Auszeichnung für Projekte des interkulturellen Miteinanders ,
"Gesellschaftlicher Zusammenhalt – Vor Ort. Vernetzt. Verbunden." – so lautet der Titel des Bundesprogramms, in dessen Rahmen bereits zum vierten Mal neue Projektträger zu einem Vernetzungstreffen nach Nürnberg eingeladen waren. Höhepunkt am Ende der zweitägigen Veranstaltung des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (BAMF) war die Auszeichnung für vier herausragende Projekte, die das interkulturelle Miteinander im vergangenen Jahr nachhaltig gefördert haben.
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Das Bundesprogramm "Gesellschaftlicher Zusammenhalt“ (BGZ) unterstützt Menschen, die sich vor Ort für das Gemeinwohl stark machen. Im Auftrag des Bundesministeriums des Innern fördert das BAMF über das Bundesprogramm jene Projekte, die Räume für zivilgesellschaftliche Aktivitäten und die Entstehung interkultureller Freundschaften und Gemeinschaften eröffnen. Auch dieses Jahr hatte das BAMF die neuen Projektträger zu einem Vernetzungstreffen mit abschließender Preisverleihung nach Nürnberg eingeladen.
Nach einem Grußwort von BAMF-Abteilungsleiterin für Integration und gesellschaftlichen Zusammenhalt Uta Saumweber-Meyer und einer Keynote des preisgekrönten Autors und Sozialaktivisten Ali Can tauschten sich Mitarbeitende aus bundesweit rund 80 Vereinen und Organisationen zu ihren Projekten und Best Practices aus. Workshops zu Fundraising, Öffentlichkeitsarbeit, Motivation und Begleitung sowie dem Umgang mit Hate Speech rundeten das Programm ab.
BAMF-Vizepräsident Dr. Michael Griesbeck würdigte in seinem Grußwort zur Preisverleihung das Engagement der Projektträger: "An rund 250 Standorten bundesweit schaffen die Projekte des Bundesprogramms 'Gesellschaftlicher Zusammenhalt' Begegnungsräume, in denen Menschen aus unterschiedlichen Lebenswelten Verbindendes entdecken können. Sie sind dabei Brückenbauer und Türöffner zugleich. In Ihren Projekten eröffnen Sie Menschen Wege, am gesellschaftlichen Leben teilzuhaben und sich als wichtiger Teil des Gemeinwesens vor Ort zu begreifen. Damit legen Sie das Fundament für eine solidarische Gesellschaft, in der Vielfalt Akzeptanz findet und Engagement für und miteinander möglich wird."
Preise für drei Sieger-Projekte
Mit der Preisverleihung des Wettbewerbs "Gesellschaftlichen Zusammenhalt vor Ort stärken“ zum Abschluss der Fachveranstaltung wurden besonders gelungene BGZ-Projekte des vergangenen Jahres in den Fokus gerückt. Am Wettbewerb teilnehmen konnten alle Projekte, deren Kommunen sie für eine Nominierung vorgeschlagen hatten. Insgesamt erreichten 43 Vorschläge das BAMF. Eine Jury aus drei Mitarbeitenden des BAMF und drei externen Juroren hatte zunächst zehn Projekte für die Preisverleihung nominiert. Die Gewinner wurden schließlich über ein Publikumsvotum ermittelt. Alle anwesenden Neu-Projektträger 2025, die selbst noch nicht am Wettbewerb teilnahmen, konnten jeweils drei Stimmen auf die nominierten Projekte vergeben.
Den 1. Preis des BGZ-Wettbewerbs gewann das Projekt "Ein ost-westlicher Augenblick" des SmF Freiburg e. V. Frauen mit Migrationshintergrund oder Fluchterfahrung erhalten dabei in Freiburg im Breisgau durch verschiedene künstlerische Ausdrucksformen die Möglichkeit, sich mit ihrer Biografie auseinanderzusetzen. Im Rahmen dieses Projektes entstehen Geschichten, Malereien mit verschiedenen Techniken, Gedichte und Autobiografisches. Die Ergebnisse aus drei Jahren erscheinen in einem Buch mit dem Titel "Ein ost-westlicher Augenblick – Migration und Integration aus der anderen Sicht". Außerdem werden wöchentlich Geschichten oder Werke in einem Blog veröffentlicht.
Der 2. Preis des Wettbewerbs ging an ein Projekt, das den gesellschaftlichen Zusammenhalt im ländlichen Raum fördert. Beim "Dorftreff Schmalnau" des Familienzentrums Ebersburg wurde aus einem leerstehenden Raum ein Treffpunkt für Jung und Alt im Ortskern geschaffen. Menschen unterschiedlichster Herkunft, verschiedener Generationen und Lebenslagen finden hier zusammen, um gemeinsam Veranstaltungen zu initiieren. Ob Kochkurse, Näh-, Spiele- oder Singnachmittage – der Dorftreff bietet ein vielfältiges Angebot. Die Dorftreff-Zeitung erzählt Geschichten von und für die Menschen des Dorfes.
Mit dem 3. Preis wurde das Projekt "Mitmachen inklusiv!" der Türkischen Gemeinde in Baden-Württemberg e. V. in Stuttgart geehrt. Das Projekt verbindet Inklusion, Integration und Ehrenamt. Es befähigt Menschen mit Behinderung und Migrationsgeschichte, sich selbstbestimmt und sichtbar ins gesellschaftliche Leben einzubringen – nicht als Hilfeempfängerinnen und -empfänger, sondern als aktive Gestalterinnen und Gestalter.
Über eine inklusive Ehrenamtsbörse sensibilisiert und schult das Projekt Organisationen und Vereine darin, sich interkulturell zu öffnen. Dieses praxisnahe Matching-Tool schafft neue Rollenbilder, gibt Raum für Teilhabe und ermöglicht durch Mini-Projekte die konkrete Teilhabe.
Neben den drei regulären Preisen wurde auch ein Sonderpreis vergeben:
Er ging nach Hamminkeln an den Niederrhein. Das Projekt "Team up against antisemitism" der Akademie Klausenhof gGmbH besticht durch seinen innovativen Ansatz zur Bekämpfung von Antisemitismus und gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit. In regelmäßigen Treffen, Workshops, Exkursionen zu Synagogen und in Gesprächen mit Zeitzeuginnen und Zeitzeugen setzen sich junge Menschen mit und ohne Migrationsgeschichte regelmäßig mit jüdischem Leben in der Region auseinander. Aus dem Projekt ist ein mobiles Escape-Game entstanden, das in Kooperation mit der Stadt Hamminkeln an unterschiedlichen Orten der Begegnung, dritten Orten, Jugendhäusern, Schulen und weitere Bildungseinrichtungen, durchgeführt wird.
Ergänzende Informationen
Im Rahmen des Bundesprogramms „Gesellschaftlicher Zusammenhalt – Vor Ort. Vernetzt. Verbunden.“ werden jährlich rund 250 Projekte gefördert, die das interkulturelle Miteinander in Städten und Kommunen positiv verändern. Die Projekte eröffnen Räume für gemeinsame Aktivitäten und die Chance, sich gegenseitig kennenzulernen und wertzuschätzen. Sie fördern dabei nachhaltig den Spracherwerb der zugewanderten Menschen.
Nähere Informationen zum Bundesprogramm finden Sie unter www.bgz-vorort.de
Quelle: Bundesamt für Migration und Flüchtlinge