Interesse an Integrationskursen ungebrochen hoch – Finanzierung gesichert – Innovation durch neue Kursart , Datum: 05.06.2025, Ausgabejahr: Nr. 05/2025, Format: Pressemitteilung

Die Finanzierung der Integrationskurse ist trotz der vorläufigen Haushaltsführung auch für das zweite Halbjahr 2025 vollständig gesichert. Über 360.000 Zuwanderinnen und Zuwanderer haben 2024 einen Integrationskurs begonnen – der Rekordwert vom Vorjahr wurde erneut erreicht.

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Das zeigt die nun veröffentlichte, umfangreiche Jahresstatistik für 2024. Im vergangenen Jahr starteten demnach fast 20.000 Kurse - mehr denn je. Mit rund 150.000 neuen Teilnehmenden bis Ende Mai erreichen die vorläufigen Zahlen fast die Werte des Vorjahreszeitraums (rund 160.000).
Vor 20 Jahren wurden die Integrationskurse eingeführt. Fast 4 Millionen Menschen haben seither an einer der verschiedenen Kursarten – vom Alphabetisierungskurs bis zum Intensivkurs – teilgenommen. Unter den am stärksten vertretenen Herkunftsländern hat nun die Gruppe der Geflüchteten aus der Ukraine mit insgesamt über 580.000 Teilnehmenden auch in der langfristigen Betrachtung den Spitzenplatz eingenommen und die Gruppe der Syrerinnen und Syrer (560.000 Teilnehmende) überholt.

In dieser Phase anhaltend hoher Teilnehmendenzahlen war die weitere Finanzierung – auch während der noch laufenden vorläufigen Haushaltsführung – für die vielen beteiligten Akteure – u.a. rund 1.600 Träger und 20.000 aktive Lehrkräfte – von großer Bedeutung.

Die neue Bundesregierung hat nun die entsprechenden Mittel freigegeben, damit die Kurse weiter ohne Einschränkungen bis zum Jahresende starten können. Hierzu BAMF-Präsident Dr. Hans-Eckhard Sommer: "Die Integrationskurse sind ein zentrales Fundament für das Zusammenleben in unserem Land. Ich freue mich sehr, dass wir den Kursträgern jetzt Planungssicherheit bis Ende 2025 geben können. Integration lebt von Verlässlichkeit – und diese Botschaft senden wir heute an alle Beteiligten."

Das Bundesamt arbeitet kontinuierlich an der inhaltlichen Weiterentwicklung des Kurssystems. Mit der Neuausrichtung der Kursarten im Mai wurde ein wichtiger Meilenstein erreicht: Die neu eingeführte Kursart für "gering Literalisierte" schließt die Lücke zwischen den Kursen für Analphabeten und den allgemeinen Integrationskursen. Aus Zwischenergebnissen der laufenden wissenschaftlichen Evaluation der Integrationskurse lässt sich ableiten, dass ein Bedarf besteht für eine Kursvariante für Personen, die zwar alphabetisiert sind, aber beispielsweise aufgrund geringer schulischer Vorbildung lernungewohnt sind und nur schlecht lesen und schreiben können.

Abgerundet wird die Neuausrichtung durch einen vollständig überarbeiteten Einstufungstest, durch den die Zuweisung zu den verschiedenen Kursarten noch passgenauer wird. Dieser wird in Kürze veröffentlicht.

Die Investitionen in die Qualität des Systems zahlen sich aus: Trotz des hohen Anteils an Personen, die beispielsweise durch Fluchterfahrungen und damit verbundenen Traumata eher ungünstige Lernvoraussetzungen mitbringen, erreichten auch im vergangenen Jahr unverändert mehr als 90 Prozent im abschließenden "Deutschtest für Zuwanderer" (DTZ) ein zertifiziertes Sprachniveau, darunter knapp 60 Prozent B1 und gut 30 Prozent A2.

Quelle: Bundesamt für Migration und Flüchtlinge