EUAA unterstützt Deutschland bei der Bearbeitung von Asylanträgen ,
Die Asylagentur der Europäischen Union (EUAA) wird ihren bisherigen Unterstützungseinsatz in Deutschland ausweiten. Der Schwerpunkt der Unterstützungsleistung durch die Agentur wird sich von der Bearbeitung von Dublin-Verfahren auf die Unterstützung beim Abbau von anhängigen Asylverfahren verlagern. Dadurch soll das BAMF im Tagesgeschäft entlastet werden, um sich verstärkt auf die Umsetzung des neuen Migrations- und Asylpakts (GEAS) konzentrieren zu können.
Die Europäische Agentur für Asyl (EUAA) und das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) haben einen überarbeiteten Einsatzplan unterzeichnet, durch den die Agentur ihre Unterstützung der Behörde inhaltlich neu ausrichten, sowie die operative Präsenz verstärken und verlängern wird.
"Der Migrations- und Asylpakt bringt eine wesentliche Änderung der Regeln für die Bearbeitung von Asylanträgen mit sich. Gleichzeitig müssen die Mitgliedstaaten noch immer die im Laufe der Jahre aufgelaufenen Rückstände bewältigen. Ich begrüße es sehr, dass Deutschland die Unterstützung der EUAA in Anspruch nimmt, um den unmittelbaren operativen Bedarf zu decken, während sich deren nationalen Behörden auf die notwendigen Anpassungen konzentrieren, um den Pakt zum Erfolg zu führen"
, sagte Nina GREGORI, Exekutivdirektorin der EUAA.
"Das BAMF steht weiterhin vor großen Herausforderungen im Asylbereich. Aufgrund der hohen Zugangszahlen Geflüchteter in den vergangenen Jahren sind viele dieser Verfahren noch nicht abgeschlossen. Um dennoch parallel die wichtige und gemeinschaftlich auf EU-Ebene abgestimmte Verfahrensumstellung im Rahmen des neuen GEAS zu schaffen, ist die Unterstützung durch die EUAA ein wertvoller Beitrag für Deutschland."
sagte Dr. Michael GRIESBECK, Vizepräsident des BAMF.
Während die Asylerstanträge in Deutschland im ersten Halbjahr 2025 um 43 Prozent zurückgegangen sind, ist vor allem der Rückstau noch nicht beschiedener Fälle der sehr zugangsstarken Jahre seit 2022 noch abzubauen. Deutschland ist seit über zehn Jahren das Land mit den meisten Asylanträgen in der Europäischen Union. Die Anzahl der anhängigen Verfahren belief sich Ende Juli 2025 auf 144.000. Die Unterstützung der EUAA zielt nun darauf ab, diesen Verfahrensbestand vor Inkrafttreten des neuen GEAS so weit wie möglich abzubauen, damit parallel zum neuen Verfahrensrecht möglichst wenige Fälle nach altem Recht bearbeitet werden müssen.
Die bisherige Unterstützung der EUAA im Dublin-Bereich verlief sehr erfolgreich. Dank der tatkräftigen Hilfe konnten inzwischen 60 Prozent der anhängigen Dublin-Rückübernahmeersuchen abgebaut werden, weshalb die Mitarbeit der EUAA in diesem Bereich Ende des Jahres 2025 auslaufen wird.
Im Rahmen des neuen Einsatzplans mit Laufzeit bis Ende 2027 wird die Agentur ergänzend zur operativen Unterstützung bei der Bearbeitung von neuen und bestehenden Asylanträgen auch Projekt- und Veränderungsmanagementprozesse begleiten, indem sie nationale Arbeitsgruppen koordiniert, die sich mit Anpassungen des nationalen Asylverfahrens zur Umsetzung der GEAS-Reform befassen.
Eine feierliche Unterzeichnungszeremonie für den neuen gemeinsamen Einsatzplan fand am Rande der Sitzung des Verwaltungsrats der EUAA am 29. September 2025 durch die Exekutivdirektorin der EUAA, Nina GREGORI, und den Vizepräsidenten des BAMF, Dr. Michael GRIESBECK, statt.
Hintergrund:
Die EUAA-Verordnung sieht vor, dass Mitgliedstaaten die Agentur um operative Unterstützung ersuchen können, wenn ihr Asyl- und Aufnahmesystem unter Druck gerät. Deutschland hat erstmals im März 2024 operative Unterstützung von der EUAA angefordert, um bei der Bearbeitung von Dublin-Verfahren zu helfen. Die EUAA unterzeichnet regelmäßig angepasste Einsatzpläne mit den Mitgliedstaaten, wenn sich die nationalen Bedarfe ändern.
Weitere Informationen erhalten Sie bei den Pressestellen der Europäischen Agentur für Asyl oder des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge:
- Presseteam der EUAA: press@euaa.europa.eu
- Andrew McKinlay, Pressesprecher: andrew.mckinlay@euaa.europa.eu
- Anis Cassar, Sprecher: anis.cassar@euaa.europa.eu
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Quelle: European Union Agency for Asylum