge:
"Mit der Unterzeichnung dieser Rahmenvereinbarung stärken wir die bewährte Zusammenarbeit zwischen allen beteiligten Akteuren - der Senatsverwaltung, den Kammern, der Bundesagentur für Arbeit und dem BAMF. Die Berufssprachkurse speziell für Auszubildende sind ein essenzieller Bestandteil dieses gemeinsamen Engagements. Sie gewährleisten, dass die Auszubildenden die sprachlichen Anforderungen im Berufsschulunterricht und in ihren praktischen Tätigkeiten bewältigen können. Nur durch das enge Zusammenwirken aller Partner schaffen wir die Voraussetzungen, um den Auszubildenden den Weg zu einem erfolgreichen Berufsabschluss zu ebnen und damit auch zur Sicherung des Fachkräftenachwuchses beizutragen."

Jan Eder, Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer Berlin:
"Fachspezifische Deutschkenntnisse bilden das Fundament für eine duale Ausbildung. Ich freue mich daher sehr, dass nach den angebotenen Sprachkursen am OSZ Gastgewerbe nun das Angebot berlinweit an den OSZ ausgerollt wird und finanziell abgesichert ist. So können Auszubildende mit mangelnden Deutschkenntnissen gezielt in der Ausbildung unterstützt und erfolgreich zum Abschluss begleitet werden."

Jürgen Wittke, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Berlin:
"Die Unterzeichnung der Rahmenvereinbarung zur Sprachförderung für Auszubildende in Berlin ist ein entscheidender Schritt. Angesichts der in den letzten Jahren stetig gewachsenen Nachfrage nach berufsbegleitenden Sprachkursen und des Fachkräftebedarfs ist es umso wichtiger, das bestehende Angebot auszubauen. So können wir Auszubildenden mit Migrationsgeschichte auch künftig die bestmögliche Starthilfe bieten und sie mit gezielter Sprachförderung auf ihrem Weg zu einem erfolgreichen Ausbildungsabschluss optimal unterstützen."

Carina Knie-Nürnberg, Geschäftsführerin Operativ der Regionaldirektion Berlin-Brandenburg der Bundesagentur für Arbeit:
,"Ohne ausreichende Sprachkenntnisse ist der erfolgreiche Abschluss einer (dualen) Ausbildung kaum möglich. Die Berufssprachkurse für Auszubildende sind eine wirksame und notwendige Unterstützung für den Besuch der Berufsschule. Junge Menschen mit Flucht- oder Migrationshintergrund können dadurch ihre Sprachkenntnisse verbessern und ihre Ausbildung meistern."

Die Übersicht zu den Azubi-BSK in dualen Ausbildungsberufen wird regelmäßig durch die Fachstelle der SenBJF aktualisiert: https://www.berlin.de/osz/integration-und-vielfalt/sprachangebote

Quelle: Bundesamt für Migration und Flüchtlinge