Forced Migration and Transnational Family Arrangements – Eritrean and Syrian Refugees in Germany (TransFAR) , Datum: 09.05.2022, Format: Projekt (laufend), Bereich: Behörde

Diesen Inhalt gibt es auch auf

In dem Projekt "Forced Migration and Transnational Family Arrangements – Eritrean and Syrian Refugees in Germany (TransFAR)" werden die familiäre Situation und die soziale Einbindung kürzlich zugewanderter Menschen aus Eritrea und Syrien untersucht. Das Projekt führt das Forschungszentrum des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge (BAMF-FZ) in Kooperation mit dem Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung (BiB) durch.

Primäres Ziel des Forschungsprojekts ist es, Familienstrukturen, insbesondere transnationale Familienarrangements, sowie deren Konsequenzen für den Lebensalltag zu erforschen. Neben den Familienmitgliedern spielen auch außerfamiliäre Kontakte sowie Integrationsfragen eine zentrale Rolle. In Kooperation mit dem Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung wurde zu diesem Zweck eine Befragung von 1.468 in Deutschland lebenden syrischen und eritreischen Männern und Frauen durchgeführt. Die Projektlaufzeit ist von 2017-2021.

Themenschwerpunkt: Transnationale Familienstrukturen und soziale Einbindung

Kontakt

Dr. Anja Stichs

Position: Wissenschaftliche Mitarbeiterin

E-Mail: Nachricht schreiben

Inhaltliche Schwerpunktthemen des Projekts sind:

  • Vielfalt der Konstellationen und die räumliche Verteilung von Familien zugewanderter Menschen aus Syrien und Eritrea,
  • Rolle der Familie bei der Migration und Migrationsentscheidungen,
  • Ausgestaltung der (transnationalen) Beziehungen mit Familienangehörigen in Deutschland und in anderen Ländern, z. B. die Art und Häufigkeit der Kommunikation oder gegenseitiger Hilfeleistungen,
  • Beschaffenheit familiärer und außerfamiliärer Kontakte,
  • Einfluss sozialer Kontaktstrukturen auf die Ausgestaltung des Lebens in Deutschland, insbesondere im Hinblick auf die Integration von Frauen,
  • Bereitstellung verschiedener Ressourcen, z. B. Hilfe bei der Arbeitssuche, durch soziale Netzwerke
  • Zufriedenheit mit der sozialen Einbindung.

Syrische und eritreische Staatsangehörige im Forschungsfokus

Kontakt

Dr. Manuel Siegert

Position: Wissenschaftlicher Mitarbeiter

E-Mail: Nachricht schreiben

Mit Syrien und Eritrea werden zwei Herkunftsländer berücksichtigt, die sich hinsichtlich des kulturellen und religiösen Hintergrunds sowie den Migrationsmotiven, insbesondere unter Geflüchteten, deutlich voneinander unterscheiden. Gleichzeitig ist die Bleibeperspektive für Staatsangehörige dieser beiden Länder sehr gut. Die Entwicklung der sozialen Einbindung in Deutschland sowie der Familienarrangements der Zielgruppe wird also auch langfristig von hoher Relevanz sein.

Große Befragung im zweiten Halbjahr 2020

Die quantitative Befragung wurde unter Frauen und Männern durchgeführt, die entweder die syrische oder die eritreische Staatsangehörigkeit besitzen, die im Alter von mindestens 18 Jahren zwischen 2013 und 2019 nach Deutschland eingereist sind und maximal 45 Jahre alt waren. Die Stichprobenziehung erfolgte auf Basis des Ausländerzentralregisters (AZR). Die Interviews mit den Zielpersonen wurden computergestützt auf Basis eines standardisierten Fragebogens (CAPI) im zweiten Halbjahr 2020 durchgeführt.

Veröffentlichung erster Ergebnisse

Eine gemeinsame Broschüre des BAMF-FZ und des BiB mit ersten Ergebnissen wurde im April 2021 veröffentlicht. Den Methodenbericht zum Projekt können Sie auf der Seite des BiB in englischer Sprache herunterladen. Weitere wissenschaftliche Publikationen sind geplant. Schließlich wurde im Mai 2022 die Kurzanalyse 3|2022 veröffentlicht, in der die persönlichen Netzwerke der in Deutschland lebenden Menschen aus Syrien und Eritrea und das darin enthaltene, von den Betroffenen wahrgenommene Unterstützungspotenzial untersucht wird.

Wir danken allen Teilnehmenden ganz herzlich für ihre Mitarbeit und die Unterstützung unserer Studie!


Kooperationspartner und -partnerinnen am Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung:
Dr. Lenore Sauer
Kamal Kassam
Dr. Elisabeth K. Kraus
Dr. Nikola Sander
Dr. Andreas Ette